Die repräsentative Befragung von 6- bis 19-Jährigen zeigt: Die meisten befragten Kinder und Jugendlichen kennen das Wort Klimawandel bzw. Klimakrise. Es gibt aber auch ca. 20 %, die mit dem Wort nichts verbinden können und es der eigenen Wahrnehmung nach noch nicht gehört haben. Aus gesellschaftlicher Perspektive bedeutet das: Diese Jugendlichen treten in ihr Erwachsenenleben und die Phase der Wahlberechtigung ein, ohne dass sie von einer der bedrohlichsten Krisen für die Menschheit und Welt, in der sie leben, gehört haben.
Erstaunlich ist zudem, dass der Prozentsatz derjenigen, die das Wort Klimawandel bzw. Klimakrise schon einmal gehört haben, im Alter von 6 bis 11 Jahren ansteigt, bei den 12- bis 13-Jährigen auf einen Stand um die 80 % anwächst und dann auf dieser Höhe bei den bis zu 19-Jährigen verharrt. Der Bildungsgrad hat dabei einen nur relativ kleinen Einfluss.
Von den 10- bis 19-Jährigen, die das Wort kennen, haben gut 6 von 10 so viel Wissen zum Klimawandel und seinen Folgen, dass sie zumindest die in dieser Studie gestellten Fragen weitestgehend richtig beantworten können. Oftmals zeigen sich auch hier erstaunlich wenig Alters-, Geschlechter- und Bildungsunterschiede, so wie bei der überraschend komplexen Aussage des 9-Jährigen Marco (siehe unten). Durchgängig gibt es aber auch diejenigen, die bei konkreter Nachfrage kein fundiertes Verständnis vom Klimawandel haben, so wie die 18-jährige Nina im Anfangsbeispiel (siehe unten). Kinder und Jugendliche, deren zukünftiges Leben vom Klimawandel betroffen sein wird, haben ein Recht auf Information. Für eine Gesellschaft, die dringend die Energiewende, den Weg zu klimafreundlicher Industrie und Landwirtschaft, nachhaltigem Verkehrswesen etc. vollziehen muss, ist es entscheidend, dass alle jungen Menschen über die Klimakrise Bescheid wissen, wenn sie das Erwachsenenalter erreichen. Wenn sie die Hintergründe und Folgen der Klimakrise nicht kennen, wie sollen sie dann die politischen Schritte nachvollziehen, die unternommen werden müssen?
Es obliegt uns Erwachsenen und Medienschaffenden im Besonderen, hierfür gezielt altersgerechte Sendungsformate anzubieten oder in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen zu entwickeln, und ihnen so eine Stimme zu geben.
Wiedergabe der Zusammenfassung mit freundlicher Genehmigung der Autorinnen. Die vollständige Studie "Was Kinder und Jugendliche in Deutschland über den Klimawandel wissen" von Maya Götz und Caroline Mendel können Sie hier herunterladen (PDF, 7 Seiten).