ICH und DU und WIR ist ein Gewaltpräventionsprogramm, das – wenn es kontinuierlich und regelmäßig in Schulklassen eingesetzt wird – einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung leisten kann und sich förderlich auf das Klassenklima auswirkt.
Was heißt das genau? Indem die Kinder sich, angeleitet von ihrer Klassenleitung, gemeinsam in Interaktionsübungen ausprobieren und erleben, und indem sie die gemachten Erfahrungen miteinander teilen, lernen sie viel über sich und über andere. Sie lernen sich selbst, ihren eigenen Wert und die eigenen Stärken und Grenzen besser kennen, sie erfahren aber auch, dass andere womöglich anders denken, fühlen und handeln.
Und so entwickelt sich über das kontinuierliche Tun die Erkenntnis „Anders und doch zusammen“: Alle sind unterschiedlich und doch bilden alle zusammen eine Gemeinschaft, in der Stärken genutzt und Schwächen nicht verurteilt werden.
In Klassen, in denen die Beziehungen der Kinder untereinander und zur Klassenleitung durch Vertrauen geprägt ist, in denen also ein positives Klassenklima herrsch, ist Selbstöffnung möglich. Und das ist ist eines der wesentlichen Ziele eines Schutzkonzeptes gegen sexualisierte Gewalt und andere Gewaltformen: Das Betroffene in der Schule einen Raum haben, in dem sie sich öffnen und anvertrauen können.