Demokratieerziehung

Die Demokratieerziehung geht davon aus, dass die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen und auch Kindern abnimmt, wenn sie in Entscheidungsprozesse eingebunden werden oder Verantwortung übernehmen dürfen, da sie auf diesem Weg persönliche Wertschätzung erfahren. Sie soll so einen Beitrag leisten, die Kultur des Miteinanders in den Schulen verbessern. Die Schülerinnen und Schüler sollen demokratische Handlungskompetenz erlangen und zu kritischer Loyalität erzogen werden. Im Vordergrund steht dabei das Erfahren und Erleben von Demokratie, ohne dadurch das Lernen von sozialkundlichem und poltischem Wissen ersetzen zu wollen. 

Rheinland-Pfalz hat zwischen 2002 und 2007 an dem Programm „Demokratie lernen und leben“ der ehemaligen Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) teilgenommen. Dieses Schulentwicklungsprogramm hatte den Anspruch, demokratische Handlungskompetenz und die Entwicklung einer demokratischen Schulkultur zu fördern. Rheinland-Pfalz führte in diesem Rahmen den Modellversuch Entwicklung und Erprobung von Beteiligungsmöglichkeiten von Schülerinnen und Schülern in und außerhalb von Schulen durch. Nach Ablauf des Modellversuchs ging es darum, die gemachten Erfahrungen im Land zu transferieren. Die Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Beteiligungsmöglichkeiten und die Erfahrungen, die im Verlauf des Programms gemacht wurden, waren eine gute Ausgangslage, um die Demokratieerziehung im Rahmen der Schulentwicklung in die Breite der Schullandschaft von Rheinland-Pfalz zu tragen und zu verankern.

Koordinierungsstelle für schulische Demokratiebildung

Die Koordinierungsstelle für schulische Demokratiebildung in Rheinland-Pfalz steht Schulen bei der Konzeption und der Weiterentwicklung einer demokratischen Schulkultur zur Seite. Durch den Erfahrungsaustausch mit Schulen möchte sie gute Möglichkeiten der Demokratiebildung aufzeigen und gemeinsam mit den Schulen entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse Wege zu einer demokratischen Schulkultur entwickeln.

Die Koordinierungsstelle begleitet, berät und unterstützt darüber hinaus das Netzwerk der Modellschulen für Partizipation und Demokratie in Rheinland-Pfalz, das ab dem Schuljahr 22/23 insgesamt 52 Schulen umfasst.

Bündnis "Demokratie gewinnt!"

Ein besonderer Höhepunkt im Rahmen des 12. Demokratie-Tags Rheinland-Pfalz am 8. November 2027 war die Gründung des Bündnisses "Demokratie gewinnt!" auf Initiative von Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Das Bündnis will dazu beitragen, die Lern- und Lebensorte von Kindern und Jugendlichen demokratisch und partizipativ zu gestalten, damit sie von klein auf demokratische Handlungen und Kompetenzen erwerben können.

Mittlerweile engagieren sich über 90 Organisationen aus Rheinland-Pfalz im Bündnis „Demokratie gewinnt!“ dafür, junge Menschen frühzeitig an Demokratie, Beteiligung und freiwilliges Engagement heranzuführen. Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer will das Bündnis dazu beitragen, die Lern- und Lebensorte von Kindern und Jugendlichen demokratisch und partizipativ zu gestalten, damit sie von klein auf demokratische Haltungen und Kompetenzen erwerben können. Weitere Informationen finden Sie hier... .

Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz

Der Demokratie-Tag wurde erstmals im Jahr 2006 durchgeführt und der erste Demokratie-Tag stellte den Abschluss des Bund-Länder-Kommissions-Modellversuchs „Demokratie lernen und leben“ dar. Anfangs diente er als Fortbildung für interessierte Lehrerinnen und Lehrer. Er sollte die innerhalb des Modellversuchs gemachten Erfahrungen in die Schulen tragen und einen Beitrag zu einer Ausweitung der Demokratieerziehung in Rheinland-Pfalz beitragen. Der jährliche Demokratie-Tag hat sich somit als Forum des Austauschs, aber auch der öffentlichen Wahrnehmung und Wertschätzung der Demokratie- und Engagement­förderung junger Menschen in Rheinland-Pfalz etabliert. Er ist heute eine zentrale Plattform zur Förderung von Partizipation, politischer Bildung und bürgerschaft­lichem Engagement von Kindern und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz. Daneben hat er sich in den letzten Jahren verstärkt dem Bereich der Erwachsenen- und Weiterbildung geöffnet. Der nächste Demokratie-Tag findet am 26. September 2024 in Ingelheim statt.

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Jugend-Engagement-Wettbewerb

Der Jugend-Engagement-Wettbewerb „Sich einmischen – was bewegen“ ist aus dem Beteiligungsprojekt „jugendforum RLP“ hervorgegangen, einer Gemeinschaftsinitiative der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und der Bertelsmann Stiftung. Teilnehmen können Jugendliche und junge Erwachsene bis zum Alter von einschließlich 27 Jahren als Teams, wie zum Beispiel Schulklassen, Jugendgruppen aus Kirchengemeinden oder Gewerkschaften sowie Schüler-AGs, die ein gutes Projekt haben, das von den Jugendlichen selbst geleitet und innerhalb eines Jahres umgesetzt werden kann oder bei dem die langfristige Nachhaltigkeit des Projektes ersichtlich ist. Eine von Ministerpräsidentin Malu Dreyer berufene Jury, die zur Hälfte aus jungen Erwachsenen besteht, wählt aus allen Einsendungen die preiswürdigen Projekte aus.

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