Fachdidaktische Seminare
Die Ausbildung im Fach Grundschulbildung basiert auf der Curricularen Struktur der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung im Vorbereitungsdienst, auf den Matrizes der Ausbildungsfächer Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Englisch, den bildungspolitischen Grundlagen (Bildungsstandards, Teilrahmenpläne) sowie dem Perspektivrahmen Sachunterricht.
Im Zentrum der Seminararbeit stehen das Kennenlernen, unterrichtspraktische Erproben und Reflektieren fachdidaktischer Konzepte zu allen grundschulrelevanten Bereichen.
Dazu zählen auch Themenbereiche wie die musisch-ästhetische Erziehung, der Anfangsunterricht, Feste und Feiern sowie die Medienarbeit.
Bezogen auf den Teilbereich Deutsch findet eine Auseinandersetzung mit den Bereichen
- Sprechen und Zuhören,
- Schreiben (Richtig schreiben, Texte verfassen),
- Lesen,
- Sprache und Sprachgebrauch untersuchen statt.
Im Teilbereich Mathematik werden
- die prozessbezogenen mathematischen Kompetenzen (Darstellen, Kommunizieren, Argumentieren, Modellieren, Problemlösen) sowie
- die inhaltsbezogenen mathematischen Kompetenzen (Muster und Strukturen, Zahlen und Operationen, Größen und Messen, Raum und Form, Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit) thematisiert.
Der Teilbereich Sachunterricht bezieht sich auf die verschiedenen sachunterrichtlichen Perspektiven:
- Natur
- Gesellschaft
- Technik
- Raum
- Zeit
Das Fachseminar Bildende Kunst soll Sie dazu befähigen, Kunstunterricht selbstständig zu planen, durchzuführen und zu reflektieren.
Im Zentrum stehen hier neben der Durchführung und Reflexion von Unterrichtsbeispielen auch auf den theoretischen Grundlagen basierende praktische Erprobungen von Verfahren und Materialien.
Handelnd wird der Teilrahmenplan Kunst mit seinen fünf Aktionsfeldern erforscht:
- Farbe
- Raum und Körper
- Fläche
- Inszenierung
- Kunst und Kunstschaffende
Die Förderung der Kreativität der Kinder soll dabei immer eine wichtige Rolle spielen.
So wie der Kunstunerricht sich nicht nur auf das Gestalten beschränkt, hat auch im Fachseminar Bildende Kunst das Wahrnehmen und Erproben sowie das Reflektieren und Präsentieren einen wichtigen Anteil.
Zusätzlich werden zentrale Themen wie die Originalbegegnung, der fächerübergreifende Unterricht, Diagnose und Beratung sowie auch immer die Leistungsbewertung in den Blick genommen.
Das Fachseminar Bildende Kunst findet vorwiegend an der Grundschule Neukarthause in Koblenz (Zwickauer Str. 23) statt.
Und so könnte sie mit ein bisschen Farbe aussehen:
Nadine, 3. Schuljahr ©Daniela Hoffmann
Im Zentrum des Fachseminars Deutsch steht das Kennenlernen, unterrichtspraktische Erproben und Reflektieren fachdidaktischer Konzepte in allen relevanten Bereichen des Deutschunterrichts in der Grundschule. (→ Aufgabenfeld Unterricht)
Diese basieren auf aktuellen bildungspolitischen Grundlagen (Bildungsstandards, TRP Deutsch, ORS) und (fach-)didaktischen Kernprinzipien. (→ Aufgabenfeld Sozialisation, Erziehung, Bildung)
Das Aufzeigen unterschiedlicher Handlungsoptionen im Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen sowie Möglichkeiten des individualisierenden Kompetenzerwerbs und das Entwickeln fachbezogener Differenzierungsmaßnahmen im Deutschunterricht stellen ein durchgängiges Seminarelement dar. (→ Aufgabenfeld Diagnose, Beratung und Beurteilung)
Zudem werden durchgängig weitere zentrale und übergreifende Bereiche des beruflichen Aufgabenspektrums eingebunden und mit Themenschwerpunkten des Berufspraktischen Seminars sowie des Seminars für Grundschulbildung vernetzt und nach (organisatorischer) Möglichkeit Kooperationspartner eingebunden. (→ Aufgabenfeld Schule und Beruf)
Innerhalb der gesamten Ausbildungszeit findet eine Vernetzung der einzelnen Aufgabenfelder statt, die insbesondere in der Kommunikation und Interaktion deutlich werden.
Zum Schuljahr 2024/2025 wurde die Fremdsprachenarbeit für die Grundschule in Rheinland-Pfalz gezielt weiterentwickelt. Dabei orientiert sich das Konzept an den Leitlinien des 9-Punkte-Plans der rheinland-pfälzischen Landesregierung, der Qualität, Chancengerechtigkeit und innovative Ansätze im Bildungsbereich in den Fokus rückt.
Englisch als Fremdsprachenarbeit in der Grundschule ist in Rheinland-Pfalz einem integrierten und fächerverbindenden Ansatz verpflichtet. Die Fremdsprachenarbeit wird künftig mit einem separaten und eigenen Zeitanteil von jeweils 2 Stunden pro Woche in den Klassenstufen 3 und 4 ausgewiesen. Diese Regelung wird mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 für die Klassenstufe 1 greifen, die dann erst ab dem 3. Schuljahr Fremdsprachenarbeit im neu vorgesehenen Umfang haben werden. Alle Klassen, die bereits jetzt bestehen, führen ihre Fremdsprachenarbeit unverändert bis zum Abschluss der Grundschule durch und erhalten ihre Leistungsrückmeldung in Form des Fremdsprachenportfolios.
Als Grundlage für die Ausbildung im Fachseminar Englisch dienen die Curriculare Struktur der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung im Vorbereitungsdienst, der Teilrahmenplan Fremdsprache sowie die weiteren Teilrahmenpläne der Grundschule in Rheinland-Pfalz.
Unser Anliegen ist es, die Anwärterinnen und Anwärter auf theoretischer Grundlage schulpraktisch auszubilden, so dass sie sowohl integrative als auch rein fremdsprachliche Unterrichtsstunden konzipieren können. Dabei planen sie Lernarrangements, die Lernprozesse und fremdsprachliches Handeln bei Kindern initiieren, und weiten die Sprachkompetenz dieser in der Zielsprache Englisch im Hinblick auf eine elementare Kommunikationsfähigkeit aus. Des Weiteren gilt es, den Schülerinnen und Schülern neue Zugangsmöglichkeiten sowohl zur eigenen als auch zu fremden Kulturen zu öffnen und die Freude an der (englischen) Sprache zu fördern.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden im Fachseminar didaktische und methodische Kompetenzen aufgebaut und erweitert sowie ausgewählte Inhalte des Unterrichts im Zusammenhang mit den praktischen Erfahrungen behandelt.
Unser Auftrag ist es, die Anwärterinnen und Anwärter zu befähigen, einen lebendigen, integrativen und innovativen Englischunterricht zu gestalten, der Kinder für die englische Sprache begeistert und sie auf die Herausforderungen einer globalisierten Welt vorbereitet.
© M.Buch/P.Mallmann
Dieses abgeänderte Pestalozzi-Zitat aus dem Teilrahmenplan Ethik (Seite 7) zeigt die Schwerpunkte modernen Ethik-Unterrichts.
Es geht um den Menschen, der in seiner Ganzheit im Mittelpunkt steht und gefördert werden soll. Daraus ergeben sich die Reflexionskompetenz, die emotionale Kompetenz und die Handlungskompetenz als übergeordnete Kompetenzbereiche.
Diese zu fördern, ist nicht nur Ziel des Ethikunterrichts, sondern auch des Fachseminars Ethik.
Gemeinsam wird über die großen Fragen des Lebens und die Antwortversuche der Menschheit reflektiert und philosophiert, über die unterrichtliche Umsetzung dieser Themen nachgedacht, Unterricht analysiert und gemeinsam Alternativen erarbeitet.
Auch die emotionale Seite wird nicht vernachlässigt. Sie werden Inhalte und Methoden kennenlernen, mit denen Sie Schülerinnen und Schüler berühren und sich auch selbst berührt werden. Vielleicht wird die Ausbildungszeit für Sie auch eine emotionale Herausforderung, der Sie sich stellen und aus der Sie gestärkt herausgehen.
Auf jeden Fall sollen Sie am Ende der Ausbildungszeit als Ethiklehrerin oder -lehrer handlungsfähig sein und guten Ethikunterricht geben können.
Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen und Ziele steht Ihnen das Ausbildungsteam des Studienseminars mit Kopf, Herz und Hand zur Seite.
©M.Würthen-Bluhm/P.Mallmann
Mit diesen Methaphern haben Ihre Vorgänger ihre Erfahrungen aus dieser vor Ihnen liegenden Zeit ausgedrückt. Vielleicht werden auch Sie ähnlich empfinden - vielleicht aber auch ganz anders. Sicher aber können Sie erspüren, was mit diesen Bildern gemeint ist.
Auch die religiöse und biblische Sprache greift auf eine Menge von Bildern zurück. Diese uns in der heutigen Zeit manchmal etwas fremden Bilder zu deuten und auf unsere Lebenswelt zu übertragen, ist eine wichtige Kompetenz, die der Religionsunterricht fördert. Und wenn wir es schaffen, die Kinder für die Fragen des Lebens zu öffnen, mit ihnen darüber zu philosophieren und christliche Antworten anzubieten, tragen wir einen wesentlichen Teil zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung und zur "Selbstbestimmung in Verantwortung vor Gott und den Mitmenschen" (Schulgesetz §1) bei.
Paul Tillich sagte: "Religion ist das, was uns unbedingt angeht." Das merken die Kinder im RU und das werden auch Sie im Fachseminar feststellen, denn hier werden Kompetenzen gefördert, die sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Unterrichtenden lebens- und berufsrelevant sind. So werden Sie anhand exemplarischer Themen vertraut gemacht mit den Modulen "Schule und Beruf, Sozialisation, Erziehung und Bildung, Kommunikation und Interaktion, Unterricht, Diagnose, Beratung und Beurteilung".
Dabei bilden wir konfessionsbezogen aus, behalten und pflegen aber durchaus einen ökumenisch-offenen Blick.
Im Zentrum des Fachseminars Mathematik steht das Kennenlernen, unterrichtspraktische Erproben und Reflektieren fachdidaktischer Konzepte zu allen grundschulrelevanten Inhaltsbereichen der Mathematik. (→ Aufgabenfeld: Unterricht)
Diese basieren auf aktuellen bildungspolitischen Grundlagen (Bildungsstandards, Teilrahmenplan Mathematik) und fachdidaktischen Kernprinzipien. (→ Aufgabenfeld: Sozialisation, Erziehung, Bildung)
Fachbezogene Diffferenzierungsmaßnahmen und Handlungsoptionen im Umgang mit heterogenen Mathematikleistungen werden durchgängig erarbeitet und reflektiert. (→ Aufgabenfeld: Diagnose, Beratung und Beurteilung)
Darüber hinaus wird das berufliche Aufgabenspektrum um außerunterrichtliche Aspekte erweitert.
(→ Aufgabenfeld: Schule und Beruf)
In der gesamten Ausbildungszeit findet eine Vernetzung der einzelnen Aufgabenfelder statt, die insbesondere in der Kommunikation und Interaktion deutlich wird.
"Die elementare Musikerziehung in der Grundschule ist das Fundament für die weitere musikalische Bildung in der Schule."
"Das Singen ist neben Rhythmus und Bewegung die ursprünglichste und den Kindern nächste Form des Musikmachens und bedarf besonderer Aufmerksamkeit und Pflege - auch, um den kulturellen Reichtum des alten und neuen Liedgutes zu bewahren."
"Musikalische Grundbildung mit Kindern braucht zunächst die Rückbesinnung auf die eigenen kreativen und kulturellen Fähigkeiten der Lehrerinnen und Lehrer und die Freude, mit Kindern etwas zu gestalten."
Mit diesen Zitaten aus dem Teilrahmenplan Musik werden die Ziele und Inhalte für das Fachseminar Musik grundgelegt.
Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Sie im Studium erworben haben, sollen im Rahmen Ihrer weiteren Ausbildung praxisorientiert erweitert und vertieft werden.
Folgende Inhalte werden in gemeinsamer Absprache thematisiert:
- Stimme / Solmisation
- Metrum / Rhythmus / Rhythmussprache
- Körper / Bewegung
- Musikinstrumente
- Notation
- Improvisation / Komposition
- Zusammenspiel / Ensemble
- Szenisches Spiel
- Leistungsbeurteilung
- ...
Auf Grundlage dieser Schwerpunkte wird eine Vielzahl praktischer Beispiele ausprobiert, diskutiert und reflektiert. Sie erhalten die Möglichkeit, Ihre musikalischen Kompetenzen und Erfahrungen einzubringen und die Seminararbeit aktiv und kreativ mitzugestalten.
Bewegung ist ein kindliches Grundbedürfnis und hat eine positive Wirkung auf die geistige Leistungsfähigkeit.
Gerade aber auch in Zeiten wachsender Defizite im koordinativen und konditionellen Bereich durch zunehmenden Bewegungsmangel ist ein qualifizierter Sportunterricht in der Grundschule unerlässlich.
Das Ziel des Fachseminars Sport ist es, die Anwärterinnen und Anwärter zu befähigen, Kinder durch den Sportunterricht zu einem freudvollen und möglichst lebenslangen Sporttreiben zu motivieren.
Es wird der Frage nachgegangen, wie Grundschülerinnen und Grundschüler kindgerecht-kreativ sowie sportartspezifisch anspruchsvoll an die verschiedenen Disziplinen herangeführt werden können.
Dabei werden Themen aus den einzelnen Bewegungsfeldern (TRP Sport) aufgegriffen und mit folgenden fachdidaktisch-methodischen Inhalten verknüpft:
- Planung von Unterrichtsstunden und Einheiten
- Disziplinprobleme im Sportunterricht
- Organisationsformen
- Intensivierung und Ökonomisierung
- Möglichkeiten der Differenzierung und Individualisierung
- Einsatz methodischer Übungsreihen
- Vermittlungsmodelle für Sportspiele
- Organisation und Durchführung von Schulsportveranstaltungen
- Medieneinsatz
- Leistungsmessung und -beurteilung
- Sorgfalts- und Aufsichtspflicht
Neben der theoretischen Grundlegung werden die Inhalte auch anhand praktischer Einheiten erprobt und mit vielfältigen, individuellen Erfahrungen aus dem Unterrichtsalltag an den Ausbildungsschulen verknüpft.