Leitgedanken
Die spezifischen Ausgangslagen unserer Anwärterinnen und Anwärter sind ambitioniert und facettenreich, nicht wenige berufswahlbezogenen Motive und Ziele knüpfen auch an einen »altruistisch-pädagogisch-caritativen Motivkomplex« (Terhart in Kursbuch Grundschule 2009) an. Es ist uns ein zentrales Anliegen, an solch achtbaren Motiven anzubinden, sie gleichsam als Sprungbrett für eine erfolgreiche Ausbildung zu nutzen - sie aber auch sogleich als Ausgangspunkt von Belastungen kritisch zu befragen. Mithin möchten wir angehende Lehrerinnen und Lehrer aus dem Vorbereitungsdienst entlassen, die ein professionelles und anspruchsvolles Selbstverständnis weiterentwickeln, welches sich als belastungsfähig, realistisch und ressourcenbewusst erweist.
Im Mittelpunkt unserer Ausbildung stehen somit insbesondere die zahlreichen unterrichtsbezogenen Kompetenzen, welche den intendierten Lernprozessen in den Klassenzimmern tatsächlich zuträglich sind. Nichts erscheint uns ermüdender als theoretische Konzepte, die sich dann vor der Realität - also in den Klassenräumen - blamieren. ORS-Merkmalen wie beispielsweise kognitive Aktivierung und Förderung der Lernbereitschaft kommen dabei eine hohe Bedeutung zu (→ Bildung & Erziehung). Auch Elemente einer natürlichen Differenzierung zählen in diesem Zusammenhang zu den zentralen Arbeitsfeldern eines auf den Schulalltag vorbereitenden, ressourcensensiblen Curriculums.
Zusammenfassend erachten wir ein klares, reflektiertes Rollenverständnis, ein realistisches, möglichst robustes Selbstkonzept sowie sich darauf stützende unterrichtsbezogene Kompetenzen als fundamentale Professionsmerkmale angehender Lehrkräfte.
Jan von Jena & Tanja Koch
Leitbild für die Ausbildung an den Studienseminaren für Grundschulen
Ziel
Das Ziel der Ausbildung am Studienseminar ist gem. LVO vom 03.01.2012 die Professionalisierung der Anwärterinnen und Anwärter, die „auf der Grundlage ihres Studiums mit Theorie und Praxis der Erziehung und des Unterrichts allgemein und ihrer jeweiligen Ausbildungsfächer so vertraut gemacht werden, dass sie zu selbstständiger Arbeit in dem jeweiligen Lehramt fähig sind. Reflexions-, Diagnose-, Beratungs- und Kooperationskompetenz sowie Innovationsbereitschaft sind im Hinblick auf dieses Ziel in besonderer Weise zu fördern.“ (LVO, §1 (2))
Auf dieser Basis erweitern die Anwärterinnen und Anwärter ihre Kompetenzen für den Berufseinstieg in den Modulen
- Schule und Beruf
- Sozialisation, Erziehung und Bildung
- Kommunikation und Interaktion
- Unterricht
- Diagnose, Beratung und Beurteilung
Sie erwerben anschlussfähiges Handlungswissen für eine lebenslange Berufspraxis.
Leitgedanken
Folgende Leitgedanken für die Ausbildung an den Seminaren für Grundschulen lassen sich ableiten:
Orientierung an den curricularen Standards für die Ausbildung, am Schulgesetz, am Rahmenplan und an den Teilrahmenplänen, an der Grundschulordnung und am Orientierungsrahmen Schulqualität
Intensive Theorie-Praxisverzahnung zum Erwerb von theoriegeleiteter Handlungskompetenz
Beachtung des Kommunikations- und Kooperationsgedankens durch alle an der Ausbildung Beteiligten
Individualisierung durch Könnens- und Teilnehmerorientierung, insbesondere bei der prozessorientierten Beratung
Modularisierung der Inhalte unter den Aspekten der Exemplarität, der Differenzierung und der Synergieeffekte über die Fachgrenzen hinaus