Schulische Führungskräfte von heute und morgen
Aktuelle Nachrichten
(Bilder: C. Nittl, T. Backes)
Nach drei ereignisreichen Jahren hieß es am 28. Februar 2024 für 27 Schulen in der 2. Kohorte des Programms „S4 Schule stärken, starke Schule!" im Bürgerhaus Mainz-Hechtsheim den offiziellen Abschluss zu feiern.
Der Einladung waren neben den Schulleitungen auch ADD-Referentinnen und -Referenten sowie Schulentwicklungsbegleitungen und Coaches des Pädagogischen Landesinstituts gefolgt.
Tänzerisch schwungvoll eingestimmt wurden alle durch einen Hip-Hop-Beitrag von Kindern der Grundschule Goetheschule Nord in Ludwigshafen unter der Leitung von Frau Neubauer.
Der Regenbogen bildete den Rahmen des feierlichen Programms dieser Abschlussveranstaltung. Aus verschiedenen Richtungen kommend führten Christina Terfurth und Michael Pelzer (Akademieleitung), Marion Rehbach, Kornelia Neumann und Annika Krabbel (Projektleitung) sowie Tabea Backes die einzelnen Farben des Regenbogens als faszinierendes Farbspektrum vorne zusammen – ein Symbol für Harmonie in Vielfalt, das die Freude über drei lebendige Jahre wunderbar zum Ausdruck bringt.
Zwar wurde mit dieser Veranstaltung der offizielle Abschluss des Programms eingeläutet, jedoch machte die Bildungsministerin Frau Dr. Hubig mit ihren Begrüßungsworten schnell deutlich, dass von Abschiednehmen keine Rede sein könne. Denn sie kündigte an, dass alle S4 -Schulen auch Startchancen-Schulen werden und so ihre begonnenen Prozesse weiterführen können. Herr Dr. Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung freute sich sehr über die positiven Entwicklungen hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit und machte deutlich, dass das Land Rheinland-Pfalz in den zurückliegenden vier Jahren gezeigt, wie Schulen in Brennpunkten sinnvoll unterstützt werden können.
Dass die insgesamt neun Akademien keine ‚trockenen Fortbildungen‘ waren, sondern vielmehr das eigene Erleben, der Austausch und das Miteinander im Mittelpunkt standen, zeigten zwei kreative Beiträge einiger Schulleitungen: So tagte auf der 9. Akademie der Expertinnen- und Expertenrat, in dem die guten Geister, die Weisen, die Gerechten sowie die Närrinnen und Narren darüber berieten, was den Teilnehmenden in der Zukunft in den Schulen dienen kann. Die Empfehlung und Narren wurde bei der Abschlussveranstaltung mit Kamelle und Tusch zum Besten gegeben. In der 8. Akademie stand u. a. das Thema „Anders und Anderes lernen – Schule und Unterricht diversitätsbewusst entwickeln“ im Zentrum. Eine Möglichkeit dazu besteht darin, die Potenziale kultureller Bildung zu nutzen. In diesem Zusammenhang entstand eine ‚Augenreise‘ mit den Augenpaaren aller in der Akademie anwesenden Personen, die im Rahmen der Abschlussveranstaltung präsentiert wurde.
Gemeinsam auf das schauen, was mit dem Programm S4 in Verbindung gebracht wird - darum ging es in anschließenden Tischgruppengesprächen. Die Teilnehmenden wurden gebeten, ihre Ideen auf regenbogenfarbige Post-ist zu notieren, die später auf einem großen Regenbogen angebracht wurden.
Nach einem als Video eingespielten musikalischen Beitrag der Hasenfänger-Grundschule in Andernach unter der Leitung von Frau Dockendorff bedankte sich Frau Könnel, Schulleiterin der Integrierten Gesamtschule in Kaiserlautern, stellvertretend für alle Schulleitungen bei allen Programmbeteiligten und überreichte eine DANKE-Collage an Frau Dr. Hubig, zusammengestellt aus besonderen S4-Momenten.
Besondere Würdigung erfuhren die Schulleitungen und Schulen dadurch, dass Frau Dr. Hubig ihnen und ihren Schulen jeweils eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme am Programm bzw. für die Planung und Durchführung von Schulentwicklungs-projekten überreichte.
Frau Dr. Pikowsky, Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts machte in ihrer anschließenden Rede noch einmal deutlich, wie entscheidend es ist, das entfachte Feuer am Leben zu erhalten: „Daher werden wir die erfolgreich evaluierten Bausteine nachhaltig in unsere Angebotsstrukturen überführen." Ebenso betonte sie die Wichtigkeit, starke und zuverlässige Partner wie die Wübben Stiftung an der Seite zu haben und abgestimmt mit Bildungsministerium und Schulaufsicht zu arbeiten.
Als Vertreter der 1. Kohorte zeigte Herr Früholz, Schulleiter der Anne-Frank-Realschule plus Mainz, dass S4 auf jeden Fall weitergeht – aus S4 wird S4 N, wobei N für „Netzwerk“ steht. Die Schulleitungen der 1. Kohorte starteten bereits im Herbst letzten Jahres mit diesem Netzwerk, für die 2. Kohorte geht es im September diesen Jahres mit den Netzwerk weiter.
Es folgte ein Weitblick des S4-Teams auf Würdetafeln - eine Initiative, bei der Artikel 1 des Grundgesetzes ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘ Pate ist. Mit einem umgedichteten Lied „Ein Hoch auf euch“ und dem erneuten Blick auf den Regenbogen, der einlädt, verschiedene Perspektiven einzunehmen, wahrzunehmen, zu respektieren und wertzuschätzen, bei sich selbst und bei den anderen – schloss das offizielle Programm des Nachmittags ab.
Musikalisch beschwingt begleitet wurde der Nachmittag durch Herrn Dzieciatkowski und seine Schüler des Gymnasiums am Römerkastell Bad Kreuznach.
(Februar 2024)
Mit der Übernahme der Leitungsfunktion sind neu ernannte Schulleiterinnen und Schulleiter mit vielfältigen Aufgaben betraut. Neben der Wahrnehmung und Bewältigung alltäglicher Vorgänge werden Führungskompetenzen benötigt, um Prozesse der schulischen Unterrichts- und Qualitätsentwicklung anzustoßen und voranzubringen. Fragen der Personalentwicklung sind dabei ebenso bedeutsam wie fachliche Kompetenz in schulrechtlichen Bereichen.
Um neue Schulleiterinnen und Schulleiter in ihrem Führungshandeln zu unterstützen, nehmen diese über einen längeren Zeitraum hinweg an der verpflichtenden Fortbildungsreihe des Zentrums für Schulleitung und Personalführung teil. Unter Leitung von Michael Pelzer (Primarstufe) und Dr. Karla Weber (Sekundarstufe) bilden sich die neuen Führungskräfte intensiv im Rahmen verschiedener Module weiter, welche von erfahrenden Teams gestaltet werden. Den Fortbildungsteams gehören schulische Dozenten (Primarstufe: Kerstin Leukel, Frauke Lörsch, Bernd Rieder; Sekundarstufe: Ralf Früholz, Myriam Hübner) sowie (Schul-)Psychologen (Patrick Kuhn, Oliver Klauk) an.
Der Abschluss der Kursreihen des Schuljahres 2022/23 konnte kürzlich im Pädagogischen Landesinstitut in Bad Kreuznach feierlich gewürdigt werden. Dabei bildete die Übergabe der Zertifikate nicht nur die erfolgreiche Teilnahme an der Fortbildungsreihe, sondern war zugleich Ausdruck der Wertschätzung für die neuen Schulleiterinnen und Schulleiter und deren verantwortungsvollen Aufgaben. Spürbar wurde dies durch Grußworte und Reden seitens der Schulaufsicht und des Bildungsministeriums.
René Schermuly, Referent der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und zuständiger Ansprechpartner für die verpflichtende Fortbildung, gratulierte den Teilnehmenden herzlich. Sehr anschaulich verdeutlichte er die wertvolle Arbeit der Schulleitung mit dem Gedicht „Im Gespräch mit der Bienenkönigin“ nach Josef Guggenmos. So sind viele ungezählte Stunden notwendig, um ein Glas mit Bienenhonig zu füllen. Ähnlich ergeht es mitunter der Schulleiterin oder dem Schulleiter, wenn nur mit viel Einsatz Erfolge der Arbeit erzielt werden können. Diese sind dann aber umso erfreulicher und motivierend zugleich. Und um den Erfolg der Bemühungen ganz anschaulich zu machen, schenke Herr Schermuly allen neuen Schulleitungen ein Gläschen Honig.
Die Teilnehmenden wurden jedoch nicht nur mit Honig belohnt, sondern durften auch den Fachvortrag „Bewusst in Führung sein“ von Justus Ludwig genießen. Herr Ludwig ist Mindful Leadership Coach und geschäftsführender Partner von "Mehrwert Achtsamkeit" in Berlin und Düsseldorf. Angesichts der aktuellen Herausforderungen und Veränderungen der heutigen Arbeitswelt beschäftigt sich Ludwig intensiv mit dem Thema der mentalen Gesundheit und fokussierte dies in seinem überzeugenden Vortrag auf die Rolle der Schulleitung. Dabei bot er den Zuhörenden eine anregende Mischung aus Theorie und Praxis zum Thema sowie Gelegenheiten, Methoden der Achtsamkeit unmittelbar anzuwenden. „Bewusst in Führung sein“ bedeutet nach Ludwig, die eigene Selbstwahrnehmung zu schärfen und dabei vor allem den Blick auf das Positive zu richten. Fragen wie z. B. „Worüber habe ich mich in dieser Woche besonders gefreut?“ aktivieren eigene Ressourcen und tragen zu dem Ziel bei, Mindfulness-Techniken möglichst ohne großen Aufwand in den Alltag zu integrieren. Auf diese Weise kann es gelingen, eigene Potentiale zu fördern, wobei die mentale Gesundheit der Führungskraft wiederum positiv auf das gesamte Team wirkt.
Nachdem Dr. Karla Weber die Veranstaltung bereits eröffnet und die Gäste begrüßte hatte, blickte sie im Anschluss an den Impulsvortrag auf die Fortbildungsreihe zurück und stellte ausgewählte Evaluationsergebnisse vor. So gab es beispielsweise hohe Zustimmungswerte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hinsichtlich der Weiterentwicklung ihrer Führungskompetenzen sowie zur Schärfung des eigenen Rollenverständnisses. Die Möglichkeiten der Vernetzung und des Austauschs wurden ebenso betont wie das Erlangen von mehr Sicherheit und Bestätigung im Führungshandeln.
Staatssekretärin Bettina Brück vom Ministerium für Bildung hob angesichts der herausfordernden Zeiten die besondere Bedeutung der Schulleitung hervor. Man sei sich im Bildungsministerium sehr bewusst, dass schulische Führungskräfte gesellschaftliche Veränderungen bewältigen müssen und ihnen damit eine hohe Verantwortung zukommt. Bei den Fortbildungsteams des Zentrums für Schulleitung und Personalführung bedankte sie sich herzlich für das Engagement und die Durchführung der Fortbildungsreihen. Anschließend überreichte Frau Brück die Zertifikate für die Teilnahme an der Kursreihe an die Schulleiterinnen und Schulleiter. Auch René Schermuly, Dr. Karla Weber, Michael Pelzer sowie die Leitungen der Kollegialen Arbeitsgruppen gratulierten.
Musikalisch umrahmt wurde die Abschlussveranstaltung von einem Quartett aus der Big Band des Gymnasiums am Römerkastell, Bad Kreuznach, unter Leitung von Richard Dzieciatkowski.
Zum Abschluss waren alle zu einem kleinen Umtrunk eingeladen, wobei man die Möglichkeit des persönlichen Gesprächs rege nutzte.
(November 2023)
Auf geht’s – mehr Frauen leiten Schule: Mentoring-Programm für weibliche Führungsnachwuchskräfte im Schulbereich
(Abschluss- und Auftaktveranstaltung am 12.10.23)
Gemeinsam mit allen Mentees und ihren Mentorinnen und Mentoren aus ganz Rheinland-Pfalz fand am 12.10.2023 im Bonnheimer Hof in Hackenheim vormittags die Abschlussveranstaltung des ersten Durchgangs des Mentoring-Programms für weibliche Führungsnachwuchskräfte im Schulbereich statt. Nachmittags wurde die neue Runde des Programms im Schulaufsichtsbezirk Koblenz mit allen Teilnehmenden im Rahmen einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung eingeleitet.
Zentrales Anliegen beider Veranstaltungen war, sowohl für den Abschluss des ersten Durchgangs als auch für den Start in die neue Mentoring-Runde einen Rahmen zu schaffen, der das Programm und alle damit verbundene Mühe der Beteiligten angemessen würdigte sowie gleichzeitig die Möglichkeit für kollegialen Austausch und Begegnung als Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit eröffnete.
Eingerahmt wurden beide Veranstaltungen durch herzliche Grußworte von Frau Ministerin Dr. Hubig, sowie von Frau Katja Mehler, die von Seiten des Ministeriums für Bildung das Programm leitet und intensiv begleitet. Es waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Schulaufsicht, der Haupt- und Bezirkspersonalräte und der Gleichstellungsbeauftragten für den Schulbereich sowie des Pädagogischen Landesinstituts eingeladen Vor allem auch die Anwesenheit von Herrn Raimund Leibold, Leiter der Abteilung Schulen der ADD, sowie von Frau Dr. Birgit Pikowsky, Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts, unterstrich den Stellenwert sowie die Wichtigkeit des Programms und seiner Zielsetzung, der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungsfunktionen an rheinland-pfälzischen Schulen entgegenzuwirken.
Den Nukleus des einjährigen Programms stellen die Mentoring-Sitzungen dar, deren Basis die vertrauliche Tandem-Beziehung zwischen Mentee und einer erfahrenen Mentorin bzw. einem erfahrenen Mentor bildet. In diesem Kontext werden der Mentee Einblicke in unterschiedliche Tätigkeitsfelder aus dem Bereich der Schulleitung ermöglicht, und es findet ein Erfahrungs- und Wissenstransfer zwischen den Beteiligten statt. Damit unterstützt der Mentoring-Prozess die Klärung persönlicher Ziele, Interessen und Motive sowie die Identifizierung individueller Ressourcen und Potenziale für eine fundierte Selbstklärung.
Die Mentoring-Sitzungen sind dabei in eine Reihe von zusätzlichen Angeboten integriert; es finden beispielsweise Veranstaltungen zur gemeinsamen Bilanzierung und zur Netzwerkbildung statt, in deren Rahmen die Teilnehmenden von ihren Mentoring-Erfahrungen berichten und sich auch informell austauschen können. Außerdem wurde ein begleitendes Seminarangebot zu unterschiedlichen fachlichen Themen (wie beispielsweise Führung oder Kommunikation) entwickelt. Hier fungiert Frau Nicole Morsblech als externe Dozentin für unterschiedliche Fortbildungs- und Workshopveranstaltungen, die den beteiligten Gruppen in regelmäßigen zeitlichen Abständen angeboten werden.
Für die einen ging so ein ereignis- und erkenntnisreiches Jahr zu Ende. Alle Mentees erhielten ihr persönliches Abschluss-Zertifikat, das die Teilnahme am Programm bescheinigt. Die Mentorinnen und Mentoren bekamen von Frau Mehler eine offizielle Dankesurkunde des Ministeriums überreicht. Die Umsetzung des Programms ist nur möglich durch das große Engagement der Schulleiterinnen und Schulleiter, die sich als Mentorinnen und Mentoren zur Verfügung stellen. Was neben den intensiven Erfahrungen und dem individuellen Erkenntnisgewinn ebenfalls bleibt und als wichtige Zielsetzung fortbestehen soll, ist ein stabiles Netzwerk, auf das alle Beteiligten auch zukünftig zuverlässig zurückgreifen können, das alle trägt und bei wichtigen Entscheidungen und Fragen unterstützen kann.
Für die Kolleginnen und Kollegen des neuen Durchgangs hieß es dagegen: „Auf geht’s – wir starten gemeinsam in das Programm!“ Allen Beteiligten wurden dazu die Grundzüge des Programms und seine zentralen Bausteine vorgestellt. Es bestand die Möglichkeit des gemeinsamen Kennenlernens und des kollegialen Austauschs mit einer ersten gemeinsamen Ausrichtung und Verständigung auf mögliche Zielrichtungen in der Zusammenarbeit zwischen Mentee und Mentorin bzw. Mentor. Außerdem erhielten die Teilnehmenden einen kleinen Kick-off-Vortrag zum Thema „Kooperative Veränderungskommunikation“, dessen Inhalte auch im weiteren Verlauf des Programms eine Rolle spielen werden. Die individuellen Mentoring-Prozesse können auf diesem Fundament starten, und das erste Seminar der Mentees findet bereits Anfang November in Vallendar statt; Thema: „Meine Ausgangslage für die Führungsrolle: eine individuelle Standortbestimmung“.
(Oktober 2023)
Kontakt
Zentrum für Schulleitung und Personalführung
Steinkaut 3
55543 Bad Kreuznach
Telefon: 0671/ 9701-1203
E-Mail: zfs(at)pl.rlp.de
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