QuaMath ist ein auf zehn Jahre angelegtes Programm zur Qualitätsentwicklung des Mathematikunterrichts. Während im Schuljahr 2023/24 die Multiplizierenden geschult werden, nimmt ab dem Schuljahr 2024/25 die erste Kohorte von Schulen für zwei Jahre an dem Programm teil. Jährlich können so ca. 50 neue Schulen in Rheinland-Pfalz an dem Programm teilnehmen.

Informationen zu den Bedingungen einer Teilnahme und zu welchem Schuljahr finden Sie hier: 

Warum QuaMath?

Bundesweit erreichen laut IQB-Bildungstrend immer mehr Schülerinnen und Schüler die Mindest- und Regelstandards in Mathematik NICHT. Das QuaMath-Programm hat daher das Ziel, zur Stärkung der mathematischen Bildung in Deutschland beizutragen.

  • Die Fachlehrkräfte der teilnehmenden Schulen bilden Schulteams, erproben und reflektieren gemeinsam Unterrichtskonzepte und werden hierbei durch Multiplizierende unterstützt.
  • Die Schulteams mehrerer Schulen treten in einen fachlichen Austausch und unterstützen sich gegenseitig.
  • Die Unterstützung von Schulen und Lehrkräften ist auf die Dauer von zwei Jahren angelegt, um genügend Zeit für den komplexen Prozess von Unterrichtsentwicklung zu geben.
  • Die Fortbildungen und Materialien von QuaMath fokussieren auf relevante fachdidaktische Inhalte (Inhaltsqualität) und sind lernwirksam gestaltet (Gestaltungsqualität).
  • Mit dem deutschen Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM), das fachdidaktisch fundierte Materialien (z.B. Unterrichtsmaterialien und didaktische Hintergründe) zur Unterstützung der Lehrkräfte erstellt, diese den teilnehmenden Schulen zur Verfügung stellt und das Programm wissenschaftlich und forschungsbasiert begleitet, haben Schulen einen kompetenten Ansprechpartner.
  • Die Veränderung der lebensweltlichen Rahmenbedingungen (Was muss wirklich heute gelernt werden?) wird in den Fokus genommen und ermöglicht einen neuen Blick auf die fachdidaktischen Inhalte.

QuaMath-Prinzipien

Die Unterrichtsqualität wird in QuaMath bezüglich der folgenden fünf Qualitätsmerkmale weiterentwickelt: kognitive Aktivierung, Verstehensorientierung, Durchgängigkeit (im Sinne des Spiralcurriculums), Lernendenorientierung und  Adaptivität (z.B. durch Sprachbildung und Differenzierung) sowie Kommunikationsförderung.

Ablauf eines Programmdurchlaufs

Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen wird QuaMath fachbezogen, langfristig und in stabilen kooperativen Strukturen organisiert, um so einen möglichst nachhaltigen Effekt auf die Unterrichtsentwicklung zu erzielen. Dies bedeutet konkret, dass die teilnehmenden Schulen je nach Schulgröße mit festen Schulteams von 3-5 Lehrkräften über einen Zeitraum von zwei Jahren an den regelmäßig stattfindenden Präsenz- und Onlineveranstaltungen (voraussichtlich eine ganztägige Kick-Off-Veranstaltung am Ende des vorangehenden Schuljahres, 3 ganztägige Präsenztage und 2 E-Sessions am Nachmittag im ersten Projektjahr) teilnehmen.

Schuljahr 1
Im ersten Jahr der Teilnahme durchlaufen alle Lehrkräfte der Sekundarstufe gemeinsam die Basismodule. Hierbei werden deren Inhalte exemplarisch anhand verschiedener Themen bearbeitet.

Schuljahr 2
Im zweiten Jahr können Inhaltsmodule gewählt werden, die zu verschiedenen übergeordneten Themen angeboten werden (z.B. Sprachförderung im Mathematikunterricht). Diese können auch gezielter einzelne Jahrgänge (z.B. 3 und 4 oder 9 und 10) oder inhaltliche Themen (z.B. Raum und Form oder Algebra) ansprechen und eine Schwerpunktsetzung entsprechend den Bedürfnissen der Schulen ermöglichen. Nach Ablauf von zwei Jahren erhalten die Lehrkräfte die Möglichkeit, weitere Module im Selbststudium zu erproben.

Die Schulteams werden in diesen zwei Jahren, aber auch über diesen Zeitraum hinaus, von den Beraterinnen und Beratern für Unterrichtsentwicklung Mathematik des Pädagogischen Landesinstituts begleitet (Durchführung der Fortbildungen, individuelle Schulberatungen), die zu diesem Zwecke im Vorfeld eine Qualifizierung durch das DZLM bekommen. Sie arbeiten in einem regionalen Schulnetzwerk von ca. 5 Schulen. Das Schulteam arbeitet also zum einen nach außen hin in Professionellen Lerngemeinschaften mit Lehrkräften anderer Schulen als auch nach innen gerichtet als Innovationskern der eigenen Schule.