Studienseminar Koblenz - Seminarprogramm

Unser Seminarprogramm umfasst verschiedene Entwicklungsthemen für unsere künftige Arbeit, welche durch Arbeitsgruppen in Aktivitäten konkretisiert werden. Diese Aktivitäten werden evaluiert und wirken rückgekoppelt auf die Entwicklungsthemen zurück.

Die vielfältigen gesellschaftlichen Veränderungen und familiären Ausdifferenzierungsprozesse führen erkennbar zu Veränderungen in der Ausbildungs- und Schullandschaft. Diesen Veränderungsprozessen muss auch in der Ausbildung der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer Rechnung getragen werden, indem sie Niederschlag in der Seminarentwicklung finden. Die Frage nach dem gymnasialen Profil im Zusammenwirken vom Umgang mit Heterogenität in den gymnasialen Bildungsgängen in Ausbildung und Unterricht bleibt eine stete Herausforderung.

Aktivität 1.1: Digitalisierung und Infrastruktur

Die Arbeitsgruppe sichtet die gegebene Infrastruktur und entwickelt Vorschläge zur Optimierung. Über die Sichtung und Erprobung vorhandener Formate und Tools hinaus entwickelt sie auch in Kooperation mit externen Partnern neue Formate und Tools von digitalen Lernumgebungen und problematisiert das Zusammenwirken von digitalen und analogen Formaten.

Aktivität 1.2: Das gymnasiale Profil

Die Arbeitsgruppe erörtert vor dem Hintergrund der Veränderungen in der Ausbildungs- und Schullandschaft die Frage nach dem gymnasialen Profil von Unterricht und in der Lehrerausbildung, sie formuliert Kernpunkte gymnasialen Unterrichts sowie gymnasialer Lehrerausbildung und entwickelt Grundsätze zur Umsetzung des gymnasialen Profils in Ausbildung und Unterricht.

Aktivität 1.3: Umgang mit Heterogenität 

Der Umgang mit Heterogenität ist ein stetes Thema in Schule und Seminar. Die Arbeitsgruppe nimmt die Bandbreite des Themas in ihren unterrichtlichen und erzieherischen Ausprägungen in den Blick; sie entwickelt Vorschläge für die Ausbildung für das Lehramt an Gymnasien an den verschiedenen Ausbildungsorten.

Das Lehr-Lern-Modell in der Ausbildung ist erprobt und hat sich bewährt. Im Sinne der Optimierung des Einsatzes und des Nutzens des Lehr-Lern-Modells gilt es zum einen, aktuelle didaktische Entwicklungen in den Blick zu nehmen und auf ihre Relevanz für das Ausbilden mit dem Lehr-Lern-Modell hin zu befragen. Zum anderen soll die damit verbundene Seminardidaktik des Studienseminars explizit thematisiert werden, auch um den seminardidaktischen Imperativ (Lernen am Modell) als ein Element des Leitbildes zu konkretisieren. Des Weiteren wird die Förderung der Selbstständigkeit und der Selbststeuerung, des Könnensbewusstseins und der Könnenserfahrung von Referendarinnen und Referendaren zur Wirksamkeit der Ausbildung mit dem Lehr-Lern-Modell beitragen.

Aktivität 2.1: Didaktischer Diskurs

Die Arbeitsgruppe sichtet neuere didaktische Entwicklungen und befragt diese auf ihre mögliche Einbindung in das Ausbilden mit dem Lehr-Lern-Modell. Hierzu können die Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld von Instruktion und Konstruktion und mit einer instruktiven Basiswissensvermittlung ebenso gehören wie eine Problematisierung des Umgangs mit den Begrifflichkeiten des Lehr-Lern-Modells.

Aktivität 2.2: Seminardidaktik

Die Arbeitsgruppe setzt sich mit der in der Ausbildung etablierten Seminardidaktik im Sinne des Lernens am Modell auseinander. Sie gleicht Intentionen und Gegebenheiten ab und entwickelt Vorschläge zur Stärkung des Lernens am Modell.

Aktivität 2.3: Diagnose

Im Unterricht hat die Diagnose als mitlaufendes Handeln ebenso wie in der Planung und Reflexion von Lernprozessen eine zentrale Bedeutung. Die Förderung und Stärkung diagnostischer Kompetenzen in Unterricht und Ausbildung ist Zielsetzung dieser Arbeitsgruppe.

Aktivität 2.4: Gesprächsführung

Die Arbeitsgruppe erstellt praxisorientierte Strategien zur Gesprächsführung als unterrichtliches Steuerungselement.

Zum Gelingen der Ausbildung tragen in zentraler Weise die beteiligten Akteurinnen und Akteure bei. Deren personale Ressourcen sind hierbei ein wesentliches Fundament. Daher ist ein verantwortungsvoller Umgang mit den personalen Ressourcen elementar. Ebenso bedarf die Ausbildung einer entsprechenden Ausstattung. Die gesellschaftliche Entwicklung rückt zunehmend die Nachhaltigkeit in den Blick. Damit muss sich die Ausbildung auseinandersetzen.

Aktivität 3.1: Lehrkräftegesundheit

Die Arbeitsgruppe setzt sich mit dem Themenbereich Lehrkräftegesundheit auseinander. Dabei berücksichtigt sie die Belange der im System Studienseminar ausbildenden Personen ebenso wie die der Referendarinnen und Referendare.

Aktivität 3.2: Nachhaltigkeit

Die Arbeitsgruppe erörtert im Blick auf den Aufgabenbereich des Studienseminars personale und strukturelle Ressourcen. Sie entwickelt Vorschläge für eine nachhaltige Entwicklung.

Dieses Entwicklungsthema soll in der doppelten Ausrichtung von Unterricht und Ausbildung Referendarinnen und Referendare befähigen und ermutigen, Kontroversitäten und Komplexitäten unterrichtlich in Planung und Gestaltung anzusteuern und auf diese Weise einen Beitrag zur Demokratie-Erziehung zu leisten. Unterrichtliche Einblicke wie die Gestaltung und Einbindung von Materialien, die Aufbereitung und Ausgestaltung von Lerngegenständen und auch Unterrichtsgespräche zeigen einen zunehmend pragmatischen und eindimensionalen Zugriff: Verzicht auf Kontroversität, Einschleifen von Klischees und Holzschnittartigem, Reduktion des Komplexen, Tendenz zur Verkürzung und Schnelligkeit, Ausschalten der Ambiguität. Dieser Tendenz soll entgegengewirkt werden. Demokratische Partizipationsmöglichkeiten von Schülerinnen und Schülern weisen mitunter eine nur formale Ausrichtung auf. Zudem ist eine Zunahme des Angebots an schulischen, wenngleich außerunterrichtlichen Aktivitäten der Demokratie-Erziehung festzustellen, die eines belastbaren Fundamentes bedürfen.

Aktivität 4.1: Kommunikation und Partizipation

Demokratische Grundwerte, die für die Demokratie-Erziehung in Unterricht und Ausbildung zentral sind, werden durch das entsprechende kommunikative und partizipative Handeln konkret.

Aktivität 4.2: Stärkenorientierung

Die Arbeitsgruppe sichtet vorhandene Konzepte der Stärkenorientierung und des Aufbaus von Könnensbewusstsein zur Förderung der Selbstständigkeit von Lehrkräften und bezieht diese auf die Ausbildungskultur des Studienseminars und auf das konkrete Ausbilden im Studienseminars.