Medien und Information
Kompetenzen für ein Leben in der digitalen Welt werden zur zentralen Voraussetzung für gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe sowie die aktive Beteiligung an politischen Prozessen. Im Zusammenhang mit der wachsenden Digitalisierung aller Lebensbereiche und damit auch des Konsumalltags kommt der Stärkung von Verbraucherkompetenzen eine besondere Bedeutung zu. Gleichzeitig sind digitale Medien durch ihre starke Präsenz und den alltäglichen Umgang mit ihnen zu einer Sozialisationsinstanz geworden.
Ein wichtiges Ziel der digitalen Bildung ist daher, „die altersangemessene Kompetenz, digitale Medienangebote analysieren und bewerten sowie kritisch reflektieren und nutzen zu können. Dazu gehört auch, daraus sinnvoll und bedürfnisbezogen auszuwählen und digitale Medien sowohl für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit als auch für die individuelle Lebensgestaltung angemessen, kreativ und sozial verantwortlich zu nutzen.“ (Bildung in der digitalen Welt: Strategie der KMK 2016)
Schülerinnen und Schüler müssen befähigt werden,
- sich im Spannungsfeld der wirtschaftlichen Bedeutung der digitalen Medien und digitaler Technologien,
- der Potenziale der Digitalisierung im Sinne sozialer Integration und sozialer Teilhabe,
- der Bedeutung für die politische Meinungsbildung und Entscheidungsfindung
- sowie der möglichen Risiken in der virtuellen Welt sicher zu bewegen.
- als Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer sowie als Prosumentinnen und Prosumenten in Netzwerken souverän und selbstbestimmt agieren zu können.
Wahlfreiheit, Selbstbestimmung, Selbstkontrolle und Sicherheit im Netz bedürfen der digitalen Kompetenz (Digital Literacy). Verbraucherinnen und Verbraucher sollten in der Lage sein,
- ihren Bedarf an Informationen zu bestimmen,
- Informationen zu finden, hinsichtlich ihrer Relevanz, Qualität, Reichweite und Aussagekraft zu beurteilen und zu bewerten,
- Informationen für sich zu verarbeiten und neu aufzubereiten und gegebenenfalls auch anderen zugänglich zu machen
unabhängig davon, ob Informationen analog oder digital vorhanden sind.
Kompetenzen im Bereich Datenschutz und Urheberrecht:
- Selbstdatenschutz und Datenverantwortung
- Sensibilisierung für Eigentums- und Persönlichkeitsrechte Dritter
- Förderung von Anwendungskompetenzen – hier insbesondere mit Blick auf die Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher im Netz sowie den Schutz der Privatsphäre
- Verständnis für die Potenziale und Risiken der zunehmenden Vernetzung von Gegenständen und Geräten im Internet der Dinge
Ebenso ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Anwendungsbereichen der künstlichen Intelligenz und der Nutzung von Algorithmen sowie mit den Chancen und Risiken von Big Data zwingend erforderlich. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf Modelle, die Menschen anhand ihres Online- und Offline-Verhaltens („Scoring“) bewerten und Einfluss auf mögliche Angebote und Konditionen haben.
Auswirkungen auf die Meinungsbildung, z. B. durch die gezielte Verbreitung von Nachrichten über Social Bots, sind zu beleuchten.
Außerdem spielen auch Themen aus dem Bereich Gesundheit eine Rolle, z. B. die Vermeidung von Suchtgefahren und das angemessene Verhalten in sozialen Netzwerken.
Vorgaben für den Erwerb der „Kompetenzen in der digitalen Welt" im Verlauf der Grundschulzeit enthält die Richtlinie „Digitale Bildung in der Primarstufe". Diese ergänzt den Rahmenplan Grundschule und hat auch Gültigkeit für den zieldifferenten Unterricht an Förderschulen und Schwerpunktschulen.