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Programmabschluss: Rheinland-Pfalz stärkt Bildungsgerechtigkeit weiter: Von Schule hoch 4 zu Startchancen / zusätzlich startet neues Programm für die Schulaufsicht

Podiumsgespräche nach dem Grußwort von Ministerpräsidentin Dreyer, Bilder: PL

"Wir wissen, dass es Schulen bei uns im Land gibt, an denen besonders viele Kinder bedingt durch ihre persönlichen Lebensumstände schlechtere Rahmenbedingungen haben. Für diese Kinder und Jugendlichen ist die Schule ein ganz zentraler Ort, nicht selten der einzige, an dem sie sich sicher und gehört fühlen. Der Ort, an dem sie ihre Talente entfalten und ihre Persönlichkeit entwickeln können; der Ort, der Bildungschancen und Perspektiven ermöglicht und der den Unterschied im Leben machen kann. Schulen in herausfordernder Lage brauchen deshalb besondere Unterstützung, und diese gibt Rheinland-Pfalz diesen Kindern seit vier Jahren: Mit dem Programm 'S4 Schule stärken, starke Schule!', das die Bildungsgerechtigkeit in unserem Land weiter gestärkt hat", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Donnerstag in Mainz.

Gemeinsam mit Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, dem Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung, Dr. Markus Warnke, dem Bildungsforscher Prof. Dr. Olaf Köller, der Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts, Dr. Birgit Pikowsky, und den teilnehmenden Schulleitungen blickte die Ministerpräsidentin zurück auf vier Jahre S4 und voraus auf das im Sommer beginnende Startchancen-Programm. S4 und seine Erfahrungen waren wesentliche Grundlage, auf der Rheinland-Pfalz als eines von vier Verhandlungsländern das Startchancen-Programm von Bund und Ländern mitgestaltet hat.

"Was bundesweit mit dem Startchancen-Programm geplant ist, leben wir in Rheinland-Pfalz schon heute vor: Mit dem Landesprogramm 'S4 Schule stärken, starke Schule!' haben wir Schulen in schwieriger Lage mit einem besonderen, wissenschaftlich fundierten Entwicklungsprogramm unterstützt, um den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg weiter aufzubrechen und für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen", so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. "Es freut mich, dass die Schulleitungen sehr positive Rückmeldungen gegeben haben: Sie fühlen sich in ihrer Situation wahrgenommen, der Austausch mit anderen Schulen und die Akademien haben sie in ihrer Haltung gestärkt und motiviert. So haben sie es geschafft, positive Impulse für ihre Schulen zu setzen." Die vorhandenen Strukturen wird das Land nutzen: Alle S4-Schulen werden auch Startchancen-Schulen werden und können ihren begonnenen Entwicklungsprozess so weitergehen.

Umgesetzt wurde das Programm gemeinsam mit der Wübben Stiftung Bildung. "Rheinland-Pfalz hat in den vergangenen vier Jahren gezeigt, wie Schulen im Brennpunkt sinnvoll unterstützt werden können. Das Startchancen-Programm und das neue Qualifizierungsprogramm für die Schulaufsicht in Rheinland-Pfalz bauen auf dieser Basis auf, um jedem Kind und jedem Jugendlichen gerechte Bildungschancen zu eröffnen. Wir freuen uns sehr über diese positiven Entwicklungen für mehr Bildungsgerechtigkeit und danken unseren Partnern", erläutert Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung.

Das Programm wurde vom Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel unter Leitung von Prof. Dr. Olaf Köller erfolgreich evaluiert. "Unsere Evaluierungsergebnisse machen deutlich, dass die Schulleitungscoaches wie auch die Schulentwicklungsberater erhebliche Impulse für die Weiterentwicklung in den Schulen gegeben haben. Die Zusammenarbeit in den Kollegien hat sich deutlich verbessert und es sind Strukturen entstanden, mit den die Schulen auch zukünftig auf Herausforderungen erfolgreich reagieren können."

Zugleich wurden die Erfahrungen aus S4 genutzt, um ein weiteres Qualifizierungsprogramm anzustoßen: für die Referentinnen und Referenten der Schulaufsicht. Dafür haben Bildungsministerium und Wübben Stiftung Bildung am Donnerstag die Kooperationsvereinbarung unterschrieben. "Die Schulaufsicht hat eine Schlüsselfunktion im Schulsystem, nicht nur bei der Personalplanung, bei Beratung und Aufsicht, sondern gerade auch bei der Schulentwicklung. Wir wollen die Referentinnen und Referenten deshalb in ihrer Beratungsrolle stärken, immer verbunden mit der Frage: Wie kann der Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler gemeinsam verbessert werden?", so Hubig. Ganz konkret wird es Fortbildungen etwa zu Konfliktmoderation, systemischer Beratung oder datengestützter Schulentwicklung geben, Coaching-Angebote mit der Schulpsychologie sowie Hospitationen und Austausch, innerhalb des Kollegenkreises, aber auch mit Schulaufsichten anderer Länder.

"Ich danke allen Beteiligten sowie den teilnehmenden Schulleitungen von S4 für ihr Engagement in den vergangenen vier Jahren, und freue mich darauf, dass wir an diese Entwicklungsprozesse anknüpfen. Denn aus Sicht der Schülerinnen und Schüler können wir nur festhalten: Es zahlt sich aus", so Hubig zum Abschluss.

S⁴ war eine Kooperation zwischen Bildungsministerium, Wübben Stiftung Bildung, Pädagogischem Landesinstitut und der ADD. Ziel war es, Schulleitungen im Rahmen der Akademien und des Coachings in ihrem Führungshandeln zu bestärken und noch professioneller aufzustellen. Zudem wurden die Schulen bei ihren individuell gewählten Entwicklungszielen unterstützt, um einen bestmöglichen Bildungserfolg für die Schülerinnen und Schüler zu erreichen.

Das Programm bestand aus vier zentralen Bausteinen: Die Akademien, das Herzstück des Programms, bildeten einen geschützten Raum, in dem die Schulleiterinnen und Schulleiter hochprofessionelle Inputs sowie Phasen der Selbstwahrnehmung und -reflexion durchliefen. Jede Schulleitung hatte darüber hinaus die Chance, mit einem persönlichen Coach an individuell gewählten Schwerpunkten zu arbeiten. Schulentwicklungsbegleiterinnen und -begleiter unterstützten insbesondere in Steuergruppen die jeweiligen Schulen bei ihren selbstgewählten Schulentwicklungsprojekten. Mit den Schulentwicklungsbudgets erhielten die Schulen daneben die Möglichkeit, Maßnahmen zur Schulentwicklung vor Ort umzusetzen und ihre Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern. In Austauschtreffen kamen Coaches und Schulentwicklungsbegleitungen zusammen, um Einblicke in die Akademieinhalte zu erhalten und Erfahrungen mit und an den Schulen auszutauschen. Erhalten bleiben auch nach Programmende die Netzwerktreffen der beteiligten Schulen, damit sie sich weiterhin untereinander austauschen und voneinander profitieren können. 

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