Gemeinsam mit 17 Pilotschulen wurde 2013/14 die erste Testauflage entwickelt und seit Beginn des Regelbetriebs in der Praxis immer wieder überprüft und angepasst. In der neuen Version werden verstärkt Akzente insbesondere in folgenden Kompetenzbereichen gesetzt:

  • Anwenden und Handeln (z.B. algorithmisches Denken, problemlösendes Handeln im Team)
  • Problembewusst und sicher agieren (z.B. Datenschutz und Persönlichkeitsrechte, Kinderrechte in der digitalen Welt)
  • Analysieren und Reflektieren (z.B. Medienwirkungen, Grenzen des eigenen Wohlbefindens "digital wellbeing")

Auch auf dem Bildungsportal ist der MedienkomP@ss in digitaler Form hinterlegt, sowohl in der neuen Fassung von 2024 als auch in der Vorgängerversion von 2017.

Sie haben keine Zugangsdaten? Kein Problem, nach einem Klick auf "Gastzugang" können Sie sich die Inhalte sofort anschauen.

Sie arbeiten im berufsbildenden Bereich? Neu aufgelegt und an die spezifischen Anforderungen angepasst wurde inzwischen auch eine zusätzliche Version MedienkomP@ss für BBS.

Praktische Grundlagen

Wie genau erfolgt der Einsatz?

An fast allen Schulen gibt es schon vielfältige Ansätze für digitales Arbeiten. Der MedienkomP@ss möchte Hilfestellungen geben, diese unterrichtliche Arbeit zu systematisieren. Denn daran angebunden, wird oft klar, welche Kompetenzbereiche bereits aufgebaut wurden. Keine Schule fängt bei Null an! Viele lehrplanzentrale Themen ermöglichen es, unterschiedliche Kompetenzbereiche gleichzeitig anzusprechen und aufzubauen. Lassen Sie sich bitte nicht dazu verleiten, den MedienkomP@ss von vorne nach hinten "durchzuarbeiten" - das ist nicht sein Ansatz. Vielmehr können Sie schon mit Schülerinnen und Schülern der 1. Klasse darüber reflektieren und erörtern, wie der Medienalltag uns alle prägt, wo uns überall mediale und digitale Welten begegnen. Der MedienkomP@ss ist also nicht als "Add On", sondern als Orientierungshilfe gedacht. Wir haben für Sie einen kompakten Leitfaden für den Einsatz zusammengestellt. Zur abgestimmten Planung innerhalb Ihres Kollegiums können Sie diesen Netzplan heranziehen.

Bildungspolitische Grundlagen

Unter dem Titel "Bildung in der digitalen Welt" wurde im Dezember 2016 durch die Kultusministerkonferenz eine umfassende Strategie verabschiedet, die für alle Bundesländer bindend ist. Im Jahr 2017 wurde die Publikation um ein umfangreiches Kapitel zur Weiterbildung im Sinne des lebenslangen Lernens erweitert. Im Dezember 2021 ist weiterhin eine umfangreiche Erweiterung zum Lehren und Lernen im digitalen Wandel erschienen. Alle wichtigen Informationen und Dokumente finden Sie hier.

Zentrale Aussage zur Verpflichtung: Die Bundesländer haben sich darauf verständigt, dass alle Kinder, die zum Schuljahr 2019/20 eingeschult werden oder in die 5. Jahrgangsstufe übergehen, im Verlauf ihrer Schulzeit Gelegenheit erhalten, "digitale  Kompetenzen" zu erwerben (nachzulesen auf S. 13 der oben zitierten Strategie "Bildung in der digitalen Welt"). Der Kompetenzaufbau ist in geeigneter Form zu dokumentieren.

Gibt es ein Gesamtkonzept zum MedienkomP@ss?

Ja, bereits im Jahr 2017 wurde in Rheinland-Pfalz, kurz nach dem Erscheinen der KMK-Richtlinien, ein Rahmenkonzept erstellt, das sowohl die bisherigen Grundlagen und Entwicklungen in unserem Bundesland (z.B. aus dem 10-Punkte-Programm "Medienkompetenz macht Schule", seit 2007 etabliert) als auch die bundesweit geltenden, bildungspolitischen Setzungen berücksichtigt.

Das Konzept ist so ausgelegt, dass es ab der Primarstufe bis zum Ende der Schulzeit - immer komplexer werdend - angepasst werden kann. Hier können Sie das Rahmenkonzept als Tischvorlage herunterladen.

Die KMK hat verpflichtend festgelegt, den Kompetenzaufbau in geeigneter Weise zu dokumentieren. Hat eine Schule also bereits eine bewährte Form der Zertifizierung gefunden, kann sie diese beibehalten, insofern die sechs Kompetenzbereiche der KMK-Rahmenrichtlinien berücksichtigt werden. Mit dem MedienkomP@ss , der gemeinsam mit 17 Pilotschulen entwickelt wurde, möchte das Land Rheinland-Pfalz Lehrkräften eine auf breiter Basis erprobte Form der Dokumentation anbieten. Dazu gibt es Fortbildung, Beratung sowie Materialien. Wenn Sie den MedienkomP@ss in Ihrem Unterricht zugrundelegen, können Sie sicher sein, die KMK-Rahmenrichtlinien zu erfüllen.

Wie alle anderen Bundesländer auch, hat sich Rheinland-Pfalz im Rahmen  der KMK darauf verständigt, den Aufbau medialer bzw. digitaler Kompetenzen zu ermöglichen und zu fördern. Zusätzlich wurde im Jahr 2018 eine Richtlinie zur digitalen Bildung in der Primarstufe verabschiedet, die zum 1.08.2019 in Kraft trat und den Charakter einer verbindlichen Verwaltungsvorschrift trägt. Sie unterstreicht die Notwendigkeit und Verpflichtung, die erforderlichen Kompetenzen nach und nach aufzubauen und dokumentieren. Dafür wird der MedienkomP@ss empfohlen, jedoch nicht vorgeschrieben, andere Dokumentationsformen sind möglich. Diese Richtlinie können Sie hier herunterladen.

Die Printversion für die Klassenstufen 1 bis 6  wird an alle Schulen des Landes kostenfrei ausgegeben, da seit 2014 dafür Mittel seitens des BM zur Verfügung gestellt werden. Den MedienkomP@ss erhalten Sie bei Ihrem zuständigen kommunalen Medienzentrum. In der Regel sind mehrere Klassensätze vorrätig. Eine Übersicht über die rheinland-pfälzischen KMZ finden Sie hier. Weiterhin sind alle Versionen von der Primar- bis zur Sekundarstufe auch digital im BildungsportalRLP (Schulcampus/curriculum) abrufbar.

Dort finden Sie 

  • eine Übersicht über die Kompetenzerwartungen GS/OS und Sek.I (das Kapitel "Lehr- und Rahmenpläne") ist auch über einen Gastzugang einsehbar. Unter "Querschnittsthemen" finden Sie auch das MedienkomP@ss-Rahmenkonzept zur "Bildung in der digitalen Welt" und die verschiedenen Kompetenzbereiche
  • den Europäischen Referenzrahmen DigCompEdu mit den Kompetenzerwartungen an Lehrkräfte (s.o.) sowie
  • eine Einführung, wie Sie mithilfe der Kompetenz- und Zertifizierungsplattform curriculum arbeiten und den MedienkomP@ss in digitaler Form umsetzen können (Infoportal, siehe hier)