Die Arbeit mit dem MedienkomP@ss RLP

Sechs Kompetenzbereiche

Der MedienkomP@ss baut auf einem Rahmenkonzept mit sechs Kompetenzkategorien auf, die sich wiederum auf die KMK-Rahmenrichtlinien beziehen, deren Anforderungen auch in vollem Umgang erfüllen. Die Formulierungen wurden jedoch nicht 1:1 übernommen. Denn schon vor deren Verabschiedung im Jahr 2017 gab es in Rheinland-Pfalz sowohl ein Rahmenkonzept für die Medien- bzw. digitale Bildung (seit 2012) als auch die Vorgängerversion des MedienkomP@sses (seit 2013).

Da im Jahr 2017 mehrere hundert Schulen den MedienkomP@ss bereits eingeführt hatten, sollte die neue Version die Fortführung bruchlos ermöglichen. In allen Versionen ermöglichen Frei- und Kommentarfelder, zusätzliche Kompetenzen mit aufzunehmen.

Kurzdarstellung

In diesem Kompetenzbereich werden Basis- und Anwendungskompetenzen zusammengefasst. Das bedeutet, dass grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten in der Handhabung von Hard- und Software vermittelt werden. Diese sind jedoch kein Selbstzweck, werden also nicht isoliert eingeführt, sondern vielmehr im fachlichen und thematischen Zusammenhang eingeübt und vertieft, z.B. Anwendung eines Textverarbeitungsprogrammes im Sachunterricht beim Erstellen eines Pflanzen-Steckbriefs. Darüber hinaus sind kindgerechte digitale Anwendungen der Schlüssel zu algorithmischem Denken und problemlösenden Handeln, z.B. im Rahmen erster Programmierschritte.

Nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene gehen arglos mit ihrer Privatsphäre und persönlichen Angaben um,  bezahlen beim Verwenden beliebter Apps oder auf Social Media  mit ihren sensiblen Daten: ein Milliardengeschäft für die Werbeindustrie und die großen "Player". Zugleich gibt es viele Einfallstore und Schlupflöcher, um sich selbst nicht nur manchmal ausufernden Werbebotschaften, sondern auch Angriffen auszusetzen. Hier gilt es datenschutzsensibel vorzugehen und auch zur Stärkenentwicklung bei Kindern und Jugendlichen beizutragen: Digitale Selbstverteidigung ist einer der Schlüsselbegriffe. Auch die Ausgewogenheit unserer Aktivitäten ist von Bedeutung: Freundschaften, Begegnungen und soziales Miteinander, Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten. 

Problembewusst und sicher agieren in der Primarstufe

Problembewusst und sicher agieren in den Sekundarstufen I und II

Hier finden Sie zu insgesamt drei verschiedenen Kompetenzbereichen Anregungen: "Filmbildung und MedienkomP@ss"

Welche Medien umgeben und prägen mich? Womit gehe ich gerne um - und warum macht es mir Freude, warum bringt es mich weiter? Welches sind meine "digitalen" Vorbilder, was macht sie so interessant?  Und wie schaffen die Medienmacherinnen und -macher es, dass sie so interessant und überzeugend sind? Berufswunsch: Influencerin oder Influencer: was genau steckt dahinter, wer verdient wie viel daran? Wie funktioniert Werbung, wie werden Bedürfnisse geweckt? 

Aber auch Filme erleben im Sinne des wirklichen Er-Lebens, des Eintauchens in andere Welten und Kulturen, der kritischen Auseinandersetzung mit unserer Umgebung, unserer Welt: sich mit Wirkungen (und wie sie erzeugt werden) zu befassen, ist eine wichtige Grundkompetenz, ob es sich um das bewusste Filmerleben im Kino als besonderem Kulturraum oder die Flut von Bewegtbildern auf dem Tablet oder Smartphone handelt.  Lassen Sie sich inspirieren auf unseren Seiten zu Film im Unterricht. 

Analysieren und Reflektieren in der Primarstufe 

Analysieren und Reflektieren in den Sekundarstufe I und II 

Hier finden Sie zu insgesamt drei verschiedenen Kompetenzbereichen Anregungen: "Filmbildung und MedienkomP@ss"

In Sekundenbruchteilen erreichen wir Wissensdatenbanken und -quellen, können schnell wie nie zuvor vielfältige, auch komplexe Fragen beantworten, Daten abrufen, Recherchen anstellen - und das auf einem hochaktuellen Stand. Es gehört - schulisch wie privat - längst zu unserem Alltag, (fast) jederzeit und an verschiedensten Orten Informationen abzurufen und sich auch komplexe Sachverhalte mittels digitaler Quellen aneignen zu können. Dabei gilt es Urheberrechte zu beachten und Quellen korrekt anzugeben.

Aus der überbordenden Fülle an Informationen die passenden herauszufiltern, seriöse Quellen zu identifizieren und "Fake" zu entlarven, ist inzwischen eine anspruchsvolle Schlüsselkompetenz, die so früh wie möglich trainiert werden muss.

Noch vor einigen Jahren war es ungleich komplizierter, im Unterricht ein Interview, kleines Hörspiel oder Video zu erstellen - es brauchte besondere Hard- und Software, separate Geräte und Überspielmöglichkeiten auf den Rechner, besondere Bearbeitungs- und Schnittprogramme sowie spezielle Kompetenzen, um damit versiert umzugehen. Das alles war auch sehr zeitintensiv und schreckte Lehrkräfte oftmals ab, sich mit einer Lerngruppe auf produktive Medienarbeit einzulassen. Inzwischen ist es insbesondere bei mobilen Endgeräten vergleichweise einfach geworden, Aufnahmen zu erstellen, diese zu sichern und zu bearbeiten, sei es Audio, Foto oder Video. Bereits die mitgelieferte Software-Grundausstattung eröffnet viele Möglichkeiten, kreativ zu werden. Ergebnisse zu teilen und angemessen zu präsentieren, erfordert weitere Kompetenzen.

Produzieren und Präsentieren in der Primarstufe

Produzieren und Präsentieren in den Sekundarstufen I und II

Hier finden Sie zu insgesamt drei verschiedenen Kompetenzbereichen Anregungen: "Filmbildung und MedienkomP@ss"

Miteinander auf digitalem Wege stets in Verbindung treten und auch verbunden bleiben zu können, prägt unseren Alltag. Diese Möglichkeiten vereinfachen uns vieles, wie z.B. schnell eine Frage zu klären, Verabredungen zu treffen und das Verbundensein dauerhaft zu ermöglichen - wobei dies natürlich kein Ersatz für die Begegnungen von Mensch zu Mensch sein kann. Eine Frage zu den Hausaufgaben oder zur nächsten Klassenfahrt? Kein Problem, irgend jemand wird sicher erreichbar sein und mir weiterhelfen können!

Gleichzeitig ist es leider auch einfach geworden, sich hinter digitalen Identitäten zu verstecken oder sogar anonym in unangemessener Form zu kommunizieren, also Regeln des guten Miteinanders zu brechen, einander zu beleidigen oder sogar zu bedrohen. Daher muss Kommunikation immer wieder trainiert werden. Höflichkeit, Respekt und Netiquette sollten selbstverständlich dazugehören! Welche sicheren Wege und Möglichkeiten sich für die Schule eröffnen und nutzen lassen, sind ebenfalls Gegenstand dieses Kompetenzbereichs.