Flucht und Trauma
Angebote Schulpsychologie „Flucht und Trauma“
Die 14 Schulpsychologischen Beratungszentren in Rheinland-Pfalz stehen allen Schulen als Ansprechpartner beratungs- und fortbildungsbezogen im Umgang mit besonders belasteten bzw. traumatisierten Schülerinnen und Schülern mit Fluchterfahrungen zur Verfügung.
Lehrkräfte und Schulleitungen können sich hier u. a. bezüglich folgender Fragestellungen an Schulpsychologinnen und Schulpsychologen wenden:
Was können besondere Reaktionsweisen, psychoemotionale Dynamiken bei den betroffenen Schülerinnen und Schülern sein? Wie reagieren Kinder und Jugendliche auf Belastungen und Traumata?
Was können Besonderheiten im Umgang mit betroffenen Kindern bzw. Jugendlichen aus Sicht der betreuenden Lehrkräfte sein? Welches Verhalten von Lehrkräften ist besonders hilfreich?
Wie kann Schule präventiv als Schulgemeinschaft auf die besondere Herausforderung in der Integration dieser Schülerinnen und Schüler agieren?
Wie kann ein unterstützendes Netzwerk mit Fachinstitutionen in der Behandlung und Diagnostik von posttraumatischen Belastungsstörungen im schulischen Umfeld aufgebaut werden?
Die Kontaktdaten der Schulpsychologischen Beratungszentren in Rheinland-Pfalz finden Sie unter folgendem Link:
https://bildung.rlp.de/schulpsychologie/kontakt
Weitere Informationen zu den Schulpsychologischen Angeboten in Rheinland-Pfalz finden Sie auf der Homepage der Schulpsychologie: https://schulpsychologie.bildung-rp.de/
Geflüchtete Jugendliche leiden aufgrund von Traumatisierungen im Herkunftsland und auf der Flucht häufig unter Traumafolgestörungen mit Beeinträchtigungen der Gefühlsregulation, inneren Anspannungszuständen und wiederholten psychischen Krisen.
Seit Mitte 2020 wird in der START-A1-Studie, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, ein speziell zugeschnittenes Training in Gruppen angeboten. START steht dabei für „Stress-Traumasymptoms-Arousal-Regulations-Treatment“ und richtet sich an traumatisierte Geflüchtete im Alter von 13 bis 17 Jahren. Das START-Programm enthält Übungen zur Psychoedukation, Achtsamkeit, Stressregulation, Gefühlsregulation, Umgang mit Alpträumen und zwischenmenschlichen Fertigkeiten.
Eine Teilnahme ist möglich, wenn mindestens eine der folgenden Sprachen hinreichend gesprochen wird: Deutsch, Englisch, Dari, Somali, Arabisch, Ukrainisch, Russisch.
An der Studie können Jugendliche an mehreren Studienzentren in Rheinland-Pfalz und dem Saarland teilnehmen. Dabei erhalten alle Jugendlichen eine fundierte Diagnostik und fünf Visiten über einen Zeitraum von 24 Wochen. Nach einer Zufallszuteilung nimmt die Hälfte der Jugendlichen direkt am START-Training teil, während die andere Hälfte als Wartekontrollgruppe später Zugang zum Training erhalten kann.
Mit diesem Video:
geben wir Ihnen eine Übersicht über Traumafolgestörungen und die START-Studie sowie Zugangsmöglichkeiten.
Ansprechpartner:
Dipl.-Psych. Florian Hammerle
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie,
Universitätsmedizin Mainz
Langenbeckstrasse 1
55131 Mainz
Zentrale Studienmail: StartA1(at)unimedizin-mainz.de
Zentrale Homepage: https://www.unimedizin-mainz.de/kinderpsychiatrie/forschung/interventionen-bei-traumatisierten-fluechtlingen-start.html
Flucht, Asyl und Migration -Arbeitsblätter und Materialien
Broschüre Flucht und Trauma im Kontext Schule des UNHCR
UNHCR Handbuch Flucht und Trauma
- informiert über Fluchtursachen und gibt einen Überblick über die Situation von Asylsuchenden sowie anerkannten Flüchtlingen in Österreich und anderswo.
- beleuchtet anhand individueller Geschichten junger Flüchtlinge den von Österreich oft sehr verschiedenen Schulalltag in deren Herkunftsländern.
- bietet eine Einführung in das Thema Trauma und mögliche Auswirkungen von Traumata auf das Verhalten von Kindern in der Schule.
- erklärt anhand praxisnaher Beispiele einfache Strategien zum Umgang mit Schüler*innen, die Trauma bedingte Stressreaktionen zeigen.
- stellt Methoden der Traumapädagogik sowie das dort verwendete Konzept der „Schule als sicheren Ort“ vor und beschreibt Methoden, die zur Förderung wichtiger Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Selbstkontrolle, Selbstwirksamkeit und Selbstwahrnehmung eingesetzt werden können.
- geht auf die Bedeutung einer aktiven Beteiligung der Eltern an der schulischen Entwicklung ihrer Kinder ein sowie auf mögliche Barrieren in der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus.
- widmet sich auch dem Thema Selbstfürsorge und bietet Anregungen, wie Lehrer*innen sich in schwierigen Situationen selbst schützen können.
- enthält darüber hinaus weiterführende Literaturempfehlungen, Kontaktdaten von hilfreichen Anlaufstellen, sowie Hinweise auf Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung.
Die Schule als sicherer Ort
https://www.unhcr.org/dach/wp-content/uploads/sites/27/2019/01/AT_Traumahandbuch_Kapitel4-1.pdf
Bildungsmaterial zum Thema Flucht und Asyl Ab 12 Jahren
Das kostenlose Lehrmaterial ist für die Verwendung im Kontext der Bildungs-und Jugendarbeit konzipiert. Es besteht aus drei Kapiteln mit 19 didaktischen Impulsen ab 12 Jahren, die flexibel eingesetzt werden können.
Im Zentrum des Materials stehen die persönlichen Lebensgeschichten von sieben jungen Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten und nun in Österreich leben. Anhand ihrer Porträts wird Wissen zum Thema Flucht und zu unterschiedlichen Aspekten eines Lebens in einer vielfältigen Gesellschaft vermittelt.
Netzwerk Bildung der Friedrich-Ebert-Stiftung: Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen
Broschüre: Flüchtlingskinder Schule als sichere Ort
Die Umstände der Flucht und Entwurzelung aus der Heimat bedeuten seelische Erschütterung, die dem Lernen nicht förderlich ist. Diese Handreichung möchte Schulen informieren und Orientierung geben, wie man den betroffenen Kindern und Jugendlichen als erstes eine sichere und strukturierte Umgebung bieten kann.
Eine Welt Internet Konferenz Portal globales Lernen
"Wie kann unsere Schule mit dem Thema Flucht umgehen?"
Der Schwerpunkt der Arbeitsblätter liegt dabei auf den Folgen von Flucht und Vertreibung für Kinder und der daraus resultierenden Verantwortung für unsere Gesellschaft.