Fragen und Antworten zum Projekt „Demokratiebildung an BBS“

Wie viele berufsbildenden Schulen haben sich zur Teilnahme an dem Pilotprojekt beworben und welche berufsbildenden Schulen wurden schließlich zur Teilnahme ausgewählt?

Auf die Ausschreibung vom 1. Februar 2021 haben sich zwölf berufsbildende Schulen beworben. 

Folgende sieben berufsbildende Schulen wurden als Pilotschulen ausgewählt und nahmen am 5. Juli 2021 an der Auftaktveranstaltung teil: 

  • BBS Bad Neuenahr-Ahrweiler,
  • BBS Bingen,
  • BBS I Technik, Kaiserslautern,
  • BBS Alice-Salomon-Schule, Linz,
  • BBS David-Roentgen-Schule, Neuwied,
  • BBS Gestaltung und Technik, Trier,
  • BBS Zweibrücken

Nach welchen Kriterien wurden die Pilotschulen ausgewählt?

Das Ziel war, Leuchtturmschulen zu finden, die bereits vielfältige Erfahrungen besitzen (z.B. Europa-Schule, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, Auszeichnung bei bundesweiten Demokratiewettbewerben). 

Außerdem wurde Wert darauf gelegt, dass die Schulen bereits interessante schulische Projekte durchgeführt haben (z.B. Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“, Benefizkonzert gegen Rassismus, Entwicklung eines Grundrechte-Kalenders, Gestaltung eines Raps zum Thema Demokratie und Vielfalt, Präventionsprogramm Respekt-Coaches, Unterrichtsfach „Verantwortung und Engagement“)

Bei der Auswahl wurde auch berücksichtigt, dass die Schulen im Land verteilt sind und alle drei Schulaufsichtsbezirke (Koblenz, Trier und Neustadt) beteiligt werden, damit eine spätere Implementierung auf regionaler Ebene leichter gelingt. 

Außerdem wurde auf eine ausgewogene Beteiligung unterschiedlicher schulischer Profile geachtet. Unter den Schulen sind Bündelschulen und Schulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (z.B. Hauswirtschaft/Sozialwesen, Wirtschaft, Technik). 

 

Was planen die Pilotschulen und wie unterstützt die Landesregierung das Projekt?

Die sieben Pilotschulen haben den Auftrag, gemeinsam ein Musterkonzept für Demokratiebildung an berufsbildenden Schulen zu entwickeln und zu erproben. Dieses Konzept soll 

  • fächerübergreifende Unterrichtsideen,
  • klassen- und bildungsgangübergreifende Projekte (z.B. Zeitzeugengespräche),
  • außerunterrichtlichen Aktivitäten (z.B. Fahrten zu Gedenkstätten und Parlamenten),
  • Schulpartnerschaften (z.B. durch Nutzung von eTwinning),
  • schulübergreifende Demokratieprojekte (z.B. Stolpersteine, Juniorwahl, Demokratietag RLP) und die 
  • Weiterentwicklung innerschulischer demokratischer Strukturen (z.B. Klassenrat) 

aufzeigen.

Die Pilotschulen haben die Chance, sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und Entwicklung zu gestalten. Dazu finden regelmäßige Treffen statt, die durch das Pädagogische Landesinstitut koordiniert werden. Die Pilotschulen haben die Möglichkeit, an bundesweiten Netzwerk- und Fortbildungsveranstaltungen teilzunehmen. 

Das Projekt wird koordiniert vom Pädagogischen Landesinstitut. Diese Aufgabe umfasst vor allem die Organisation der Netzwerktreffen und Fortbildungen, den Aufbau der digitalen Plattform und die Beratung und Begleitung der teilnehmenden Schulen. 

Das Land übernimmt die Reisekosten für Fortbildungs- und Netzwerkveranstaltungen und ggf. anfallende Sachkosten für die Kooperation mit externen Partnern. Die Pilotschulen erhalten für ihre Mitarbeit Anrechnungsstunden. 

 

Wie können andere berufsbildende Schulen vom Projekt profitieren?

Im Verlauf des Projektes soll u.a. eine Handreichung mit Empfehlungen zu schulübergreifenden unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Aspekten entstehen, die berufsbildende Schulen bei ihrer Entwicklung in Bezug auf die Demokratiebildung unterstützt. Daneben werden Fortbildungsformate entwickelt, die auch den nicht teilnehmenden berufsbildenden Schulen während der Projektphase offenstehen. 

Die entstandenen Materialien werden sukzessive auf dem Schulcampus veröffentlicht und stehen damit allen berufsbildenden Schulen zur Verfügung. 

Am Pädagogischen Landesinstitut soll auch nach Abschluss des Projekts eine Ansprechperson dauerhaft zur Verfügung stehen. Die digitale Plattform soll weiter gepflegt und erweitert werden und die entwickelten Fortbildungen sollen regelmäßig angeboten werden.

Nach Abschluss des Projekts werden alle berufsbildenden Schulen aufgefordert, ein schuleigenes Konzept für Demokratiebildung zu erarbeiten.