Projektschulen „Demokratiebildung an BBS“

BBS Bad Neuenahr-Ahrweiler

Die Berufsbildende Schule des Landkreises Ahrweiler ist eine Bündelschule im Norden des Landes Rheinland-Pfalz. Zurzeit besuchen ungefähr 2600 Schülerinnen und Schüler unsere Schule, die von ca. 135 Lehrkräften unterrichtet werden. Die Schule bietet verschiedene Bildungsgänge mit unterschiedlichen Ausrichtungen, wie einen gewerblichen, technischen, kaufmännischen, medizinischen oder gastronomischen Bereich an, zudem beherbergt sie sowohl eine Pflegefachschule als auch eine Fachschule Sozialpädagogik und eine gymnasiale Oberstufe der Fachrichtungen Technik und Wirtschaft.   

Demokratiebildung hat eine lange Tradition an unserer Schule. Dabei haben wir den Anspruch, diese an aktuelle Herausforderungen der Zeit anzupassen und unseren Blickwinkel zu ändern. Gerade als Europaschule des Landes Rheinland-Pfalz ist es uns ein großes Anliegen, Demokratiebildung nicht nur aus nationaler, sondern auch aus europäischer und globaler Sicht zu betrachten und z. B. durch reale Begegnungen und im Rahmen internationaler Zusammenarbeit zu fördern. Hierdurch unterstützen wir über den Aufbau politischen Wissens hinaus die Entwicklung einer demokratischen Haltung und aktives demokratisches Verhalten, welches sich durch Werte wie Solidarität, Akzeptanz und Wertschätzung von Pluralismus auszeichnet.

Das Pilotprojekt Demokratiebildung wird an unserer Schule zur Zeit von zwei Lehrkräften koordiniert.  Als Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde ist Demokratiebildung und die Pflege der Erinnerungskultur für die Kollegin Ursula Pips-Grohe von jeher fester Bestandteil des Unterrichts. In Zusammenarbeit mit dem Haus der Frauengeschichte (HdFG) Bonn befasst sie sich derzeit insbesondere mit der Geschichte der Frauenemanzipation und dem Grad der Geschlechtergerechtigkeit unserer Gegenwart. Pascal Klewe ist Lehrkraft für Englisch und Wirtschaftsgeographie. Er ist Ansprechpartner für internationale Kontakte an der BBS Ahrweiler und legt er auch in seinem Unterricht einen Schwerpunkt auf Demokratiebildung im Kontext internationaler Begegnungen und Projekte. 

Die Berufsbildende Schule des Landkreises Ahrweiler wirkt am Pilotprojekt Demokratiebildung mit, um eigene Erfahrungen einzubringen und durch die Zusammenarbeit gleichwohl auch Impulse für die eigene Arbeit zu erhalten. Im Besonderen soll Demokratiebildung noch stärker in den Schulalltag integriert werden und als fächerübergreifende Aufgabe verstanden werden. Hierzu soll beispielsweise die Rolle der Schülervertretung gestärkt werden, indem diese noch mehr in Schulentwicklungsprozesse einbezogen wird. Weiteres Motiv zur Mitarbeit am Pilotprojekt ist der Ausbau des Netzwerks zu außerschulischen Kooperationspartnern der politischen Bildung. 

Die Berufsbildende Schule des Landkreises Ahrweiler befindet sich nach der Zerstörung ihrer Räumlichkeiten im Juli 2021 derzeit im Wiederaufbau. Dies führt zu grundlegenden Veränderungen im Schulalltag und dem Zusammenleben in der Gemeinschaft. Gerade deshalb ist es uns allen ein Anliegen, Demokratiebildung als wichtigen Teil unseres Schullebens noch mehr in den Vordergrund zu rücken. Durch die Mitarbeit am Pilotprojekt Demokratiebildung soll diese Zielerreichung unterstützt werden.

BBS Bingen

Wir sind Roxanna Dörr (Wirtschaft & kath. Religion) und Tanja Velten (Deutsch & Sozialkunde). Gemeinsam nehmen wir für unsere Schule am Pilotprojekt „Demokratiebildung an BBS“ teil. Das Thema „Demokratie“ wird an der BBS Bingen großgeschrieben. Wir wollen, dass unsere Schule ein Ort ist, an dem demokratische und menschliche Werte und Normen gelebt, vorgelebt und gelernt werden. Wir sehen das Lehren demokratischen Handelns nicht nur als Aufgabe des Sozialkundeunterrichts, sondern versuchen auch in anderen Fächern und darüber hinaus die Schülerinnen und Schüler zu animieren, ihren Blick für demokratisches Geschehen zu weiten. 

Um diese Stärkung der Demokratieerziehung zu erreichen, wurde die AG „Demokratie“ ins Leben gerufen. Diese fördert über das demokratische Handeln im Unterrichtsgeschehen hinaus, zahlreiche Aktivitäten und Projekte: Auseinandersetzung mit der Geschichte, Aufsuchen außerschulischer Lernorte wie Gedenkstätten, intensive Auseinandersetzung mit Gewalt und Intoleranz sowie die Teilnahme an Programmen wie „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ und dem EU-Programm „Erasmus“, um das interkulturelle Zusammenleben unsere Schülerschaft zu beleben.

Durch die Teilnahme am Pilotprojekt „Demokratiebildung an BBS“ erhoffen wir uns einen regen Austausch mit anderen Schulen in Rheinland-Pfalz, die sich auch auf ähnlichen Wegen befinden. Wir wollen voneinander und miteinander lernen, um den demokratischen Entwicklungsbereich an Berufsbildenden Schulen positiv zu beeinflussen.

BBS I Technik Kaiserslautern

Die BBS I Technik Kaiserslautern beschult jährlich knapp 3000 Schülerinnen und Schüler im Voll- bzw. Teilzeitunterricht. Wir sind Partner der dualen Ausbildung in mehr als 50 Ausbildungsberufen. Neben der Berufsschule werden bei uns sieben weitere Schulformen geführt: das Berufsvorbereitungsjahr, die Berufsfachschulen 1 und 2, die Höhere Berufsfachschule mit den Fachrichtungen Informationstechnik und Mechatronik, die Berufsoberschulen 1 und 2 sowie die digitale Duale Berufsoberschule, das Technische Gymnasium sowie die beiden Fachschulen für Holztechnik und Lebensmitteltechnik.   

Eine nachhaltige Demokratieerziehung bildet seit vielen Jahren einen Schwerpunk unserer Bildungsarbeit. Wir sind davon überzeugt, dass jede Generation Demokratie neu erlernen muss. Zu diesem Lernprozess gehören die Entwicklung eines interkulturellen Bewusstseins sowie die Vermittlung eines Wertegerüsts, um aktiv für eine gelebte Einheit in Vielfalt einzutreten.

Wir leben gesellschaftliche Werte und Normen vor und fördern die Entwicklung eines demokratischen Grundverständnisses. So ist die BBS I beispielsweise ERASMUS+-Schule und Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Wir bieten das KMK-Fremdsprachenzertifikat an, beteiligen uns am Projekt Stolpersteine und an der Gedenkstättenarbeit.

Es ist uns sehr wichtig, unser Wirken nachhaltig und somit zukunftsorientiert zu gestalten. Zukünftige Schülerinnen und Schüler sollen von dem Engagement der jetzigen profitieren, deren Arbeit fortführen und weiterentwickeln. 

Aus diesem Grund freuen wir uns sehr Teil des Pilotprojekts zur Demokratiebildung an berufsbildenden Schulen zu sein. Stellvertretend für die BBS I werden Frau Stephanie Groves (Wirtschaftsgeografie, Sozialkunde) und Frau Luisa Gebauer (Deutsch, Sozialkunde) unsere Ideen und Erfahrungen mit anderen teilen und sich im Gegenzug von den Erfahrungen und Ideen anderer inspirieren lassen. 

Gemeinsam mit den anderen Pilotschulen können wir sicher viel Neues ausprobieren sowie Altes reflektieren und strukturieren, um schließlich unsere Erfahrungen und Erkenntnisse in Form der erstellten Handreichung mit anderen Schulen zu teilen. 

 

BBS Alice-Salomon-Schule, Linz

Die Alice-Salomon-Schule BBS Linz/Neuwied ist eine berufsbildende Schule mit Sitz in Linz am Rhein und Neuwied, die in 15 Bildungsgängen etwa 1.000 Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu einem angestrebten Schulabschluss oder einer Berufsausbildung unterstützt. Unsere hauptsächliche Ausrichtung liegt im sozialen Bereich: Bei uns werden zum Beispiel künftige Pflegefachleute, Altenpflegehelfer*innen, Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen oder Hauswirtschafter*innen ausgebildet. Ein großer Bereich unserer Schule stellt außerdem das Berufsvorbereitungsjahr und das Berufsvorbereitungsjahr Sprache dar. Hier werden Schüler*innen in den verschiedensten beruflichen Bereichen auf den Beruf vorbereitet: Im Gartenbau und in der Pflege, im Holz- und Metallbereich sowie in Wirtschaft und Verwaltung und auch im Bereich Ernährung und Textil. 

Um alle diese Bildungsgänge räumlich unterzubringen und gleichzeitig auch das Westerwälder Einzugsgebiet besser bedienen zu können, lernt nur etwa die Hälfte unserer Schüler*innen tatsächlich in Linz; die andere Hälfte besucht unseren zweiten Standort in Neuwied. Darüber hinaus kooperieren wir insbesondere im Bereich der Berufsoberschule und der beruflichen Gymnasialbildung mit den beiden weiteren Berufsbildenden Schulen im Kreis Neuwied, der Ludwig-Erhard-Schule und der David-Roentgen-Schule. 

Als „Schule im Aufbruch“ haben wir bereits im Leitbild ausgedrückt, dass wir uns stets an einem humanistischen Menschenbild orientieren und Verantwortung in Schule, Beruf, Gesellschaft und Umwelt übernehmen wollen. Räumlich und kooperativ gut vernetzt sowie innerhalb unserer eigenen Schulgemeinschaft im Sinne der Demokratie daher hoch motiviert, besteht an der Schule eine Vielzahl an demokratischen Projekten und Arbeitsgemeinschaften; gleichzeitig nimmt der soziale Bereich in Politik und Gesellschaft zu recht immer größeren Raum ein, und auch hier tragen wir unser Mögliches bei u.a. durch die Einrichtung eines Zentrums für Gesundheit und Pflege unter Trägerschaft des Kreises Neuwied zur Ausbildung von qualifizierten Pflegefachkräften.

Das Pilotprojekt Demokratiebildung an Berufsbildenden Schulen wird von der gesamten Schulgemeinschaft getragen; bereits die Bewerbung für das Projekt erfuhr eine Zustimmung von 92 % in der Gesamtkonferenz. An dieser Stelle erwähnen wir nur die Sprecher*in für das Projekt. Hier stehen uns Ulrike Schilk-Steinhaus und Marco Gilles gemeinsam mit den anderen Kolleg*innen der Demokratie-AG zur Verfügung. Ulrike Schilk-Steinhaus ist Studienrätin mit Fakultas in Englisch und Russisch; innerhalb ihrer ¾-Stelle ist sie neben dem Amt als Sprecherin für das Pilotprojekt noch Vertrauenslehrerin, Klassenleitung und Mitglied im schulischen Achtsamkeitsteam. Als Mutter von drei Kindern engagiert sie sich gemeinsam mit ihrem Mann in ihrer Freizeit vor allem im fußballerischen Bereich in zwei Vereinen, was dazu führt, dass man sie an fast jedem Wochenende auf dem einen oder anderen Fußballplatz der Umgebung antreffen kann. Marco Gilles ist Studienrat mit Fakultas Pflege und evangelische Religionslehre. In seiner Funktion als Vorsitzender des örtlichen Personalrates steht er für das demokratische Mitspracherecht des Kollegiums in schulischen Prozessen ein. Gemeinsam mit einer weiteren Kollegin leitet er die BNE-AG der Schule und sorgt auch in diesem Feld dafür, dass das Bildungsangebot der Schule die Lernenden darauf vorbereitet Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. 

Wohl jede*r, nicht nur wir an Bildung Beteiligte oder im sozialen Bereich Tätige, macht sich in unseren heutigen Zeiten Gedanken über die Zukunft unserer jungen Leute. Gemeinsam sollen wir den Klimawandel stoppen, die Folgen einer noch nicht einmal ganz ausgestandenen Pandemie bewältigen, den Krieg nicht nur in Europa beenden und bei ständig wachsendem Konkurrenzdruck auch unsere Wirtschaft nicht vernachlässigen, dabei gleichzeitig für das ebenfalls ständig wachsende Kontingent alter Menschen mit Pflegebedarf und junger Menschen mit Förderbedarf maßgeschneiderte Lösungen bieten und über alledem auch die Entwicklung der Persönlichkeit nicht aus den Augen verlieren. Die Angst vor einem Zerfall der Demokratie durch Überforderung, zielgerichteter Desinformation und Politikmüdigkeit ist groß und sehr greifbar. Insofern ist die Motivation, sich für die Demokratie stark zu machen und einzusetzen, quasi selbsterklärend. Als berufsbildende Schule ist gezielte Demokratieförderung noch nicht in dem Maß im Lehrplan und im Schulleben vorgesehen, wie es dies an Regelschulen mit ihren vielen Unterrichtsstunden im gesellschafts- und sozialwissenschaftlichen Bereich und verpflichtenden Demokratietagen ist. Insofern beruht jeder Einsatz auf Eigeninitiative von den am Schulleben beteiligten Personen. Gleichzeitig sind die Lernenden an den berufsbildenden Schulen häufig Erstwähler*innen und überhaupt in einem Alter, in dem persönliches Engagement in lebenslanges Engagement hineinwachsen kann und wo einige der letzten Weichen vor dem Beginn des Erwachsenenalters gestellt werden. Eine Vernetzung und das gemeinsame Vorantreiben demokratischer Bildung an berufsbildenden Schulen und damit eine Beteiligung an einem Pilotprojekt in genau diesem Bereich kam damit wie gerufen.

Die Alice-Salomon-Schule möchte im Zuge des Demokratieprojekts einen eigenen, jährlich wiederkehrenden Demokratietag im Schulleben verankern. Durch unsere vielen unterschiedlichen Bildungsgänge ist hier eine Durchführung und feste Verankerung schwieriger, als man auf Anhieb vermuten könnte. Besonders schwierig scheint es, alle am Schulleben Beteiligten auch teilhaben zu lassen an den unterschiedlichen Ideen; daher haben wir unseren Demokratietag mit „Verantwortung übernehmen! Unser Beitrag für die (Schul-) Gemeinschaft“ untertitelt. Wir erhoffen uns nämlich, dass sich ganz im Sinne der Demokratie Klassen oder Gruppen finden werden, die die gesamte Gemeinschaft der Schule an ihren Projektergebnissen teilhaben und partizipieren lassen. Ein kleines Projekt, dass der Schulgemeinschaft dient, führt vielleicht zu größeren Projekten, die der Gesellschaft dienen, wenn die Lernenden an der Schule ihr Einflusspotential und ihre Wirksamkeit erfahren durften. Konkret im Pilotprojekt sehen wir bereits einen Synergieeffekt durch die Zusammenarbeit mit anderen Schulen, die beratend und unterstützend mit ihren Ideen für die Umsetzung weiterhelfen. Wir erhoffen uns weitere Ideen zur Verbesserung der Partizipationsmöglichkeiten für Schüler*innen innerhalb und mit Gremien außerhalb der Schule wie z.B. Jugendbeiräten, sowie professionelle und kollegiale Beratung durch Expert*innen bei Schwierigkeiten. Wir möchten uns durch die Unterstützung seitens des PL und seiner jahrelangen Erfahrung in der Demokratiearbeit mit nicht-berufsbildenden Schulen („Praxisbausteine Demokratie“, „Netzwerk Modellschulen für Partizipation und Demokratie“ u.ä.) weiterentwickeln. Schließlich hoffen wir, einen Beitrag dazu leisten zu können, dass das, was wir selbst im Projekt lernen und beitragen konnten, mit Unterstützung des PL und des Ministeriums so gebündelt und dargestellt werden kann, dass wir und auch andere Schulen in der Zukunft ein niederschwelliges Angebot vorfinden können, wenn erfolgreiche schulische Projekte zur Demokratieförderung gesucht werden.

BBS David-Roentgen-Schule, Neuwied

Interesse an Naturwissenschaft und Technik? Das Ingenieursstudium schon fest im Blick oder die Vorbereitung auf eine technische Berufsausbildung im Visier? Dann ist die David-Roentgen-Schule (DRS) die richtige Wahl. Von der Berufsfachschule über die Berufsoberschule und die Fachschule für Technik bis hin zum Beruflichen Gymnasium mit Fachrichtung Technik reicht das Angebot an Schulformen. 

Mit den drei Fachbereichen Bau-, Elektro- und Metalltechnik bietet z. B. das Technische Gymnasium den Schüler:innen die Möglichkeit, den schulischen Schwerpunkt nach individuellem Interesse und angestrebter Studienrichtung gezielt zu wählen. Daneben ergänzen in allen Schulformen die klassischen Naturwissenschaften, sprachliche sowie gesellschaftswissenschaftliche Fächer und ein Sport-Leistungskurs den Stundenplan auf dem Weg zum jeweils angestrebten Abschluss.

In allen Schulformen ist der DRS eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis wichtig: Preisgekrönte und technisch höchst innovative Unterrichtsprojekte wie die EMoCity, regelmäßige Expertenvorträge im Berufsschulbereich oder europäische Erasmus-Projekte sind nur einige wenige Beispiele. 

Ein weiterer Fokus liegt an der Mitgestaltung der vierten Industriellen Revolution: Im Rahmen des Projektes „Industrie 4.0@school“ widmet sich die DRS den Anforderungen der Industrie und macht die Schüler:innen fit für die Arbeitswelt der Zukunft. Entstanden sind Lernmodule, die jungen Schüler:innen die Möglichkeit geben sollen, sich von verschiedenen Seiten, basierend auf individuellen Interessen und Fähigkeiten, der Thematik Industrie 4.0 annähern zu können. Bereits mehrfach konnte sich die DRS mit ihren Projekten in diesem Bereich auch auf der Hannover-Messe einem internationalen Fachpublikum präsentieren.

Die Fokussierung auf die individuelle Förderung und Beratung der Schüler:innen sowie eine facettenreiche Schulkultur mit Partnerschaften mit einer französischen und einer polnischen Schule oder ein reichhaltiges Sportangebot (z.B. Skischulfahrten) runden das pädagogische Angebot der DRS ab. 

An die 3000 Schüler:innen besuchen die BBS G+T David Roentgen in den unterschiedlichen Schulformen und Bildungsgängen aktuell. Die Schule ist dualer Partner bei der Ausbildung von gewerblich-technischen Berufen.

BBS Gestaltung und Technik, Trier

Demokratiebildung wird an der Berufsbildenden Schule für Gestaltung und Technik (BBS GuT) in Trier als fundamentaler Bestandteil schulischer Bildung aufgefasst und als zentrales Anliegen unterrichtlichen Handelns verstanden.

Grundlegend hierfür ist ein hohes Maß an Engagement von Beteiligten an der BBS GuT für politische Bildung zur Förderung und Stabilisierung von Demokratiekompetenzen einerseits sowie eines interkulturellen Verständnisses andererseits.

Das Team „Demokratiebildung“ der BBS GuT setzt sich aus drei Personen, unterstützt durch den Schulleiter Herrn Oberstudiendirektor Michael Müller, zusammen:

Oberstudienrat Peter Adam (Metalltechnik und Wirtschafts- / Sozialkunde bzw. Gemeinschaftskunde)

Oberstudienrat Tobias Fontaine (Deutsch / Kommunikation und Wirtschafts- / Sozialkunde Gemeinschaftskunde)

Studiendirektor Frank Schmitz (Deutsch / Kommunikation und Wirtschafts- / Sozialkunde Gemeinschaftskunde  – Mitglied der Schulleitung)

Neben schulischen Akteuren sind ebenfalls außerschulischen Partner:innen wesentlich –  vor allem die Kooperation mit dem Jugendmigrationsdienst des Caritasverband Trier e.V., in persona Frau Melanie Metzger-Nikolic, ist besonders hervorzuheben. So wurden seit 2018, dem Beginn der Teilnahme am Präventionsprogramm Respekt Coaches (gefördert durch das BMFSFJ), vielfältige Projekte rund um die Aspekte Toleranzförderung, Respekt und Abbau von Vorurteilen realisiert.

Die Bemühungen der BBS GuT zur Förderung von Demokratie bzw. der Demokratiebildung sind im Folgenden in sechs Handlungsbereiche, zwischen denen Wechselwirkungen und Berührungspunkte bestehen, kategorisiert. Diesen Kategorien (http://www.bbsgut.de/gut2/vielfalt/demokratiebildung/) sind jeweils einführende Informationen zugeordnet, um eine Orientierung zu geben. Durch einen Klick auf den Link auf der Webseite bzw. durch ein Blättern an entsprechende Stelle des Anhangs eröffnen sich tiefergehende Informationen zu Projekten, Workshops, Unterrichten, etc.

Keine Demokratie, so zeigt die Geschichte, erhält sich von selbst, sondern festigt und entwickelt sich durch aktives Handeln von mündigen Bürgerinnen und Bürgern weiter, die in ihrem privaten wie professionellen Leben zunehmend mit Unsicherheiten in Bezug auf ihre Wohlfahrt, ihre Sicherheit, ihre Partizipationsmöglichkeiten sowie ihren Status konfrontiert sind. 

Ursächlich für diese Erfahrungen sind komplexe Wirkungszusammenhänge globaler Entwicklungen, die gleichzeitig Identitätskonzepte, Werte und Überzeugungen berühren. Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland steht vor der Aufgabe, Gestaltungskonzepte und Lösungsansätze für komplexe und miteinander verwobene Herausforderungen zu entwickeln und umzusetzen mit dem Ziel antidemokratischen Einstellungen vorzubeugen. Grundlegende Aufgabe schulischer Bildung muss in fächer- und schulübergreifender Weise die Stabilisierung und Förderung von Demokratiekompetenzen sein. 

Dabei sollen individuelle Selbstbestimmung, politische Teilhabe, der Schutz vor staatlicher Willkür und Rechtsverletzungen durch Dritte im Mittelpunkt stehen. 

Dem Besuch der Berufsbildenden Schule als häufig letzte Schule, die Bürgerinnen und Bürger besuchen, kommt so besondere Bedeutung zu und eröffnet schulischem Handeln vielfältige Möglichkeiten demokratischer Bildung.

Die Corona-Krise hat zum einen die Verlagerung des gesellschaftlichen Lebens in den digitalen Raum und zum anderen die Unzufriedenheit mit der Demokratie und den demokratischen Institutionen erheblich befördert. 

Ersteres wirft die Frage auf, wie Schulen mit neuen Konzepten und Kommunikationsformen die Handlungs- und Urteilsfähigkeit ihrer Schüler:innen auch in der digitalen Welt stärken können. Dazu hat die BBS GuT z.B. ein Wahlpflichtfach Digitalisierung entwickelt, in dem es neben den technischen Kompetenzen auch um reflexive Kompetenzen geht. Unser Ziel ist es, dass künftig jede Schüler:in der BBS GuT eine digitale Grundbildung, vor allem im Sinne einer „digitalen Mündigkeit“, erfährt. Darunter werden Medienbildung als Demokratiebildung, die Förderung von digitalen Demokratie-Kompetenzen im Unterricht, die Förderung von Partizipation im digitalen Raum bzw. durch digitale Mittel sowie die Beteiligung von Schüler:innen (bspw. der Schüler:innen-Vertretung) im digitalen Raum verstanden.

Der zweite Aspekt, Unzufriedenheit mit der Demokratie und Politikverdrossenheit, stellt die Schulen vor die Herausforderung, mit politischer Bildung fundamentale Werte unseres Grundgesetzes im Bewusstsein unserer Schüler:innen zu verankern. Die Akzeptanz des legitimen Interessenpluralismus, die Achtung von Minderheitenrechten, solidarisches Handeln, das Unterscheiden von Fakten und Verschwörungen, der Respekt vor demokratischen Verfahren – all das erscheint heute nicht mehr selbstverständlich. Hier gilt es, mit unseren unterrichtlichen Bemühungen die staatsbürgerliche Mündigkeit unserer Schüler:innen zu fördern.

Die BBS GuT möchte Demokratiebildung zum Anlass nehmen, das Thema demokratische Bildung noch stärker in den schulischen Alltag zu integrieren. Dabei ist es uns wichtig, dass nicht nur das Fach Sozialkunde damit befasst ist, vielmehr sollen fächer- und schulartübergreifend Konzepte entwickelt werden, die das demokratische Bewusstsein unserer Schüler:innen stärken. Dementsprechend sind auch kleinere fächerübergreifende Projekte/Lernsituationen relevant, die sich einfach im Rahmen des Unterrichts verwirklichen lassen. Diese Projekte/Lernsituationen könnten z.B. in die Arbeitspläne der Berufsschule integriert werden.  Außerdem ist die Arbeit mit außerschulischen Partnern wie Gedenkstätten, NGO’s, Medien etc. intensiviert und in Form von Leitfäden oder Lernsituationen für die Lehrerinnen und Lehrer didaktisiert.

Die Konstitution des „Aktionskreises Demokratie“ – eine Art Arbeitsgemeinschaft der BBS GuT von Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrern sowie Vertreterinnen der Schulsozialarbeit bildet einen wichtigen Baustein zur Partizipation, indem Schüler:innen über Art und Weise sowie Anzahl der Projekte, Aktionen oder Vorhaben in einem Schuljahr entscheiden, die tagespolitische, geschichtliche oder ganz allgemeine gesellschaftliche Relevanz besitzen.

Das Team Demokratiebildung der BBS GuT erhofft sich von dem Projekt Austausch und Vernetzung mit Akteuren zur Förderung von Demokratiebildung und Partizipation von Schüler:innen, die Nutzung von Erkenntnissen sowie Synergien und deren Multiplikation in der Schule.

Des Weiteren die Konzeption einer Handreichung, die Demokratiebildung als ganzheitliche Aufgabe schulischen Handelns abbildet und praxisorientierte Inhalte zu Demokratiebildung im Fachunterricht, als fächerverbindender/-übergreifender Ansatz, in der Schulkultur sowie im Austausch mit externen Partner:innen und Angebote bzgl. Unterrichtsmaterialien, Lernsituationen,  Projektideen, Fortbildungen, etc., fokussiert.

BBS Zweibrücken

An der BBS Zweibrücken unterrichten knapp 100 Lehrer in acht verschiedenen Schulformen:

Berufsfachschule Pflege und Fachschule für Altenpflege/-hilfe,
Berufliches Gymnasium (BGY),
Berufsfachschule 1 (BF1),
Berufsfachschule 2 (BF2),
Berufsoberschule 2 (BOS2),
Berufsschule (BS),
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und 
Höhere Berufsfachschule (HBF)

Im Zentrum des Leitbildes der Schule steht die selbstbestimmte Schülerpersönlichkeit:

Eigenverantwortung: Ist für Lehrer, Schüler, Eltern und Betriebe ein selbstverständliches Recht, aber auch eine Verpflichtung.

Berufliche Qualifizierung: Eine durch die beruflichen Herausforderungen bestimmte Qualifizierung bildet für uns die Grundlage eines lebenslangen Lernprozesses.

Teamfähigkeit: Kommunikation und Handeln im Team sind Voraussetzungen und Ziel in unserer Schule.

Aus diesem Leitbild leitet sich die Motivation zur Teilnahme am Projekt „Demokratiebildung an BBS“ ab. Die genannten Punkte können sich nur in demokratischen Strukturen entwickeln. Es ist wichtig, dass Schüler*innen Demokratie erleben und somit verstehen, welche Vorteile Mitbestimmung für Individuum und Gesellschaft bringen. 

Die Teilnahme am Projekt Demokratiebildung soll dazu führen, den Einsatz für Demokratie und gegen Diskriminierung jeder Art einen entscheidenden zu intensivieren. Gerade durch die Vernetzung mit anderen Schulen ergibt sich hier ein extremer Mehrwert.