Der Himmel auf Erden ist überall,

wo ein Mensch von Liebe zu Gott,

zu seinen Mitmenschen

und zu sich selbst erfüllt ist.

Hildegard von Bingen (1098 - 1179)


Bildung ist die Erschließung der bildenden Kräfte von Natur, Kultur, Wissenschaft und Religion. Dabei ist es wichtig, dass der Bildungsprozess individuell ist und eine Herausforderung für das eigene Leben darstellt.

Das Besondere und Faszinierende am Religionsunterricht ist, dass er Raum bietet für die persönliche Auseinandersetzung mit Lebens-, Glaubens-, Sinn- und Wertfragen im Kontext der christlichen Überlieferung. Der Religionsunterricht will einen Orientierungsrahmen bieten, in dem die Schülerinnen und Schüler eigene Antworten suchen und finden, aber auch kritisch hinterfragen können. Grundlage dafür ist die theologische Auseinandersetzung mit folgenden Gegenstandsbereichen (1):

1. Mensch und Welt

2. Die Frage nach Gott

3. Biblische Botschaft

4. Jesus Christus

5. Kirche und Gemeinde

6. Andere Religionen

Nach katholischem Verständnis gehören Glaube und Kirche theologisch untrennbar zusammen. Religiöse Bildung im Fach Katholische Religionslehre geschieht daher in enger Bindung an die konkrete Glaubensgemeinschaft der katholischen Kirche. Dies wird auch im Beschluss "Der Religionsunterricht in der Schule" (1974) der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland deutlich formuliert.

Ein katholisch-konfessioneller Religionsunterricht hat folgende Ziele (2):

  • Wecken und Reflektieren der Fragen nach Gott, der Deutung der Welt, dem Sinn und Wert des Lebens und den Normen für das Handeln des Menschen. Ermöglichen einer Antwort aus dem Glauben der Kirche.
  • ​​​​​​Befähigen zu persönlichen Entscheidungen in Auseinandersetzung mit verschiedenen Konfessionen, Religionen, Weltanschauungen und Ideologien. Fördern von Verständnis und Toleranz gegenüber den Entscheidungen anderer.
  • Motivieren zu einem religiösen Leben und verantwortlichem Handeln in Kirche und Gesellschaft.
  • Befähigen zur Kommunikation und solidarischen Teilhabe über den eigenen Kulturkreis hinaus. (Quelle: Synodenbeschluss, 2.5.1.)

Im Fachseminar Katholische Religion werden die Anwärterinnen und Anwärter auf der Grundlage der curricularen Standards, des Orientierungsrahmens Schulqualität (ORS), des Teilrahmenplans und der kirchlichen Richtlinien (Die deutschen Bischöfe Nr. 85, Bonn 2006) ausgebildet. Ziel der Ausbildung ist es, ihnen die Fähigkeit zu vermitteln, kompetenzorientierten Unterricht zu planen, durchzuführen und zu reflektieren.
In den Fachseminartagen werden verschiedene religionspädagogische Schwerpunkte behandelt, die immer unterrichtspraktisch und kompetenzorientiert aufbereitet werden. So entsteht eine enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis, die die Anwärterinnen und Anwärter auf die Anforderungen des Unterrichts vorbereitet.

In der Bibliothek des Religionspädagogischen Amtes Montabaur finden die Anwärterinnen und Anwärter eine Vielzahl aktueller religionspädagogischer Literatur. Das Angebot umfasst gängige Schulbücher und Lehrerhandreichungen, Unterrichtsmaterialien sowie Materialkoffer zu verschiedenen Themen wie Schriftentstehung, Judentum, Christentum und Islam. Darüber hinaus gibt es Spiele, Kurzfilme, CDs, Folien, Plakate, Karten und Legematerialien. Auch Egli-Figuren sind erhältlich.

Neben diesen Materialien gibt es eine große Auswahl an religionspädagogischen Zeitschriften und didaktisch-methodischen Werken. Darüber hinaus finden sich Grundlagenwerke, theologische Literatur, exegetische Kommentare und Lexika zur Vertiefung. Die Bibliothek bietet somit eine umfassende Auswahl an Ressourcen, um Religionslehrerinnen und Religionslehrer in ihrer religionspädagogischen Arbeit zu unterstützen. (https://relpaed-montabaur.bistumlimburg.de/)

(1) Rahmenplan Grundschule: Teilrahmenplan Katholische Religion (2009) , S. 17

(2) Rahmenplan Grundschule: Teilrahmenplan Katholische Religion (2009) , S. 5