Die Reform der Schulstruktur mit Einführung der Realschule plus und der verpflichtenden gemeinsamen Orientierungsstufe brachte wesentliche Veränderungen und wichtige Aufgaben mit sich. Insbesondere gilt dies für den Wahlpflichtbereich, der durch seine Neuausrichtung das Herzstück der Realschule plus ausmacht. Ziel ist es, allen Schülerinnen und Schülern verbesserte Bildungs- und Aufstiegschancen in Schule und Beruf zu bieten.

Als allgemeine Zielstellung liegen dem Wahlpflichtbereich Lebensweltorientierung, Kompetenzorientierung und Handlungsorientierung zugrunde.

Er gliedert sich in die Pflichtfächer Hauswirtschaft und Sozialwesen (HuS), Technik und Naturwissenschaften (TuN), Wirtschaft und Verwaltung (WuV) und Französisch sowie die schuleigenen Neigungsfächer. In jedem Fach des Wahlpflichtbereiches sind Berufsorientierung, Informatische Bildung und Ökonomische Bildung als Unterrichtsprinzipen verankert. Die schuleigenen Angebote unterstützen die Profilbildung und die Kontinuität regionaler Ausprägungen des Schulstandortes.

Der Rahmenplan wurde von erfahrenen Lehrkräften in fachdidaktischen Kommissionen unter Federführung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur entwickelt und von Vertreterinnen und Vertretern der entsprechenden Fachdisziplinen der Universitäten – vorrangig des Landes Rheinland-Pfalz – beratend wissenschaftlich begleitet.

Aus Vertretern aller beteiligter Schularten, ADD-Fachreferaten, Studienseminaren, Schulleitungen und Fortbildungsinstituten wurde eine Steuerungsgruppe unter der Federführung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK) gebildet, die sich mit der konkreten Erarbeitung befasste und die neue konzeptionelle wie organisatorische Ausrichtung entwickelte und künftig auch die Umsetzung begleiten wird.

Mit Blick auf die Schwerpunktbereiche der Fachoberschule wurden die Fächer Hauswirtschaft und Sozialwesen (HuS), Technik und Naturwissenschaft (TuN) und Wirtschaft und Verwaltung (WuV) als verpflichtend festgelegt. Das Fach Französisch ergänzt das Angebot und kann weiterhin ab der Klassenstufe 6 gewählt werden. Eine Umsetzung der Unterrichtsprinzipien ist auch hier verpflichtend. Die Ressourcenzuweisung der Realschule plus ermöglicht Schulen im Wahlpflichtbereich eine Profilierung, z. B. bei der Gestaltung der Gruppenstärken im Wahlpflichtbereich.

Der vorliegende Rahmenplan enthält Aussagen über die Kompetenzorientierung und die didaktisch-methodischen Grundsätze, die im Wahlpflichtbereich umgesetzt werden, eine inhaltliche Beschreibung der Unterrichtsprinzipien sowie der drei Wahlpflichtfächer, Hinweise zur Organisation des Wahlpflichtbereichs und Empfehlungen zur Kompetenzfeststellung.

Außerdem enthält er als Kernstück die Kompetenzraster der Unterrichtsprinzipien und der Pflichtfächer.