Deutsch als Zweitsprache (DaZ): Unterrichten von Flüchtlingen in allen Fächern
Unsere Situation
Anlässlich der steigenden Anzahl an Schüler*innen mit Migrationshintergrund (bzw. Flüchtlingen) aus verschiedenen Herkunftsländern, die kaum Deutsch sprechen, schreiben und lesen können, die aber im Fachunterricht integriert und gefördert werden müssen, bieten wir Ihnen eine Fortbildung an, die Sie als Vorbereitung auf diese bevorstehenden Aufgaben als Lehrer*innen nutzen können, sodass Sie diese Herausforderungen bei der Begleitung von Menschen aus anderen Kulturkreisen etwas besser bewältigen können.
DaZ-Fortbildung in der Lehramtsausbildung
Im Auftrag des Ministeriums für Bildung haben wir im Rahmen einer Arbeitsgruppe das seminarübergreifende Fortbildungskonzept „Deutsch als Zweitsprache in der Lehramtsausbildung“ erarbeitet, das standortübergreifend umgesetzt wird.
Fortbildung „Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“
Die Fortbildung ist ein Wahlangebot für interessierte Anwärter*innen. Für die aktive Teilnahme an den Veranstaltungen erhalten sie eine Teilnahmebescheinigung.
Ziel der Fortbildung
Die Seminarteilnehmer*innen erhalten einen Einblick in den Themenbereich "Deutsch als Zweitsprache" und werden für den Umgang mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen und spezifischen Ausgangslagen sensibilisiert. Diese Fortbildung kann und möchte keinesfalls ein Weiterbildungsstudium "Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache" ersetzen, welches den Fokus auf das Unterrichten von DaZ/DaF richtet. Vielmehr soll diese Fortbildung Grundlagen zur Weiterentwicklung der Handlungskompetenz der angehenden Lehrer*innen hinsichtlich eines professionellen Umgangs mit Deutsch als Zweitsprache und kultureller Diversität leisten.
Unser Verständnis
Als Fachleitungen betrachten wir es als unsere Aufgabe, Seminarteilnehmer*innen auf neue Herausforderungen vorzubereiten, sodass sie auch die Zeit nach der Ausbildung erfolgreich gestalten können. Dazu gehören nach unserem Verständnis auch der professionelle Umgang mit Flüchtlingen und ihren (traumatischen) Erlebnissen sowie die Gestaltung von Unterricht, die auch „Deutsch als Zweitsprache“ in den Fokus nimmt.
Interkulturelle Bildung in der Schule
Zum Umgang mit kultureller Diversität bedarf es interkultureller Kompetenz. Daher werden an Schulen Lernanlässe gestaltet, die zur interkulturellen Bildung von Schüler*innen beitragen. Dabei geht es um die Förderung folgender Kompetenzen, die zur Interkulturellen Kompetenz beitragen und in der Fortbildung berücksichtigt werden:
Reflexionen zur DaZ-Fortbildung
Nachfolgend finden Sie Auszüge aus Reflexionen der Seminarteilnehmer*innen, die an der Fortbildung teilnahmen:
„Die kulturelle und sprachliche Heterogenität ist in deutschen Klassenzimmern und insbesondere an Berufsbildenden Schulen längst nicht mehr von der Hand zu weisen. Auch ich unterrichte viele junge und ältere Erwachsene mit Migrationshintergrund, Fluchterfahrungen und Sprachbarrieren. Für mich als Berufsanfänger stellt dies eine große Herausforderung dar. Um zu lernen, wie ich mit dieser kulturellen und sprachlichen Diversität professionell umgehen und sie für (soziales) Lernen gewinnbringend nutzen kann, nahm ich an der DaZ Fortbildung teil. Diese Veranstaltung war eine der Wertvollsten, die ich je besuchen durfte. Ich bin sehr dankbar dafür, dass sie am Studienseminar angeboten wird und bin mir sicher, dass noch viele nachkommende Referendar*innen sehr davon profitieren werden. […]“
„[…] In meiner jetzigen 11. Klasse des beruflichen Gymnasiums sind mehrere SuS, die einen Bedarf an sprachlicher Förderung haben. Daher war die DaZ-Fortbildung ein besonderer Zugewinn für mich. Ich konnte meinen Werkzeugkoffer um wichtige spielerische Methoden wie beispielsweise das Memory, Domino oder die Filmleiste erweitern und fühle mich nun in der Planung meiner Unterrichtskonzepte dahingehend deutlich sicherer. […] Darüber hinaus wurde mir klar, dass eine gezielte Sprachförderung (ob schriftlich oder mündlich) keine Isolation der betroffenen DaZ-SuS voraussetzt, sondern die kennengelernten didaktischen und methodischen Prinzipien gleichermaßen auch die Kompetenzen leistungsschwacher SuS ohne Migrationshintergrund fördern können. […]