„Wabi-Sabi“ – die Schönheit im Unvollkommenen sehen
Diese aus dem Zen-Buddhismus stammende japanische Denkweise hat uns dank der großzügigen Einladung unseres Fördervereins am 10.05.2023 beim geführten Rundgang durch den japanischen Garten in Kaiserslautern fasziniert und inspiriert zugleich: als Teil unserer Lebensphilosophie, als weiteres Prinzip unserer Arbeit, aber auch für die Gestaltung unseres privaten Gartens und des Studienseminarhofs.
Überall im Garten wird die Schönheit des Unvollkommenen und die Kraft der Natur deutlich: in alten, groß gewachsenen Bäumen, die durch Steinmauern hindurchwachsen, in unregelmäßig angelegten Trittsteinen, die durch Gewässer oder Kieselwege führen, in rauer Gestalt von Stein, der für Dekoration als Buddha-Figur und Abgrenzung vom Teich sorgt, aber auch in kunstvoll, jahrelang gehegten Eiben im Bonsai-Stil. „Dabei spielt Wasser die Hauptrolle bei der Gestaltung eines japanischen Gartens. Alles andere wird drumherum angelegt“, wie uns Herr Dr. Albert Meij erklärt. So schmücken Gräser, Bambus, Kamelien, Azaleen oder Rhododendren sowie prächtige Fächer-Ahorne und eine japanische Zierkirsche den großen Koi-Enten-Teich, die unterschiedlichen Wasserfälle und die anderen Gewässer auf den vielen Gartenebenen, die zum Betrachten, Fotografieren und Zen einladen.
Eine besondere Atmosphäre durften wir neben dem traditionellen Steingarten im historischen Tee- und Gästehaus erleben, das 1900 in Japan erbaut und als Gästehaus eines japanischen Ministers in einem Park in Tokio stand. 100 Jahre später befindet es sich als Stätte für Teezeremonien und standesamtliche Trauungen in Kaiserslautern.
Nach dem Genuss von japanischen Snacks und Kirschblüten-/ Jasmin-Tee haben wir den Abend im schönen „Landgasthof Bremerhof“ in Kaiserslautern ausklingen lassen, pfälzische Spezialitäten genossen, viele weitere Gemeinsamkeiten entdeckt und Ideen für die nächste Veranstaltung des Fördervereins gesammelt! Sie können gespannt sein… und wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
(Stamatia Stavrou)