Sportlehrerinnen gehen in der Freizeit laufen, spielen Basketball oder fahren Mountainbike. Biologielehrer haben oft ein Haustier, legen Biotope an und züchten vielleicht Rosen. Deutschlehrerinnen lesen viel, gehen ins Theater oder schreiben auch mal ein Gedicht. Die Reihe der Klischees (?) ließe sich weiter fortführen ……. WuV-Lehrer und -lehrerinnen bringen gesellschaftspolitisches Interesse mit. Sie sind an ökonomischen Fragen interessiert und sie verfügen über unterschiedliche Möglichkeiten, aktuelle und belastbare Informationen zu erlangen. Sie müssen kein eigenes Unternehmen gegründet haben, sollten aber das 1x1 ökonomischer Spielregeln und die ‚Global Player‘ der Region kennen. Lust am Diskutieren ist wichtig und Sie sollten eigene Ansichten vertreten, ohne zu überrumpeln, aber auch Gegensätzliches akzeptieren können. Das alles geht nur, wenn wir aufmerksam zuhören und das Vertrauen unserer Schüler*innen gewinnen können.

Fachlich helfen Ihnen dabei viele Alltagsthemen mit hoher Schülerorientierung:

➢    Taschengeldumfrage, Werbung analysieren, Psychofallen im Supermarkt**

➢    Herstellung und Vermarktung eines Produkts, Einkommen von Hasuhalten**

➢    Arbeitsplatzgestaltung, Rechtsfähigkeit von Jugendlichen**

➢    Verbraucherschutz, Schuldenprävention, Soziales Netz, Globalisierung**  

** Vorschläge aus dem Rahmenplan WuV (Lehrplan)

Weiterhin begleiten Sie als Wpf-Lehrer*in die Gruppe bei der Berufsorien-tierung (Unterrichtsprinzip BO). Sie werden ‚Ihre’ Schüler und Schülerinnen von einer neuen Seite kennenlernen und wichtige Ansprech- und Bezugsperson mit Blick auf die berufliche Zukunft der Kinder werden.

Manchen fachlichen Input dazu werden Sie vielleicht in der universitären Phase Ihrer Ausbildung bekommen, vieles werden Sie sich aus Eigeninteresse aneignen und im Rahmen der Ausbildung im Studienseminar werden diese Themen immer wieder mit viel Praxisbezug angesprochen werden, denn:

Unser Fach lebt von praktischen Verknüpfungen und einem klar erkennbaren Lebensweltbezug.

Trauen Sie sich zu, ….

• komplexe Sachverhalte so zu reduzieren, dass Teenager, die sich für vieles, aber nur selten für Wirtschaftskunde interessieren, motiviert werden, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen?
• Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, gesellschaftliche Zusammenhänge kritisch zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden?
• handlungsorientiert zu unterrichten, so dass die Schülerinnen und Schülern etwas für’s Leben lernen, weil sie ihr Handeln im Unterricht auf das Leben nach der Schule übertragen können?
• schülerorientiert die fachlichen Inhalte mit konkreten Alltagssituationen zu verknüpfen und somit zu veranschaulichen?
• von einem konkreten, anschaulichen Beispiel ausgehend, Schritt für Schritt die Inhalte zu abstrahieren (vom Konkreten zum Allgemeinen), also induktiv zu unterrichten?
• die Themen so aufzubereiten, dass die Schüler vor Probleme gestellt werden, die es im Verlauf des Unterrichts zu lösen gilt?
• kontroverse Diskussionen zu initiieren und zu leiten?
• Ihre schauspielerischen Qualitäten im Rahmen von Rollen- und Planspielen unter Beweis zu stellen?
• Kritik aufzunehmen, zu ertragen und Anregungen umzusetzen?
• mit Kollegen im Team zusammenzuarbeiten?
• fachlich auf einem aktuellen Stand zu sein?

Das können und müssen Sie sich nicht alles zutrauen!

Aber deswegen kommen Sie ja auch ins Studienseminar. Hier werden wir gemeinsam Schritt für Schritt diesen Kompetenzen näherkommen und Sie werden viele Gelegenheiten haben, sich damit auseinanderzusetzen. Von allen Beteiligten werden Sie dabei Unterstützung finden.

Im Unterschied zu vielen anderen Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern haben Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten bereits vor dem Beginn ihrer Ausbildung einen umfassenden Einblick in das Berufsbild bekommen. Sie waren nämlich alle selbst Schülerinnen beziehungsweise Schüler und konnten viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln.

Das VP bietet Ihnen die Möglichkeit, den Lehrberuf aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Der Blick hinter die Kulissen eröffnet eine andere Blickrichtung und lässt so manche vergangene Erfahrung vielleicht in einem neuem Licht erscheinen.

• Sie werden die große Relevanz des Wahlpflichfaches ´Wirtschaft und Verwaltung´ bemerken, denn viele Fragen des Schulalltags lassen sich oft im Kontext des Faches erfahren, denn ökonomische Fragen des Schulalltags lassen sich oft im Kontext des Faches beurteilen, lösen oder analysieren (Pausenverkauf/Schulkiosk/Schülerfirma/….).
• Vor dem Hintergrund aktueller wirtschaftspolitischer Ereignisse werden Sie die wichtige Aktualitätsfunktion unseres Faches in Zusammenarbeit mit den Kindern nachvollziehen können.
• Sie werden Lerngruppen außerhalb des gewohnten Klassenverbandes kennenlernen.
• Sie werden die Dynamik der Interaktion zwischen Lehrerinnen/Lehrern und Schülerinnen/Schülern erfahren.
• Gegebenenfalls werden Sie in Schulaktivitäten eingebunden, an Elterngesprächen teilnehmen und Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter bei Ausbildungsveranstaltungen begleiten.
• Eigene Planungen können Sie umsetzen, werden dabei betreut, beraten und bekommen ausführliche Rückmeldungen zu Ihren methodischen und didaktischen Überlegungen.
• Mit den Anforderungen, die das Studienseminar an Sie später stellen wird, werden sie vertraut gemacht, indem erste Entwürfe verfasst, Besprechungsrituale eingeübt und eine stärkende Feedbackkultur umgesetzt werden.
• Diese Wochen sollen Ihnen zeigen, dass Sie sich für den richtigen Beruf entschieden haben, indem Sie die tollen Möglichkeiten kennenlernen, im Rahmen unseres Faches mit allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft zu interagieren.

Im Rahmen der Fachseminare werden Sie mit grundlegenden didaktischen und methodischen Prinzipien des Wirtschaftslehreunterrichts vertraut gemacht. Diese theoretischen Grundlagen sollen als Hilfestellung und Orientierung zur Planung und Durchführung Ihres Unterrichts dienen. Inhaltliche Schwerpunkte des Fachseminars:

• Welche Bedeutung hat die ‚Berufsorientierung‘ (BO) in der ökonomischen Bildung?
• Struktur und Planung einer WuV-Stunde / Unterrichtsreihe
• Einsatz der Fallmethode im WuV-Unterricht
• Möglichkeiten der Informationswiedergabe und ...
• ... diskursive Formen im ökonomischen Unterricht
• Geht Stationenlernen immer?
• Simulationsspiele im WuV-Unterricht
• außerschulische Expertinnen und Experten im Unterricht
• außerschulische Lernorte besuchen

Dabei gilt immer der DD-Grundsatz:

Im Rahmen aller Themen werden regelmäßig Chancen und Möglichkeiten der Differenzierung und Digitalisierung berücksichtigt.

„Es gibt nur eines, was auf Dauer teurer ist als Bildung: Keine Bildung“
(John F. Kennedy)

(Eigentlich meinte er bestimmt ‚ökonomische Bildung‘)