Lernstandserhebungen

  • Kompetenzstand Bildungsstandard, Erkenntnisse zu Lernausgangslagen und Lernständen
  • Bezugsebene: Klasse und Schule
  • Ziel: Unterrichtsentwicklung und Schulentwicklung

Verfahren der pädagogischen Diagnostik werde durch weitere diagnostische Verfahren ergänzt, deren Stärken eher auf der Darstellung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten auf Ebene der Lerngruppe liegen. Lernstandserhebungen, wie Vergleichsarbeiten in den Jahrgangsstufen 3 und 8 (VERA3 und VERA8) oder das neue, seit dem letzten Schuljahr in Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellte Verfahren KERMIT, ermöglichen es, den Kompetenzstand von Schülerinnen und Schüler in standardisierten Tests zu erfassen.

Die untenstehenden Testverfahren zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich an den kompetenzorientierten Bildungszielen orientieren (z. B. nationale Bildungsstandards) und zumeist ganze Jahrgangsstufen in den Blick nehmen. Rückmeldungen aus Lernstandserhebungen geben zwar auch Auskunft über den Lernstand einzelner Schülerinnen und Schüler, zielen aber mit ihren diagnostischen Informationen stark auf die Lerngruppe, die Jahrgangsstufe beziehungsweise die Schule insgesamt.

Lernstandserhebungen – Übersicht VERA und KERMIT

Die Sicherung und Entwicklung schulischer Qualität ist ein Schlüsselbereich der Bildungspolitik des Landes Rheinland-Pfalz. Es geht darum, für alle Kinder und Jugendlichen die bestmögliche Bildung und Erziehung sicherzustellen. Daher beteiligt sich das Land Rheinland-Pfalz an den bundesweit vereinbarten Vergleichsarbeiten in der Klassenstufe 3 (VERA3) und der Klassenstufe 8 (VERA8). Als zentraler Bestandteil der Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring der Kultusministerkonferenz (KMK), sollen Vergleichsarbeiten Informationen zur Qualitätssicherung auf Ebene der Schule liefern. Die rheinland-pfälzischen Schulen erhalten mit den Ergebnissen wichtige Rückmeldungen zum jeweiligen Lernstand ihrer Schülerinnen und Schüler in Bezug auf die in den nationalen Bildungsstandards beschriebenen fachlichen Kompetenzen.

Mehr zu VERA3 und VERA8

Nach der erfolgreichen Einführung der Lernstandserhebungen KERMIT 5 RLP (KERMIT = Kompetenzen ermitteln) im Schuljahr 2022/23 wird im aktuellen Schuljahr 2023/2024 die Anzahl der freiwillig an der KERMIT-Erprobung teilnehmenden Schulen ausgeweitet, sie ist von 15 Schulen auf 26 Schulen gestiegen. Zu den 13 Schulen, die das Verfahren der Eingangsdiagnostik bereits im ersten Erprobungsjahr getestet haben, sind weitere 13 Schulen hinzugekommen. Erstmalig sind auch eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“ sowie eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Hören und Kommunikation“ dabei. Das Spektrum der an KERMIT beteiligten Schularten der Sekundarstufe I reicht nun in Rheinland-Pfalz von Förderschulen und Realschulen plus bis zu Integrierten Gesamtschulen und Gymnasien.

KERMIT ist nicht nur ein Verfahren der Lernausgangsdiagnostik in neu zusammengesetzten 5. Klassen. Das in Hamburg bereits seit zehn Jahren etablierte Verfahren wird dort von allen Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien in den Klassenstufe 2, 3, 5, 7, 8 und 9 eingesetzt und vor allem zur Lernverlaufsdiagnostik auf Schüler-, Lerngruppen und Stufenebene genutzt. Mit den Rückmeldungen aus den KERMIT-Tests können die Lernerfolge, in Form von Kompetenzzuwächsen auf allen Ebenen, vergleichbar einem schulinternen Monitoring sichtbar gemacht werden. Die Schulen können durch das standardisierte Testformat auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei den Lernerfolgen feststellen. Die Auswirkungen der eigenen Arbeit auf den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler wird in den Ergebnissen sichtbar und gibt Anlass über erfolgreiche Entwicklungsschritte und Maßnahmen, aber auch Verbesserungspotenziale ins Gespräch zu kommen.

Ansprechperson in Rheinland-Pfalz: Johannes Miethner, johannes.miethner(at)pl.rlp.de