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BBS auf Basis von Expertenempfehlungen weiterentwickeln

Als „zukunftsweisende Grundlage für die strukturelle und pädagogische Weiterentwicklung der berufsbildenden Schulen“ hat Bildungsministerin Doris Ahnen im Bildungsausschuss des Landtags heute die kürzlich vorgelegten „Empfehlungen zur Weiterentwicklung der berufsbildenden Schulen (BBS)“ bezeichnet, die auf die kommenden zehn Jahre ausgerichtet sind. Erarbeitet wurden die Empfehlungen von einer Expertengruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, der Lehrerverbände und Lehrergewerkschaften, der BBS-Schulleitungen und des Landeselternbeirats unter wissenschaftlicher Beratung durch Prof. Dr. Josef Rützel von der Technischen Universität Darmstadt. „Das Ergebnis äußerst engagierter und konstruktiver Beratungen sind fundierte und realitätsnahe Empfehlungen für die bevorstehende Dekade. Einige Punkte können – aufbauend auf bereits eingeleiteten Schritten – schon kurzfristig aufgegriffen und umgesetzt werden. Andere Anregungen muss man mittel- bis langfristig betrachten und angehen“, sagte Doris Ahnen.

Zu den Anregungen, die nur durch längerfristige und kontinuierliche Anstrengungen umzusetzen seien, zähle beispielsweise die Empfehlung, innerhalb der kommenden zehn Jahre den Versorgungsgrad der berufsbildenden Schulen bei der strukturellen Unterrichtsversorgung auf 98 Prozent anzuheben. „Für die Landesregierung wird die Sicherung einer guten Unterrichtsversorgung an den berufsbildenden Schulen auch über die Legislaturperiode hinaus selbstverständlich einen zentralen Stellenwert behalten“, versicherte die Bildungsministerin. Ziel der Landesregierung für die laufende Legislaturperiode ist eine Verbesserung auf etwa 97 Prozent. Für das laufende Schuljahr wurde ein Versorgungsgrad von 94,5 Prozent erreicht. Ebenfalls mittelfristig von großer Bedeutung seien die Empfehlungen der Expertenkommission zum Erhalt und zur Stärkung kleiner BBS-Standorte sowie zur Sicherung eines möglichst wohnort- und ausbildungsplatznahen Berufsschulunterrichts, ergänzte Doris Ahnen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung erhalte die Empfehlung, bei Unterschreitung gewisser Mindestzahlen in einzelnen Ausbildungsberufen eine aktive über den einzelnen BBS-Standort hinausreichende regionale Steuerung in Zusammenarbeit mit allen an Ausbildung Beteiligten bei der Klassen- und Lerngruppenbildung in der Berufsschule zu verankern, besondere Bedeutung. Gleiches gelte für die Empfehlung, pädagogische Konzepte zu entwickeln, die eine flexiblere Unterrichtsorganisation in der Berufsschule an einzelnen Standorten ermöglichen.

Zeitnah könne bereits die von der Expertengruppe befürwortete und von vielen Schulen gewünschte Anpassung der PauSE-Faktoren für die einzelnen Bildungsgänge an die aktuellen Klassengrößen realisiert werden. Damit könnten den Berufsschulen und den Berufsfachschulen mehr Stunden zur Verfügung gestellt werden. Unmittelbar vor der Umsetzung sei bereits die Verkleinerung der Lerngruppen in der Berufsfachschule. Die maximale Klassengröße werde dort zum kommenden Schuljahr von derzeit 30 auf 20 Schülerinnen und Schülern begrenzt. Außerdem werde die berufspraktische Ausbildung, die bisher innerhalb der Schulen erfolgte, in Betriebe verlagert, was den Übergang in die duale Berufsausbildung erleichtern soll. Einer weiteren Empfehlung der Expertengruppe folgend sei darüber hinaus nach dem erfolgreichen Abschluss des Schulversuchs „Eigenverantwortung, Qualitätsmanagement und veränderte Lehr- und Lernkultur (EQuL)“ geplant, den Kreis der EQuL-Schulen zu erweitern, die nicht nur im pädagogischen Bereich, sondern auch bei Organisation, Personal und Finanzen mehr eigenverantwortlich regeln könnten. In zwei Schritten solle dies bis 2016 an 15 weiteren berufsbildenden Schulen verankert werden.

Die Pressemeldung zur Vorstellung der Expertenempfehlungen mit Bewertungen aller Beteiligten ist <link http: mbwwk.rlp.de einzelansicht archive january article expertenkommission-legt-empfehlungen-zur-weiterentwicklung-der-berufsbildenden-schulen-im-land-vor external-link-new-window>externer Linkhier zufinden.

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