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COMENIUS-Programm der EU: Blick über Grenzen ist in Schulen und Schulverwaltung mittlerweile fest verankert

Grenzüberschreitende Kooperationen und Projekte haben in den Schulen, aber auch in Schulbehörden sowie Einrichtungen der Lehrerweiterbildung in Rheinland-Pfalz einen hohen Stellenwert. „Die Förderbilanz der diesjährigen COMENIUS-Programme der Europäischen Union (EU) für Rheinland-Pfalz zeigt: Die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene ist zu einem festen Bestandteil im Schulbereich geworden“, unterstrich Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann mit Blick auf die Tatsache, dass nach den Sommerferien rund 35 rheinland-pfälzische Schulen sowie 5 regionale Netzwerke neue grenzüberschreitende und europaweite Projekte starten und dafür im Rahmen des COMENIUS-Programms von der EU-Kommission rund 950.000 Euro an Fördergeldern bewilligt bekamen.

Die für Rheinland-Pfalz auf Basis der Bevölkerungsanteile eigentlich vorgesehene Fördersumme sei damit erneut deutlich überschritten worden, so Beckmann: „Die erfolgreiche Teilnahme unseres Landes an diesem EU-Programm setzt sich fort.“ Schon 2012 hatte Rheinland-Pfalz mit fast 970.000 Euro an Fördergeldern für die Durchführung von COMENIUS-Projekten überdurchschnittlich abgeschnitten.

Das seit 1995 bestehende COMENIUS-Programm fördert europaweit den Aufbau von Schulpartnerschaften in Form einer bi- oder multinationalen projektorientierten Zusammenarbeit von Schulen. Seit 2009 ermöglicht die Aktion COMENIUS-Regio auch eine Zusammenarbeit von Schulbehörden, Verwaltungen, Einrichtungen der Lehreraus- und Lehrerfortbildung und weiteren bildungsnahen Institutionen. Hauptziele des Programms sind der Erwerb von Fremdsprachenkompetenz und interkultureller Kompetenz, die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologie sowie die Steigerung der Bereitschaft zur Mobilität.

Neu bewilligt wurden von der EU-Kommission Projekte von 12 Gymnasien, 7 Berufsbildenden Schulen, 3 Integrierten Gesamtschulen, 7 Realschulen plus oder Realschulen, 5 Grundschulen und einer Förderschule, die mit zusammen genommen mehr als 175 Partnerschulen in nahezu allen EU-Mitgliedsstaaten (und teilweise darüber hinaus auch mit Schulen in der Schweiz und in der Türkei) zusammenarbeiten. Im Zentrum der grenzüberschreitenden Schulprojekte stehen neben unterrichtsbezogenen Themen aus den verschiedensten Schulfächern auch gesellschaftliche Fragen zu Energieversorgung, Umweltschutz, Gesundheit, Friedenserziehung, Inklusion und Qualität von Schule. Fächerübergreifendes Arbeiten ist in allen Projekten Standard.

Die fünf regionalen Netzwerke, bestehend aus Schulaufsicht (ADD), Agentur für Qualitätssicherung (AQS), Pädagogischem Landesinstitut (PL), Schulträgern und weiteren bildungsnahen Institutionen, die 2013 über COMENIUS-Regio gefördert werden, wollen gemeinsam mit Partnerinstitutionen in Frankreich, Polen, Dänemark, Österreich und in der Türkei grenzüberschreitend Konzepte zur Verbesserung von Medienkompetenz und Integration sowie zum Umgang mit Konfliktsituationen und mit Gewalt im Schulalltag aber auch zu Themen wie „Führung und Schulleitungshandeln“, „Schulische Qualitätsentwicklung“ und „Schulevaluation“ entwickeln und erproben.

„Für das große Engagement, das im Rahmen des COMENIUS-Programms erbracht wird, ist insbesondere den Schulleitungen und Lehrkräften sowie den Verantwortlichen in den regionalen Netzwerken zu danken. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern werden in den Schulen voller Elan und Begeisterung solche Projekte entwickelt. Damit wird der Prozess der Internationalisierung weiter vorangebracht und die Europa-Idee gestärkt. An vielen Schulen des Landes ist diese Idee inzwischen als fester Bestandteil in den schulischen Qualitätsprogrammen verankert“, hielt Hans Beckmann abschließend fest.

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