Die allgemeinbildenden Schulen im Land können im laufenden Schuljahr auf der Basis einer guten strukturellen Unterrichtsversorgung den zu erteilenden Pflichtunterricht sowie zusätzliche Förder- und Differenzierungsangebote abdecken. „Mit einem Versorgungsgrad von durchschnittlich 98,1 Prozent haben die allgemeinbildenden Schulen insgesamt gute Voraussetzungen für ihre Arbeit. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Unterrichtsversorgung klar verbessert. Wie beabsichtigt und angekündigt trifft dies insbesondere für die Gymnasien zu. Aber auch die anderen weiterführenden Schulen und die Förderschulen haben eine bessere Versorgung mit Lehrkräften zurückgemeldet“, sagte Bildungsministerin Doris Ahnen bei der Vorstellung der vorläufigen Ergebnisse der Schulstatistik im Schuljahr 2012/2013. Im vergangenen Schuljahr hatte die strukturelle Unterrichtsversorgung in den allgemeinbildenden Schulen bei einem Wert von 97,6 Prozent gelegen.
Die Ministerin erinnerte daran, dass bei der Bemessung der Lehrerwochenstunden für eine Schule in Rheinland-Pfalz – anders als in anderen Bundesländer – neben dem Pflichtunterricht nach den Stundentafeln auch noch Stunden für Differenzierungsangebote und Stundenansätze für zusätzliche Fördermaßnahmen zugrunde gelegt werden. „Der jetzt durch intensive Bemühungen von Ministerium und Schulaufsicht in enger und guter Kooperation mit den Schulen sichergestellte Versorgungsgrad ist vor allem unter Berücksichtigung dieser Tatsache eine gute Grundlage für die Arbeit in den Schulen“, sagte Doris Ahnen. Nachdem im vergangenen Schuljahr die Versorgung der Gymnasien stark vom landesweiten Durchschnitt abgewichen war, sei es zum laufenden Schuljahr gelungen, die strukturelle Unterrichtsversorgung über alle Schularten hinweg – wie geplant – wieder näher zusammenzuführen und dies auf einem insgesamt hohen Niveau.
Den nach wie vor besten Wert meldeten dabei die Grundschulen mit einem Versorgungsgrad von 99,3 Prozent zurück (Vorjahr: 99,7%). In den Grundschulen zeigten die vorläufigen Zahlen der Schulstatistik allerdings auch: Nachdem die Absenkung der maximalen Klassengröße auf 24 Schülerinnen und Schüler – nach dem Start im vergangenen Schuljahr in den ersten Klassen – mittlerweile auch in der Klassenstufe 2 gilt, sei die durchschnittliche Klassengröße in den Grundschulen weiter gesunken von 19,9 Schülerinnen und Schülern pro Klasse auf jetzt 19,0 Schülerinnen und Schüler pro Klasse. Insgesamt sei also an den Grundschulen eine sehr gute Situation erreicht.
Sehr deutlich verbessert (um 1,5 Prozentpunkte) habe sich die strukturelle Unterrichtsversorgung in den Gymnasien, die jetzt bei 98,0 Prozent liege. Auch die Realschulen plus mit 97,8 Prozent (Plus von 0,3 Prozentpunkten) und die Integrierten Gesamtschulen mit 97,6 Prozent (Plus von 0,6 Prozentpunkten) hätten in diesem Schuljahr Verbesserungen bei der Unterrichtsversorgung zu verzeichnen.
Angesichts der immer weiter steigenden Zahl von Schwerpunktschulen, die behinderten und nichtbehinderten Kindern ein inklusives Unterrichtsangebot machen, würden ab sofort in diesen Schulen aus dem Regelschulbereich aber auch in den Förderschulen die dort eingesetzten pädagogischen Fachkräfte sowohl bei der Ermittlung des Stunden-Solls als auch bei der Feststellung des durch Lehrerzuweisungen abgedeckten Stunden-Ist mitberücksichtigt. Die Förderschulen, die sowohl die Primarstufe als auch die Sekundarstufe I umfassen, hätten auf dieser Basis nach Rückmeldungen für das laufende Schuljahr einen Versorgungsgrad von 96,6 Prozent. Bei einer durchschnittlichen Klassengröße von 9,7 Schülerinnen und Schülern gebe es damit auch hier gute Unterrichtsbedingungen.
Insgesamt habe die Schulaufsicht zur Sicherung der Unterrichtsversorgung in den allgemeinbildenden Schulen (ABS) und in den berufsbildenden Schulen (BBS) für das laufende Schuljahr 814 Lehrerinnen und Lehrer sowie 9 Lehrkräfte für die Ausbildung zum Fachlehrer (im BBS-Bereich) eingestellt, berichtete die Bildungsministerin. 88 dieser 823 Einstellungen seien dabei bereits im Vorgriff in der ersten Jahreshälfte 2012 erfolgt. Zum offiziellen Beginn des jetzigen Schuljahres am 1. August habe die Schulaufsicht dann 691 Einstellungen vorgenommen und nach Beendigung des jüngsten Ausbildungszyklus für BBS-Lehramtsanwärter am 1. November wurden in berufsbildenden Schulen 44 Stellen besetzt.
Insgesamt besuchten aktuell rund 433.000 Schülerinnen und Schüler die allgemeinbildenden Schulen im Land einschließlich der mit Realschulen plus verbundenen Fachoberschulen, so die Ministerin. Das seien rund 9.300 Schülerinnen und Schüler weniger als im Vorjahr. Der Rückgang der Schülerzahlen setze sich damit fort, wenn auch nicht ganz so stark wie noch vor einiger Zeit prognostiziert. Doris Ahnen resümierte: „Die Richtung stimmt. Es ist gut, dass es gelungen ist, die Unterrichtsversorgung landesweit zu verbessern. Vor dem Hintergrund rückläufiger Schülerzahlen gilt auch zukünftig, dass Ressourcen effektiv eingesetzt werden. Wir werden zum kommenden Schuljahr den Vertretungspool mit festen Beamtenstellen weiter ausbauen, um einerseits die notwendige Flexibilität zur Sicherung der Unterrichtsversorgung zu haben und andererseits jungen Lehrkräften gute und langfristig gesicherte Beschäftigungsverhältnisse anbieten zu können.“
Ergänzende Information:
Die Zahlen zur strukturellen Unterrichtsversorgung der berufsbildenden Schulen werden auf Grund des erst im Herbst beginnenden Ausbildungsjahres immer deutlich später erhoben als die Zahlen für die allgemeinbildenden Schulen. Die Auswertungen liegen daher voraussichtlich erst Mitte Dezember vor. Die endgültigen Ergebnisse der amtlichen Schulstatistik werden Anfang des kommenden Jahres vom Statistischen Landesamt veröffentlicht.
Mehr Hintergrundinformationen finden sich im Internet unter: <link http: www.unterrichtsversorgung.rlp.de external-link-new-window>www.unterrichtsversorgung.rlp.de
Anlage: Erste Ergebnisse der Schulstatistik in ausführlicher Darstellung