„Ein enger und vertrauensvoller Kontakt zwischen Schule und Elternhaus ist eine sehr wichtige Voraussetzung für den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern. Eine enge und vertrauensvolle Kommunikation zwischen dem Landeselternbeirat als dem Sprachrohr der Elternschaft mit schulpflichtigen Kindern ist dem Bildungsministerium insgesamt und mir ganz persönlich immer ein besonderes Anliegen gewesen. Das wird auch weiterhin so sein und das gilt ganz ausdrücklich auch für meine designierte Nachfolgerin. Der Elternwille hat für uns eine sehr hohe Bedeutung.“ Das unterstrich die scheidende Bildungsministerin und designierte Finanzministerin, Doris Ahnen, die es sich nicht nehmen ließ, heute den Landeselterntag in Frankenthal zu besuchen.
Die herausragende Bedeutung, die die Landesregierung den Eltern und dem Elternwillen einräume, lasse sich exemplarisch an drei wegweisenden bildungspolitischen Entscheidungen festmachen, die sie selbst in verantwortlicher Rolle im Land miterlebt und mitgestaltet habe, hielt Doris Ahnen fest: Erstens an der Festlegung Anfang der 1990er Jahre, dass Eltern die Wahl der weiterführenden Schule allein bestimmen sollten; zweitens an der Festlegung 2001 bei der Einführung von Ganztagsschulen, deren Besuch von einem freiwilligen positiven Votum der Eltern abhängig zu machen; und drittens an der zum 1.8.2014 in Kraft getretenen schulgesetzlichen Regelung, dass Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen die freie Wahl zwischen dem inklusiven Unterrichtsangebot in einer Schwerpunktschule und dem speziell auf die Behinderung abgestimmten Angebot einer Förderschule haben sollten.
Dem erklärten Willen der Elternschaft wolle die Landesregierung auch bei der Festlegung der Termine für die so genannten „kleinen Ferien“ in den Jahren 2017 bis 2024 Rechnung tragen, kündigten Bildungsministerin Ahnen und ihre designierte Nachfolgerin, Staatssekretärin Vera Reiß, an: „Die Ergebnisse der von uns bereits im Vorfeld nachdrücklich unterstützten Elternbefragung des Landeselternbeirats zur künftigen Ferienverteilung werden in dem Vorschlag des Landes ebenso berücksichtigt wie die Erkenntnisse der von uns einberufenen Gesprächsrunde in der vergangenen Woche, zu der mehr als 40 am Schulleben beteiligte und von der Ferienverteilung betroffene Organisationen eingeladen worden waren. In den Schuljahren, in denen der Abstand zwischen Ostern und dem Beginn der Sommerferien sehr groß ist, werden wir daher Pfingstferien vorschlagen. Dafür werden die Herbstferien in dem entsprechenden Schuljahr verkürzt.“ Dies gelte im zu regelnden Zeitraum für die Schuljahre 2020/2021 sowie 2022/2023. Geprüft werde noch, ob bei einer großen Zeitspanne zwischen Weihnachten und Ostern – wie im Schuljahr 2018/2019 – Winterferien eingeplant werden sollten, ergänzten Doris Ahnen und Vera Reiß. Geachtet werde auf jeden Fall darauf, dass die Unterrichtszeiträume zwischen allen Ferien ein sinnvolles pädagogisches Arbeiten ermöglichen und dass in der Zeit vor dem Schuljahresende eine solide und verlässliche Vorbereitung der Jahresabschlusszeugnisse gesichert sei.
In den vergangenen Jahren seien noch eine ganze Reihe weiterer Schritte für einen noch engeren Austausch und ein intensiveres Zusammenwirken von Schulen, Lehrkräften und Eltern umgesetzt worden, erinnerte Bildungsministerin Ahnen. Dies gelte auch für das Hauptthema des Landeselterntags 2014 – den Ausbau der Berufsorientierung in der Schulzeit und die Verbesserung des Übergangs von der Schule in die Berufsausbildung oder das Studium. „Viele Schulen pflegen gerade hier bereits einen sehr engen Kontakt mit der Elternschaft“, lobte sie. Die designierte neue Bildungsministerin Vera Reiß versicherte in der Podiumsdiskussion zu dem Thema: „Auf einer engen Kooperation zwischen Schule und Eltern gerade bei der Beratung über künftige Ausbildungswege und bei den Hilfestellungen für die individuelle Entscheidung von Schülerinnen und Schülern wird auch weiterhin unser besonderes Augenmerk liegen. Vor dem Hintergrund des künftigen Fachkräftebedarfs muss es das Ziel der gemeinsamen Anstrengungen von Politik und Wirtschaft sein, alle Potenziale des Nachwuchses möglichst weitgehend auszuschöpfen.“