Die Sprachenkompetenz gehört zu den Schlüsselkompetenzen, die für das Zusammenleben und Zusammenarbeiten in den europäischen Grenzregionen und in Europa unabdinglich sind. In allen europäischen Ländern gibt es vielfältige Initiativen, pädagogische Ansätze und Methoden, die Mehrsprachigkeit und somit die Chancen unserer jungen Menschen auf dem europäischen und internationalen Arbeitsmarkt zu fördern. Vor diesem Hintergrund organisierte das Pädagogische Landesinstitut, Referat "Europa und internationale Kooperationen", in Zusammenarbeit mit dem Centre Européen Robert Schuman ein Pilotprojet unter dem Titel "Trilaterales Berufsorientierungsseminar für Schüler und Lehrer" vom 24.03.2014 bis 28.03.2014 in der Jugendherberge in Saarbrücken.
Es trafen sich 64 Jugendliche aus dem Saarland, aus Rheinland-Pfalz und Lothringen, um gemeinsam eine Woche in regional gemischten Gruppen zu arbeiten. In drei Workshops, die alle drei von allen beteiligten Schülern besucht werden mussten, hatten die Jugendliche vielfältige Möglichkeiten Einblicke in die Anforderungen der Berufswelt zu erhalten, ihre eigenen Stärken und Schwächen kennenzulernen und die Sprache des Nachbarn in einem außerschulischen Kontext aktiv anzuwenden. In den jeweiligen Workshops mussten Werkstücke sehr unterschiedlicher Art gefertigt werden. So forderte und förderte das Herstellen eines individuellen Werkstückes an einer CNC-Fräse, die Erstellung eines Digitalen Leitsystems über QR-Code und die Serienherstellung von Geschenktüten ganz unterschiedliche Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler.
Die Jugendlichen waren für die Dauer ihres Aufenthaltes in drei Teams eingeteilt. Am gemeinsam Erreichten wurden sie gemessen. Dass die gemachten Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse der Jugendlichen so unterschiedlich waren, wie die Jugendlichen selbst, wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Abschlussveranstaltung am Freitag deutlich vor Augen geführt. Sehr kreativ und lebendig präsentierten die drei Teams ihre Erfahrungen. Für alle Anwesenden war spürbar, dass in dieser Woche gemeinsamen Arbeitens zwischen den Jugendlichen eine freundschaftliche Verbundenheit entstanden war. Stolz präsentierten sie den angereisten Schulleitungen der beteiligten Schulen Collège Louis Armand, Petite Roselle, Landgraf-Ludwig-Realschule plus Pirmasens und der Schule-am-Warndtwald, Überherrn, den Projektverantwortlichen des Projektes Trilingua Martine Desse, Conseil Général de la Moselle und Stephanie Heieck, ADD Neustadt, Eric Seuillot, Inspéction académique Nancy-Metz und Frau Wagner von der HWK Trier ihre Produkte.
Parallel zum Schülerseminar fand vom 26.03.2014 - 28.03.2014 eine deutsch-französische Lehrerfortbildung statt, die sich mit dem Themenkomplex "Vom Fremdspracherwerb zu den Sozialkompetenzen" auseinandersetzte. Nach einer kurzen Einführung ins Thema von Brigitte Besson, CERS, und Sabine Seybold-Leonhard, PL, erörterten die anwesenden Lehrkräfte die Möglichkeiten, die sich im schulischen Bereich durch das Spannungsfeld "Fremdspracherwerb - Sozialkompetenzen - Berufsorientierung" ergeben.
Richard Stock, Leiter des CERS, bereitete mit seinem Vortrag zum Projektmanagement den Boden für die Arbeitseinheit am darauffolgenden Tag, der Planung konkreter Projekte zur grenzübergreifenden Berufsorientierung. Am Freitag präsentierten die Lehrkräfte dann ihre Arbeitsergebnisse auf der Abschlussveranstaltung den Schülerinnen und Schülern sowie den geladenen Gästen.
Ansprechpartnerin im PL: <link mail>Sabine Seybold-Leonhard