Schulgartenplanung

Die Neuplanung eines Schulgartens ist eine spannende Aufgabe, die am meisten Spaß macht, wenn Sie in einem motivierten Team von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Eltern und anderen Interessierten daran arbeiten. Eine Planungsgruppe sollte aus mindestens drei, höchstens aber zehn Leuten bestehen: So kann man die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen, verzettelt sich aber nicht in langwierigen Diskussionen, sondern bleibt entscheidungsfähig.

Überlegen Sie sich, ob Sie Teilaufgaben der Planung in den Unterricht mit einbeziehen (z. B. Vermessungsarbeiten in Mathematik, Bau von Hochbeeten in der Arbeitslehre oder im Werkunterricht, Zusammenstellung von Pflanzlisten für naturnahe Staudenbeete im Biologieunterricht). Der Schulgarten sollte von Anfang an in den Schulalltag einbezogen werden. Fangen Sie damit bei der Planung schon an!


Checklisten für die Schulgartenplanung

Grundlegende Prinzipien der Schulgartenplanung

Folgende grundlegende Prinzipien sollten Sie bei der Schulgartenplanung beachten:

Beteiligung!
Beziehen Sie Entscheidungsträger und wichtige Akteure (Schulträger, Hausmeister/in) von Anfang an in die Planung mit ein!

Klein anfangen!
Planen Sie gründlich, aber fangen Sie klein an!

Rückbaubarkeit!
Kein Schulgarten wird für die Ewigkeit geplant, aber für einen Zeitraum, für den sich der Aufwand für Planung und Bau lohnen. Das bedeutet: Planen Sie so, dass eine möglichst langfristige Nutzung und Pflege möglich ist, aber auch so, dass der Garten mit möglichst wenig Aufwand rückbaubar ist. Konkret bedeutet das, dass z. B. die verwendeten Materialien nicht zu teuer, aber haltbar sein sollten, und dass Bauwerke möglichst mobil bzw. leicht abbaubar und wiederverwendbar bzw. unproblematisch zu entsorgen sind.

Recycling!
Denken Sie bei der Gartenplanung auch daran, wie Sie den aktuellen Bestand der Fläche in die Planung einbeziehen. Kann man so planen, dass vorhandene Bäume und Sträucher stehen bleiben können? (Vorteil: Man hat natürliche Schattenplätze z. B. für Kompost, Sitz- und Arbeitsplätze!) Vieles lässt sich vor Ort wiederverwenden (z. B. gefällte Bäume als Sitzstämme, unbelasteter Bauschutt als „Kern“ einer Kräuterspirale) und beeinflusst nicht unwesentlich die weitere Gartenplanung. So kann z. B. ein „störendes“ Fundament gut zum Aufstellen einer Gartenhütte verwendet werden. Aus einer Beton-Tischtennisplatte wird ein Tischbeet, alte Gehwegplatten werden für Beeteinfassungen, Trockenmauern oder Wege wiederverwendet etc. Selbst versiegelter, verdichteter oder gar belasteter Boden muss einem Schulgarten nicht im Wege stehen, wenn man auf Hochbeete für die Nutzpflanzen ausweicht.

Flexibilität!
Planen Sie so, dass Sie in der Nutzung flexibel sind! Die Bewirtschaftung von Beeten mit einjährigen Pflanzen ist aufwändig! Planen Sie daher genügend pflegeleichte, mehrjährige Kulturen ein – und genügend ebene Flächen, in denen man wahlweise Rasen einsäen oder Beete einrichten kann. Denn gerade die Umwandlung von Wiese oder Rasen in Grabeland und umgekehrt ist recht einfach machbar, so dass Sie hier immer flexibel bleiben, also mal mehr, mal weniger Flächen in Kultur nehmen können.

Räumliche Differenzierung!
Planen Sie so, dass im Garten klar abgegrenzte Teilräume entstehen, die möglichst schon durch ihre Gestaltung intuitiv als diskrete Funktions- bzw. Arbeitsräume wahrgenommen werden. Das erleichtert den differenzierten Unterricht in Kleingruppen erheblich!

Unterrichtsablauf als Planungshilfe!
Das Arbeiten im Nutzgarten funktioniert nur gut, wenn die Voraussetzungen für die gesamte Infrastruktur stimmen. Keiner möchte Wasser von irgendwoher schleppen, mit dreckigen Schuhen durchs Schulgebäude laufen um Geräte zu holen, die Jacke im nassen Gras ablegen müssen etc. Bei der Planung hilft es daher ungemein, sich eine Unterrichtseinheit gedanklich von Beginn bis Ende vorzustellen. Dabei sollte man auch an beginnende Regenschauer, Toilettengänge, verletzte Schülerinnen / Schüler und sonstige mögliche Zwischenfälle denken.

Barrierefrei!
Planen Sie grundsätzlich rollstuhlgerecht! Auch wenn bei Ihnen zurzeit nicht absehbar ist, dass der Schulgarten auch von Menschen im Rollstuhl genutzt wird: Es ist sehr wahrscheinlich, dass dies in Zukunft der Fall sein wird – seien es Kinder, die im Zuge der Inklusion auch Regelschulen besuchen, seien es ältere Menschen aus dem benachbarten Senioreneinrichtung, die den Garten in den Sommerferien besuchen und in den Hochbeeten die Pflanzen gießen.
 

Checkliste "Nutzung"

Wird der Schulgarten nur von Schülerinnen und Schülern oder auch von anderen Gruppen genutzt?

Wenn Externe den Garten mitnutzen, muss er unabhängig vom Schulgebäude erreichbar und abschließbar sein. Denken Sie dabei auch an das Gießen in den Ferien. Kommen die Eltern in den Garten und an das Wasser?
Die Höhe von Hochbeeten, Sitzgelegenheiten, Aufhängungen im Gerätehaus etc. sind abhängig von der Körpergröße! Wenn außer Ihnen auch größere oder kleinere Gärtner/innen oder aber Menschen mit Beeinträchtigungen in den Schulgarten kommen, sollten Sie dies berücksichtigen.

Wie alt sind die Schülerinnen und Schüler?

Jüngere Kinder arbeiten nicht so lange konzentriert, brauchen viel Bewegungs- und Spielmöglichkeiten im Garten. Wegen möglicher Unfallgefahren ist eine klare räumliche Trennung zwischen Spielangeboten (z. B. zum Klettern, Verstecken, Balancieren etc.) und dem Gartenbereich wichtig. Dann kommen die Kinder auch nicht auf die Idee, eine wackelige Trockenmauer in ihr Bewegungsspiel mit einzubeziehen, und sie fallen nicht im Eifer des Gefechtes in den Teich. Ältere Kinder können auch schwerere Arbeiten verrichten, brauchen eher Räume für Rückzug und Kommunikation (z. B. lauschige Sitzecken) sowie Freiräume für eigenverantwortliche Experimente.

Wie viele Gruppen werden den Schulgarten nutzen?

Neben gemeinschaftlich genutzten Bereichen sollte es für jede Gruppe einen „eigenen“ Bereich geben, für den sie verantwortlich ist. Von der Menge der Leute, die den Garten nutzen, hängt auch die Wahl der Befestigung von Wegen und Plätzen ab: Gehen nur wenige Leute in den Garten, braucht man gar keine befestigten Wege, dann reicht Rasen. Die Befestigung mit einer wassergebundene Decke dagegen erfordert häufiges Betreten, damit sie nicht zuwächst.

Wie groß sind die Gruppen?

Große Gruppen müssen in Kleingruppen aufgeteilt werden. Dann muss der Garten genügend Arbeitsgelegenheiten bieten und so groß sein, dass die Kleingruppen arbeiten können, ohne sich gegenseitig abzulenken / zu stören.

Zu welchen Tages- und Wochenzeiten wird der Garten genutzt?

Wird der Garten ausschließlich am Nachmittag genutzt (AGen), kann er auch so liegen, dass die Fenster von Klassenräumen an den Garten grenzen. Wird er auch am Vormittag genutzt, sollte dies aufgrund der Störung des Unterrichts der angrenzenden Klassen vermieden werden – oder es muss eine Abgrenzung (blickdichter Zaun, Hecke) eingeplant werden. Wird der Garten auch abends und am Wochenende genutzt (z. B. von externen Gruppen, abends für Feste), muss auch an eine etwaige Störung der Nachbarschaft gedacht werden.

Wie ist das Betreuungsverhältnis?

Je weniger Betreuerinnen / Betreuer, desto wichtiger ist es, dass es genügend Beschäftigungsmöglichkeiten im Garten gibt, die ohne Betreuung und Aufsicht nutzbar sind. Ideal sind vielfältige Beobachtungsmöglichkeiten an verschiedenen Biotopen (Wiese, Hecke, Trockenmauer etc.).

Haben die Betreuerinnen / Betreuer Gartenerfahrung?

Je weniger Gartenerfahrung die Betreuerinnen / Betreuer der Gruppen bzw. die externen Helferinnen / Helfer haben, desto einfacher sollte die gärtnerische Pflege sein. So brauchen z. B. Obstgehölze und Beerensträucher einen fachgerechten Schnitt, viele Wildgehölze, deren Früchte ebenfalls nutzbar sind, dagegen nicht.

Wer betreut den Garten in den Sommerferien?

Je unsicherer die Ferienbetreuung, desto weniger Elemente und Pflanzen sollte der Garten enthalten, die eine intensive Pflege im Sommer benötigen, also z. B. Gehölze und Staudenbeete oder mehrjährige Kräuter statt Gemüsebeete.

 

Checkliste "Standort"

Hangneigung

Ein Schulgarten sollte möglichst eben sein. Stark geneigte Flächen sind nur mit hohem Aufwand für einen Schulgarten nutzbar zu machen (Terrassierung). Ohne baulichen Aufwand ist ein Hang nur für wenige Nutzungen geeignet, z. B. für eine Streuobstwiese.

Besonnung

Die Flächen, auf denen Nutzpflanzen wachsen und reifen sollen, sollten von April bis September mindestens sechs, besser acht Stunden täglich nicht beschattet sein.

Boden

Der Boden darf nicht schadstoffbelastet und staunass sein. Ansonsten kann man auf alle Böden Schulgärten bauen. Wenn Bodenbeete für Nutzpflanzen angelegt werden sollen, müssen höhere Ansprüche an die Qualität des Bodens gestellt werden. Auf „schlechten“ Böden wird Gemüse besser in Hochbeeten angebaut.

Versorgungsleitungen

Wo Wasser-, Gas- oder Stromleitungen im Boden liegen, dürfen keine größeren Gehölze mit tiefreichenden Wurzeln gepflanzt werden. Auch kann an diesen Stellen nicht z. B. für Wegebau oder die Bodenplatte eines Gerätehauses gebaggert werden – geschweige denn eine unterirdische Zisterne für Regenwasser eingebaut werden. Solche Standorte sind dagegen ideal für die Anlage einer Wildblumenwiese.

Feuerwehrzufahrt, Baustellen

Feuerwehrzufahrten müssen grundsätzlich freigehalten werden. Auch sollte man Bauwerke (Zaun, Gerätehaus, Hochbeete etc.) nicht so nah an einem Gebäude errichten, dass an diesem Gebäude kein Baugerüst mehr aufgestellt werden kann.

Zufahrt

Der Schulgarten sollte mit Baufahrzeugen erreichbar sein (Zufahrt, Torbreite, Stufen!). Es kann immer sein, dass mal ein Bagger oder ein LKW gebraucht wird.

Zugang

Der Eingang zum Garten (Gartentor) sollte an einer Stelle errichtet werden, die für die Nutzerinnen und Nutzer optimal erreichbar ist: verkehrssicher, barrierefrei, in der Nähe der Geräteaufbewahrung, mit separatem Schlüssel, d. h. kein Generalschlüssel für das Schulgebäude notwendig.

Wasser

Für die Bewässerung ist Niederschlagswasser nicht nur die ökologisch beste Lösung, sondern auch besser für die Pflanzen. Gibt es die Möglichkeit, Regenwasser zu sammeln (Fallrohre von Dächern benachbarter Gebäude)? An diese Wasserquelle sollten auch Sommerferien-Gießpatinnen und –paten gelangen können! Der Platz rund um Wasserfass / Pumpe sollte eben, möglichst etwas befestigt und groß genug sein, um hier auch z. B. größere Gegenstände (Geräte, Kübel etc.) reinigen zu können. Wenn im Garten gegessen werden soll, ist ein nahe gelegener, frostfreier Trinkwasseraußenanschluss zum Hände und Essen waschen sinnvoll.
 

Checkliste „Infrastruktur“

Wege und Plätze

In einem Garten sollte so wenig möglich Fläche versiegelt werden, und nur dort, wo es unbedingt nötig ist. Möglichst viel Fläche, die nicht als Beet oder Biotop genutzt wird, sollte Wiese bzw. Rasen sein, denn diese lassen sich leicht pflegen. Die Wiesenfläche sollte gut mähbar sein, ggf. auch mit einem Aufsitzrasenmäher (ausreichend breite Durchfahrten; gute Abgrenzung der Rasenkanten; wenige Spitzen, Kurven, zu umfahrende „Hindernisse“ etc.). Die Wiese sollte nur zweimal im Jahr gemäht werden, nur in den viel begangenen Bereichen und rund um Beete sollte der Rasen kurz gehalten werden. Wiese und Rasen werden niemals bewässert! Auch Düngen, Vertikutieren etc. sind nicht erforderlich!
Wenn Wege befestigt werden sollen, sollte man genau überlegen, wo Wege welcher Breite und welcher Beschaffenheit gebraucht werden. Es bietet sich auch an, Wege erst dann zu bauen, wenn der Garten einige Zeit genutzt wurde. Dann sieht man an der Abnutzung des Rasens, wo die Wege entlang laufen müssen und wie stark sie befestigt werden müssen.

Aufbewahrung

Ein Gartenhäuschen für Geräte, Behälter, Düngemittel und Zuschlagstoffe, einen Restmüllbehälter etc. sollte immer auf befestigtem Untergrund stehen. Denken Sie an die Nutzung des Dachablaufwassers zum Gießen! Wenn es im Garten keine Möglichkeit zur Geräteaufbewahrung gibt, sollte der Weg zwischen dem Raum, in dem die Geräte aufbewahrt werden, und dem Garten möglichst kurz sein. Der Geräteraum sollte von außen aufschließbar sein (ohne Generalschlüssel der Schule), damit man auch externen Helfer/innen Zugang ermöglichen kann.

Kompost

Der Kompost ist das Herzstück eines Gartens! Es sollte Platz für mindestens zwei Kompostbehälter in einer schattigen Ecke des Gartens eingeplant werden, mindestens eine Fläche von 2 m x 3 m, damit man auch rund um den Kompost mit der Schubkarre rangieren kann.

Materiallager

Im Garten wird immer wieder Erde gemischt (Mutterboden, Kompost, Sand), Rindenmulch oder Holzhäcksel gebraucht, werden Steine und Holz ein- und wieder ausgebaut. Dafür ist es sinnvoll, in einer Ecke, die sich für den Anbau von Pflanzen nicht eignet (Schatten, schlechter oder versiegelter Boden), eine Fläche als Materiallager und Arbeitsfläche einzuplanen. Wenn es geht, sollte ein Teil dieser Fläche überdacht sein oder überdacht werden können (z. B. für die Lagerung von Holz).

Arbeits- und Ablageflächen

Für viele Arbeiten (Aussaat in Töpfe, Pikieren, Umtopfen, Gemüseputzen) braucht man Tisch- oder Ablageflächen. Jacken müssen aufgehängt, Schuhe gewechselt, Material abgelegt werden (z. B. Heft, Stift, Tablet). Kleiderhaken können am Gerätehaus angebracht werden, Ablageflächen können auf Mauern, Hochbeeten etc. eingerichtet werden.
 

Checkliste „Elemente“

Grünes Klassenzimmer

An einem möglichst schattigen bzw. überdachten Platz im Garten haben sich halbrunde Sitzgruppen für Plenumsphasen im Schulgarten-Unterricht sowie Arbeitstische für Kleingruppenarbeit bewährt.

Feiern im Schulgarten

Wenn der Schulgarten auch für Essen, Grillen, Feiern etc. genutzt werden soll, sollten eine Feuerstelle und Platz zum Aufstellen von Tischen / Bänken eingeplant werden. Eine Feuerstelle sollte befestigt sein und darf nicht unter einem Baum liegen (Gefahr der Entzündung durch Funkenflug).

Gehölze

Beachten Sie, welchen Standraum die Bäume und Sträucher annehmen, wenn sie ausgewachsen sind. Auf dieser Fläche kann man keine weitere Nutzung planen – außer einem lauschigen Ruhe-/Arbeitsplatz im Sommer.
Beachten Sie den Schattenwurf! Andere Nutzpflanzen sollten nur stundenweise beschattet werden, sonst bekommen sie in der Vegetationszeit zu wenig Licht.
Manche Obstbäume brauchen „Bestäuber“-Bäume, d. h. um Früchte zu ernten, müssen zwei Bäume der gleichen Art gepflanzt werden.
Tipp: Besonders zukunftsweisend ist die Anlage eines Waldgartens mit Obstbaum-Lebensgemeinschaften. Bei diesem Konzept ändert sich die Flächennutzung im Laufe der Zeit immer wieder.

Spaliere

Sollen Spaliere an Mauern angebracht werden, müssen diese statisch in der Lage sein, die Maximallast zu tragen (z. B. Spalierobst / Wein in einem Mastjahr). Zu drainierten Außenmauern von Gebäuden müssen Pflanzabstände eingehalten und ggf. Wurzelsperren eingebaut werden, damit die Grundmauern nicht beeinträchtigt werden.

Beete

Beete sind die zentralen Elemente im Schulgarten, wo die Kinder selbstwirksam gestalten können. Sie brauchen daher die optimalen Standorte: Sie kommen auf die Flächen mit dem besten Boden (Hochbeete können auch auf „schlechtem“ Boden aufgestellt werden!) und der meisten Sonne. Dies gilt insbesondere für Kräuter-, Erdbeer- und Gemüsebeete. Auch Beerensträucher brauchen viel Sonne. Bei Staudenbeeten gibt es auch Pflanzen, die schattenverträglich sind, seien es Frühjahrsblüher, Wildstauden, Blumen oder Gräser. Schulgarten-Beete sollten eine Breite von 80 cm nicht überschreiten, damit die Kinderarme bis in die Mitte des Beetes reichen. Zwischen zwei Beeten sollte dagegen mindestens 60 cm Platz sein, damit Kinder sich beim Gärtnern aneinander vorbei bewegen können. Wenn zwischen den Beeten Rasen wächst, muss der Abstand zwischen den Beeten mindestens so breit sein wie die Mähbreite des Rasenmähers.

Sonderelemente

Denken Sie auch daran: Möchten Sie ein Gewächshaus? Wollen Sie Pflanzen anbauen, die eine Kletterhilfe oder Stütze brauchen (Wein, Kiwi, Himbeeren)? Auch hierfür muss der richtige Platz gefunden werden!

Biotope

Abgesehen von ihrer Bedeutung für den ökologischen Wert des Schulgartens sind eine Vielzahl an verschiedenen Aktions- und Beobachtungsorten auch wertvoll für die Unterrichtsgestaltung im Schulgarten.
Meist gibt es genügend Bereiche im Schulgarten, die sich aufgrund zu schattiger Lage für naturnahe Bereiche eignen. Sie sollen aber ihrerseits keinen Schatten auf die Nutzpflanzenkulturen werfen! Aber auch sehr sonnige Bereiche, die sich z B. aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht für den Anbau von Nutzpflanzen eignen, sind exzellente Standorte z. B. für Wildblumenwiesen, Trockenbiotope, Wildbienen-Nisthilfen etc. Denken Sie beim Bau von Biotopen auch an deren Rückbaubarkeit (möglichst keine Fundamente / kein "Sondermüll" wie z. B. Teichfolie)!
Tipp: In jedem Schulgarten sollte es eine "wilde Ecke" geben. Hier wird überhaupt nicht eingegriffen, es sei denn, der spontane Gehölzaufwuchs wird irgendwann zu groß. Die "wilde Ecke" ist ein exzellentes Beobachtungsfeld für Schülerinnen und Schüler, das die Erkenntnis vermittelt, dass Natur ganz ohne Zutun oder "Hilfe" des Menschen wächst und gedeiht!
 

Bodenbeete oder Hochbeete?

Viele Schulen wollen von vornherein Hochbeete bauen. Den unbestrittenen Vorteilen des Hochbeetes – ergonomisches Arbeiten, Unabhängigkeit von der Beschaffenheit des anstehenden Bodens, kein Betreten / Verdichten des Bodens, relative Schneckensicherheit – stehen die Vorteile des Bodenbeetes gegenüber: Schnell gegraben, aber auch schnell wieder in eine pflegeleichte Wiesenfläche zurückverwandelt! Dies ist ein nicht zu unterschätzendes Argument im Schulgarten, denn die Nutzungsintensität eines Schulgartens ist sehr dynamisch! In manchen Jahren gibt es keine Lehrkraft, die sich um den Schulgarten kümmert, oder es kommt keine AG zustande, und dann ist es bei Bodenbeeten ein Leichtes, sie wieder in eine Wiesenfläche zu überführen. Für diejenigen, die mit großem Einsatz von Geld, Material, Zeit und Arbeitskraft Hochbeete gebaut und befüllt haben, ist es frustrierend, wenn diese nach zwei, drei Jahren nicht mehr genutzt werden!

Natürlich muss man sich im Schulgarten nicht grundsätzlich zwischen Boden- und Hochbeeten entscheiden, man kann selbstverständlich auch Beides haben! Hierfür spricht auch, dass es einige Pflanzen gibt, die so hoch wachsen, dass Kinder die Blüten oder Früchte, die es zu beobachten oder ernten gilt, sie im Hochbeet nicht mit Händen (oder Nasen) erreichen können (z. B. Zuckererbsen oder Sonnenblumen). Dagegen sind niedrigwüchsige Pflanzen (z. B. Erdbeeren) im Hochbeet für Jung und Alt besser erlebbar. Wer Beete in verschiedenen Höhen im Garten hat, findet für jede Pflanze das optimale Beet.

Die Beete können unendlich lang sein, sollten aber eine Breite von 80 cm (Grundschule) bis 100 cm (weiterführende Schule) nicht überschreiten, wenn sie von beiden Seiten zugänglich sind (sonst jeweils die halbe Breite), damit man ohne die Beetfläche zu betreten bequem auch in der Mitte des Beetes arbeiten kann. Die Wege zwischen den Beeten sollten ebenfalls mindestens 80 cm breit sein, damit sich die Kinder beim Arbeiten nicht in die Quere kommen.

Bodenbeete

Optimal ist eine Eingrenzung der Beete z. B. mit Schalbrettern. Die Hemmschwelle, das Beet zu betreten, steigt bei den Kindern. Außerdem verlangsamt eine Beetabgrenzung das Einwachsen von Rasenpflanzen vom Rand her und kann das nächtliche Einwandern von Schnecken ins Beet eindämmen. Für Letzteres eignen sich als Beetabgrenzung spezielle "Schneckenzäune". Schließlich lässt sich entlang von Beetabgrenzungen besser mähen.

Hochbeete

Es gibt unzählige Bauanleitungen für Hochbeete und Anbieter von Bausätzen. Vieles ist eine Sache des Preises und des Geschmacks. Achten Sie auf folgende Aspekte:

  • Auch bei Hochbeeten sollte die maximale Breite 80 bzw. 100 cm betragen.
  • Achten Sie auf die richtige Arbeitshöhe für die Altersgruppe, mit der Sie arbeiten: 60-80 cm in der Grundschule, 80-100 cm in weiterführenden Schulen.
  • Wenn Sie ein Hochbeet nach dem Hügelbeetprinzip füllen(= grobes Astmaterial als Drainage), müssen Sie die Füllung des Beetes spätestens nach drei Jahren erneuern, weil das organische Material verrottet, die Füllung massiv sackt und die Drainagewirkung dadurch verloren geht. Dann sollte eine Seite des Hochbeetes leicht abzumontieren sein, damit man die Füllung leicht herausholen und erneuern kann. Alternativ befüllen Sie das Hochbeet von vornherein mit einer mineralischen Drainage, am besten ein Mineralgemisch mit drainierenden UND bindigen Anteilen (z. B. 0/8 Schotter oder ein guter Mutterboden)
  • Die oberen 40 cm der Hochbeetfüllung bilden das Pflanzsubstrat. Bitte verwenden Sie keine torfhaltige Pflanzerde!!!
  • Auch Fragen des Zubehörs für Beete (z. B. Frühbeetabdeckung) sollte man klären, bevor ein Beet gebaut/angeschafft wird, denn es ist sinnvoller, die Beetmaße an preiswertes Zubehör anzupassen als später Sonderanfertigungen bestellen zu müssen.