Die Digitalisierung der Medienwelt schreitet mit Riesenschritten voran. Zeitungs- und Buchverlage ja sogar Hörfunk- und Fernsehsender stellen sich darauf ein. Diese Entwicklung prägt auch die mediale Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Und sie macht auch vor der Schule nicht halt. Mit seinem Vortrag zur fortschreitenden Digitalisierung der Medien im Kontext Schule setzte Prof. Dr. Gregor Daschmann, Dekan des Fachbereichs "Sozialwissenschaften, Medien und Sport" der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Professor für Publizistik, am 27. November in Speyer während des "3. Rheinland-Pfälzischen Gesprächs zur Pädagogik" von Bildungsministerium und Pädagogischem Landesinstitut (PL) spannende Impulse zur Weiterentwicklung von Unterricht im Bereich der Medienbildung.
Gemeinsam mit Bildungsministerin Vera Reiß, Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann, Dr. Birgit Pikowsky, Direktorin des PL, sowie den anwesenden rund 150 Lehrkräften und anderen Gästen ging Professor Daschmann unter anderem den Fragen nach: Sind die "Kids" von heute durch die Informationsflut informierter? Werden sie mündigere Bürger? Treffen sie rationalere Entscheidungen?
"Schule muss auf die aktuellen Entwicklungen der Gesellschaft reagieren und diese aktiv mitgestalten. Gemeinsam mit den Lehrkräften in Rheinland-Pfalz wollen wir dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche kompetent mit den digitalen Medien umgehen können. Wir haben dabei schon viel erreicht, aber wir müssen uns auch immer wieder die Frage stellen: Wie können wir noch besser werden und sind die Vermittlungsstrategien wirklich auf dem neuesten Stand?", betonte Vera Reiß die zentrale Aufgabe des Bildungswesens im Bereich Medienbildung. Seit Beginn des Landesprogramms "Medienkompetenz macht Schule" seien 503 Schulen mit Notebooks, Notebookkoffern und Whiteboards versorgt worden, an 14 Schulen werde derzeit der Einsatz von Tablets erprobt und wissenschaftlich begleitet. Rund 2.300 Lehrkräfte seien zu Jugendmedienschutzberatern ausgebildet worden, 1.600 Schülerinnen und Schüler zu Medienscouts, die in ihrer jeweiligen Schule ihr reflektiertes Medienwissen an ihre Altersgenossinnen und -genossen sowie jüngere Schülerinnen und Schüler weitergeben, fasste die Bildungsministerin zusammen. "Über 51.000 Lehrkräfte haben an Fortbildungen teilgenommen, knapp 95.000 Schülerinnen und Schüler waren an Workshops beteiligt und rund 37.000 Eltern haben außerdem seit 2007 die Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen zum Thema Lehren und Lernen mit und über Medien besucht", ergänzte Birgit Pikowsky. Seit Beginn dieses Schuljahres stünde Grundschulen sowie Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 und 6 außerdem der "Medienkompass" als Zusatzqualifikation zum Schulzeugnis zur Verfügung. Schülerinnen und Schüler könnten mit dessen Erwerb ihre Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich Medienkompetenz entwickeln, Schritt für Schritt ausbauen und verbindlich nachweisen.
Dem aufschlussreichen Vortrag folgten während des anschließenden Stehempfangs im ansprechenden Ambiente des Forums des Historischen Museums der Pfalz offene Gespräche der Besucherinnen und Besucher mit dem Referenten und mit der Bildungsministerin.
Die "Pädagogischen Gespräche" sind als regionale Veranstaltungen mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Schulpraxis konzipiert, sollen Impulse geben zur Weiterentwicklung des rheinland-pfälzischen Schulwesens und bieten die Gelegenheit zu einem aktiven Diskurs über aktuelle pädagogische Themen. Nach der Auftaktveranstaltung Anfang Mai 2014 im Mainzer Landesmuseum, dem zweiten Rheinland-Pfälzischen Gespräch zur Pädagogik auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz und dem jetzt im Historischen Museum der Pfalz in Speyer dritten Gespräch ist noch eine vierte Veranstaltung für Sommer 2015 in Trier geplant.
Mehr Informationen zu der Gesprächsreihe finden Sie im Internet unter: <link http: gespraeche-paedagogik.bildung-rp.de>gespraeche-paedagogik.bildung-rp.de