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SchulKinoWoche: Mutmacher im Mittelpunkt

Unter dem Motto „Nur Mut! – Starke Filme für mutiges Handeln“ startete heute die 13. SchulKinoWoche in Rheinland-Pfalz. Landesweit zeigen 44 Kinos bis Freitag ein Programm von jeweils fünf Filmen, das aus einem Fundus von insgesamt 228 Produktionen zusammengestellt wurde. Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann sagte bei der Eröffnung im Mainzer Kino CineStar, der Akzent liege in diesem Jahr auf Filmen, die sich aktuellen Veränderungen nicht verschließen, sondern Mut machen, neuen Herausforderungen gestaltend und selbstbestimmt zu begegnen. 

„Die Schülerinnen und Schüler werden dazu eingeladen, sich mit ihrer Lebenswelt auseinanderzusetzen, zu reflektieren, zu vergleichen und abzuwägen“, sagte Beckmann. Durch die persönlichen Geschichten der Hauptfiguren werden komplexe Zusammenhänge wie die Konsequenzen politischer Entscheidungen und globale Konflikte begreifbar und deren Auswirkungen für die Menschen im Alltag sichtbar.

Der Bildungsstaatssekretär unterstrich wie wichtig es sei, junge Menschen anzuregen, sich kritisch mit dem Gesehenen auseinanderzusetzen. Hans Beckmann: „Filme geben Ausschnitte der Wirklichkeit wieder und vermitteln uns die Sicht der Filmschaffenden. Umso wichtiger ist es, Filme auch analysieren zu können und über ihre Wirkung nachzudenken.“ Diese Fähigkeiten gehörten zu einer umfassenden Medienkompetenz. Er verwies auf den Medienkompass in Rheinland-Pfalz, mit dem ein nützliches Instrument existiere, um die vielen Facetten von Medienkompetenz systematisch abzubilden und auch im Unterricht der Schulen zu verankern. Schülerinnen und Schüler können sich ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten im Medienkompass bescheinigen lassen und diesen als Zusatzqualifikation neben dem Zeugnis erwerben.

Interesse an SchulKinoWoche wieder groß

„Zeitgleich sitzen heute über 7.600 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften in über 90 Veranstaltungen in den Kinosälen des Landes“, informierte der Bildungsstaatssekretär.

In diesem Jahr trifft die von VISION KINO – Netzwerk für Film und Medienkompetenz in Kooperation mit dem Pädagogischen Landesinstitut (PL) veranstaltete SchulKinoWoche Rheinland-Pfalz mit rund 46.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wieder auf eine sehr positive Resonanz. Insgesamt haben sich in den vergangenen zwölf Jahren mehr als 426.000 Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern intensiv mit Kinofilmen, ihren Inhalten und der Bildersprache von Filmen beschäftigt und in über 5.000 Filmvorführungen das Kino zu einem Ort des Lernens werden lassen.

Lehrreiches Rahmenprogramm zum Filmangebot

Die SchulKinoWoche Rheinland-Pfalz bietet auch 2015 wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm. Bei 24 Veranstaltungen erfahren rund 1.900 Schülerinnen und Schüler und über 80 Lehrkräfte mehr darüber, wie Filme gemacht werden. Die Schulklassen können das Gesehene mit Filmpädagogen und -pädagoginnen und Filmschaffenden reflektieren und diskutieren.

Das Filmangebot der Schulkinowochen umfasst von Medienpädagogen und -pädagoginnen ausgesuchte, für den Einsatz im Unterricht besonders geeignete Filme, zu denen pädagogisches Begleitmaterial für die Vor- und Nachbereitung im Unterricht zur Verfügung steht. Das Filmangebot reicht von Kinder- und Jugendfilmen, aktuellen Spielfilmen über Literaturverfilmungen, Animationsfilmen, Biopics bis hin zu Dokumentarfilmen und Filmklassikern.

Eröffnungsfilm: „Winnetous Sohn“

„Beharrlichkeit, der Glaube an etwas und eine Portion Mut können jeden im Leben weiter bringen.“ Mit diesem Worten beschrieb Hans Beckmann den diesjährigen Eröffnungsfilm „Winnetous Sohn“, Gewinner der Förderinitiative „Der besondere Kinderfilm“ 2013/2014. 

Max, die Hauptfigur, lebt in einer Traumwelt, in der er schon immer ein Indianer war. Ohne Kopfschmuck geht er nicht aus dem Haus, er schläft auf dem Boden unter dem Tisch – sehr zum Leidwesen seiner Mutter, die ihn alleine erzieht, seit „ein mächtiger Wind seine Eltern auseinander getrieben hat“. Als Max erfährt, dass die Karl-May-Spiele einen Darsteller für Winnetous Sohn suchen, ist für ihn klar, dass er die Rolle unbedingt haben muss und das nicht nur, weil er „im Herzen“ ein Indianer ist, sondern auch, weil er sich darüber hinaus erhofft, seine Eltern wieder zusammen zu führen.

Sonderreihe "Globale Umbrüche – eine Welt im Wandel“

Neben dem diesjährigen Motto der SchulKinoWoche beschäftigt sich die Sonderreihe "Globale Umbrüche - eine Welt im Wandel" mit wandelnden globalen Realitäten und deren historischen Ursprüngen. Die Filme sensibilisieren Schülerinnen und Schüler dafür, allgegenwärtige Konflikte wie Unterdrückung und Ausbeutung, Flucht und Vertreibung als Teile globaler Entwicklungsprozesse zu betrachten. Zusammenhänge sollen grenz- und kulturüberschreitend betrachtet werden, um einen differenzierten Blick zu ermöglichen. Die Sonderreihe ist ein gemeinsames Filmprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung und VISION KINO.

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