Selbstreflexion
Eine eher selten im Zusammenhang mit interner Schulevaluation genannte Methohe ist die Selbstrefexion. In einer Broschüre zur internen Evaluation des damaligen bayerischen Statsministerium für Unterricht und Kulutus (2010, S. 21) wird das Potenzial dieser Methode herausgestellt:
"Die systematische Selbstreflexion ist eine gute Möglichkeit, sich den Themen Evaluation und Feedback aus persönlicher Perspektive zu nähern. Dies gilt vor allem für Lehrkräfte, die mit internen Evaluationen und Rückmeldungen in Feedbacksituationen noch keine Erfahrung und deshalb entsprechende Zweifel und Ängste haben.
Eine Bestandsaufnahme in Form einer kritischen Selbstreflexion kann ein erster wichtiger Schritt sein, die eigene Arbeit systematisch zu analysieren. Regelmäßige schriftliche Aufzeichnungen nach dem Unterricht in Form von Gedächtnisprotokollen über Schülerverhalten und/oder eigenes Verhalten in einer Art Unterrichtstagebuch führen mitunter zu neuen Erkenntnissen und Einsichten. Sie können Alltagsroutinen aufzeigen, deren man sich nicht bewusst war, und Anstoß für gezielte Verhaltensänderungen sein".
Verfahren zur Selbstreflexion
Eine Möglichkeit, die systematische Selbstreflexion einzuüben, besteht in der Nutzung der verschiedenen von uns bereitgestellten Hospitationsbögen für sich selbst. Ihre Selbsteinschätzungen können Ihnen zur Vorbereitung einer kollegialen Hospitation dienen, in der Sie gezielt Rückmeldung einfordern.
Eine offenere Form, das eigene Handeln zu reflektieren und sich "unausgesprochenes Wissen" zugänglich zu machen, besteht darin, ein Tagebuch zu führen und dort alle Beobachtungen und Erfahrungen, die im Zusammenhang mit dem eigenen Unterrichtserleben stehen, einzutragen. Anregungen zur Durchführung und Nutzung dieser Vorgehensweise finden Sie u. a. in dem Klassiker der Evaluationsliteratur: "Lehrerinnen und Lehrer erforschen ihren Unterricht" (vgl. Altrichter/Posch/Spann, 2018, S.25ff.).