Farbtechnik und Raumgestaltung
Das Fachseminar Farbtechnik und Raumgestaltung ist im Studienseminar Neuwied modular und ausbildungsgruppenübergreifend angelegt. In jedem Semester (Schulhalbjahr) sind vier halbtägige Fachseminare vorgesehen. Die Inhalte der Seminare stimmen die Anwärter*innen gemeinsam mit der FL ab. Dabei entsteht sich eine Vielfalt lernfeldbezogener und unterrichtspraktischer Problemstellungen mit einem Berufs- und Lebensweltbezug. In die Gestaltung der Fachseminare werden die Anwärter*innen aktiv eingebunden. Ein leitender Ansatz im Fachseminar ist die Konstruktionsorientierung im Bauunterricht.
Konstruktionsorientierung
„Konstruieren ist das vorwiegend schöpferische, auf Wissen, [Können] und Erfahrung gegründete und optimale Lösungen anstrebende Vorausdenken [bau]technischer Erzeugnisse, Ermitteln ihres funktionellen und strukturellen Aufbaus und Schaffung [baureifer] Unterlagen.“ (Jörg-Peter Pahl; Konstruieren und berufliches Lernen, 2008 ;VDI-Richtlinie 2222 Blatt 1 Konstruktionsmethodik)
Das Fachseminar orientiert sich an einem stringenten „Paradigmenwechsel“ von einer zentraler Wissensvermittlung, rezeptiver Haltung der Schüler*innen, zu dezentralen Wissensquellen, Ressourcenorientierung, aktiver kollektiver Wissenskonstruktion!
Die "Konstruktionsorientierung" für den Bauunterricht ist ein eigenständig entwickelter Ansatz des Fachseminars und gründet sich auf zwei Pfeiler:
1. Konstruktion vs. Instruktion
Schüler*innen sollen keine fertigen Lösungen nachvollziehen. Vielmehr sollen sie weitestgehend aktiv an der Konstruktion des Wissens teilhaben. Dafür müssen Lernarrangements gestaltet werden, die den konstruktiven Nachvollzug prinzipieller Ideen möglich machen.
2. Bauprojekt
Schüler*innen lernen an und in ganzheitlichen bautechnischen Projekten. Aufgabenstellungen werden dabei immer in ein konkretes/simuliertes Gesamtbauvorhaben integriert. Ein Blick "über den Tellerrand" und die Erfassung von Abhängigkeiten und Vernetzungen ist so auch immer möglich.