Sport
Das Bild des Unterrichtsfaches Sport ist in einem steten Wandel begriffen. Insbesondere gesellschaftliche Entwicklungen, bildungspolitische Diskussionen, aber auch die eklatanten Fortschritte der Hirn- und Neurowissenschaften erfordern aktive Entwicklungs- und Gestaltungsarbeit in der Fachdidaktik.
Nach wie vor stützt sich das Fach auf seine große Vielfalt, seine Unmittelbarkeit im Körperbezug und seine Verankerung in der Biografie vieler Lernender. Die Chancen, die sich daraus ergeben, möchten wir in der fachdidaktischen Arbeit nutzen und für ganzheitliche, aktive Lernprozesse erschließen. Wie das in der jeweils konkreten Situation unter Rückgriff auf tragfähige Konzepte gelingen kann, erarbeiten wir in der fortlaufenden Arbeit im Fachseminar Sport.
Unsere handlungsleitenden Fragen sind dabei Folgende:
- Wie kann es gelingen, den Unterricht im Fach Sport so zu planen und zu gestalten, dass das “Ergebnis” sich weniger auf der Ebene von Messwerten, Siegen oder möglichst exakt imitierten technischen Bewegungen manifestiert, sondern in komplexen körper- und bewegungsbezogenen Kompetenzen mit den Dimensionen Wissen, Können, Wollen und verantworten? (Kompetenzorientierung)
- Wie können wir Lehr-Lern-Prozesse im Fach Sport so anlegen, dass der eigenständig lernende, selbstgesteuert und selbstverantwortlich arbeitende Lernende zum Subjekt seiner eigenen, individuellen sportlichen Kompetenzentwicklung wird? (Selbststeuerung)
- Wie gelangen wir zu einem Sportunterricht, der sich nicht auf physisches Tun beschränkt, sondern auf dem je individuellen Lernniveau zu einer kognitiven Aktivierung und zu einer reflektierenden Durchdringung des eigenen sportbezogenen Lernens beiträgt? (Reflexivität)
- Wie ist es möglich, die vielfältigen Perspektiven (z.B. Gesundheit, Leistung, Körperwahrnehmung, Sozialerfahrung), aus denen Lehrende und Lernende dem Fach Sport seine Sinnhaftigkeit zuweisen, zu erkennen, im unterrichtlichen Handeln in Wert zu setzen und dadurch neue Perspektiven zu ermöglichen? (Mehrperspektivität)
- Wie können wir im Fach Sport bei jungen Menschen an der Schwelle zum Berufsleben die Motivation und die Kompetenz ermöglichen, selbst lebenslang Verantwortung für ihren Körper, ihre Gesundheit und für eine gelingende ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung zu übernehmen?
In den fachdidaktischen Ausbildungsmodulen orientieren wir uns an den Fragen und Handlungsfeldern, die sich aus der Arbeit der Anwärterinnen und Anwärter in ihren konkreten Lerngruppen ergeben. Wir strukturieren unsere Arbeit mittels unserer fachdidaktischen Prinzipien, der unterschiedlichen Sinnperspektiven und der einzelnen Bewegungsfelder. Neben der konzeptionellen Arbeit erproben wir das, was wir theoriegeleitet erschließen und entwickeln, immer auch selbst im aktiven sportlichen Handeln in der Fachseminargruppe.