Differenzierung und individuelle Förderung

Inklusionsorientiertes Arbeiten ist anspruchsvoll und komplex. Eine wesentliche Herausforderung besteht darin, im Unterricht den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig das soziale Miteinander zu fördern. 

Eine Grundlage dafür sind tragfähige pädagogische Beziehungen. Im Unterricht kann es hilfreich sein, regelmäßig gemeinsame Themen zu finden und auf den verschiedenen Kompetenzstufen zu bearbeiten, sodass eine innere Differenzierung stattfinden kann.

Wenn alle Schülerinnen und Schüler ihre Interessen, Talente und Fähigkeiten einbringen können und ein gemeinsames Projekt entsteht, in dem alle etwas lernen und bewirken, dann ist Inklusion gelungen. 

Aber gelungene Inklusion ist auch, wenn es Phasen gibt, in denen Schülerinnen und Schüler in Eigenverantwortung ihren individuellen Arbeitsplänen nachgehen und individuelle Förderangebote wahrnehmen können, sich aber durch regelmäßige gemeinsame Aktivitäten als Klassengemeinschaft erleben und das Prinzip gegenseitiger Unterstützung zur Lernkultur gehört. 

Viele Wege führen zu einer gelingenden Differenzierung! 

Differenzierung und individuelle Förderung im Unterricht lohnen sich, weil...

... Sie durch eine individuelle Förderung den vielfältigen Lern- und Entwicklungsbedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht werden.

... Sie dadurch allen Lernenden ermöglichen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

... Sie damit an den Stärken und Talenten der Kinder und Jugendlichen ansetzen.

... Schülerinnen und Schüler dadurch wichtige Selbstwirksamkeits-  und Kompetenzerfahrungen sammeln können.

Rechtliche Grundlage

Schulordnung für den inklusiven Unterricht an öffentlichen Schulen:
§ 2 Abs. 5  Aufgaben und Ziele
§ 30 Zielgleicher Unterricht
§ 31 Zieldifferenter Unterricht

Schulgesetz:
§ 10 (1) Aufgaben und Zuordnung der Schularten
„Jede Schulart und jede Schule ist der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler verpflichtet. Alle Maßnahmen der Leistungs- und Neigungsdifferenzierung in innerer und äußerer Form wie auch die sonderpädagogische Förderung durch Prävention und integrierte Fördermaßnahmen tragen diesem Ziel Rechnung. Das Nähere regeln die Schulordnungen.“

§ 14 a inklusiver Unterricht, Schwerpunktschulen
https://landesrecht.rlp.de/bsrp/document/jlr-SchulGRP2004rahmen/part/X

Schulordnung für die öffentlichen Realschulen plus, Integrierten Gesamtschulen, Gymnasien, Kollegs und Abendgymnasien (Übergreifende Schulordnung):
§ 2 (1, 2) Individuelle Förderung
§ 23 Differenzierung in der Realschule plus und der Integrierten Gesamtschule, Unterabschnitt 1: Unterrichtsorganisation
https://bm.rlp.de/fileadmin/09/zum_Loeschen/Bildung/Service/Publikationen/Schule/Broschu__re_Schulordnung_LAY_07102022.pdf 

Die Schülerinnen und Schüler finden Lernarrangements vor, die ihnen gemäß ihrer individuellen Lernvoraussetzungen (Lernausgangslage, Lernstile, Arbeitstempo, Interessen/Neigungen, Fähigkeiten, Lernbereitschaft u.a.m.) ein hohes Maß an Wahlmöglichkeiten eröffnen. Dies gelingt besonders gut in einem geöffneten Unterricht

Möglichkeiten der Differenzierung und Individualisierung im gemeinsamen Unterricht im Überblick:

  • Methodenvielfalt und verschiedene Sozialformen (siehe auch kooperatives Lernen)

  • vielfältige Lernzugänge und Abstraktionsniveaus (enaktiv-handelnd, ikonisch, symbolisch)

  • Lernhilfen (z. B. Strukturvorgabe, Hilfskarten, Anschauungsmaterial, Visualisierung, digitale Medien…)

  • Verschiedene Anforderungsniveaus: Reproduktion, Rekonstruktion, Konstruktion

  • Nutzen bestimmter Co-Teaching Formen

  • Offenheit bezüglich der Inhalte und Themen, die bearbeitet werden 

Über diese Internetseite finden Sie Anregungen unter https://gelingendes-lernen.bildung-rp.de/gemeinsames-lernen/ und http://methodenpool.uni-koeln.de. Unter letzterem finden Sie einen umfassenden Fundus konstruktivistisch orientierter Methoden für den Unterricht. 

Sie finden auf unserer Seite Beispiele und Arbeitshilfen zu folgenden Themen: