Good Practice Beispiel

Förderplankonferenz

Die Idee: 
In einem Gespräch mit Bezugspersonen der Schülerin oder des Schülers (Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Schulbegleitung, Eltern u. a.) und der Schülerin oder dem Schüler selbst entsteht ein Förderplan im partizipativen, dialogischen Prozess

Vorbereitung: 
Alle erhalten einen Bogen zum Ausfüllen, um sich im Vorfeld über die Kompetenzen und die Lernvoraussetzungen des Kindes /Jugendlichen und mögliche nächste Schritte in der Entwicklung Gedanken zu machen. Schülerin oder Schüler reflektieren ihre Kompetenzen und formulieren, was sie als nächstes gerne lernen möchten.  

Durchführung: 
Die Gesprächsführung folgt einer festgelegten Struktur, die zu Beginn allen Teilnehmenden transparent gemacht wird. Vorbereitetes Material und ausgewählte Methoden führen zu einem zeitökonomischen und doch ergebnisreichen Gespräch, das in der Regel mindestens ein Elterngespräch ersetzt. 

Vernetzungsmöglichkeiten: 
Das Gespräch bzw. die Förderplankonferenz kann mit dem Schüler-Eltern-Lehrkräfte-Gespräch verbunden werden.

Nachbereitung und Evaluation: 
Der Förderplan wird ins Reine geschrieben und noch einmal mit dem Kind / Jugendlichen besprochen, um das Verständnis und die besprochenen Maßnahmen zu sichern. Eine Evaluation kann im pädagogischen Team, mit der Schülerin / dem Schüler oder auch in derselben Runde mit Eltern stattfinden. 

Besonderheiten: 
Es werden höchstens drei bis fünf Ziele formuliert. Dazu werden in der Runde gezielt die Entwicklungsbereiche ermittelt, in denen die Unterstützung des Kindes / Jugendlichen am wichtigsten oder dringlichsten erscheint. Im ausgewählten Entwicklungsbereich erfolgt dann fächerübergreifend und durch alle Bezugspersonen eine intensive Förderung und Unterstützung des Kindes / Jugendlichen, so dass im Verlauf von sechs Monaten Entwicklungsschritte stattfinden können. 
Je kleinschrittiger die Umsetzung und je konkreter die Absprachen überlegt und formuliert werden, desto besser können Lern- und Entwicklungserfolge sichtbar werden. So steigt die Motivation bei allen Beteiligten und der Förderplan wird als wertvolles Instrument der Förderung wahrgenommen.  

Wo kann ich mehr über die Idee erfahren?
Das Konzept wird in einem Buch beschrieben. Es gibt verschiedene Kopiervorlagen und Downloads zum sofortigen Gebrauch oder zur Adaption an das schuleigene Konzept. 

https://www.persen.de/pp23469-die-erfolgreiche-forderplankonferenz.html 

Schulen, die bereits seit mehreren Jahren erfolgreich das Konzept „Förderplankonferenz“ zur Erstellung von Förderplänen umsetzen können von ihren Erfahrungen berichten: 

  • IGS Nieder-Olm

  • Mosaikschule Ludwigshafen

Mögliche Vorteile dieser Vorgehensweise: 

  • Kompetenzorientierung und das Sprechen über nächste Entwicklungsschritte statt über Defizite und Probleme entspricht in hohem Maße einer konstruktivistischen Sichtweise und einem humanistischen Menschenbild

  • Dialogischer Prozess

  • Ersetzt in der Regel ein Elterngespräch

  • Reduziert die Förderplanung auf das Wesentliche und macht Ziele überschaubar und besser erreichbar 

  • Verbessert Zusammenarbeit im Team 

  • Verbessert Zusammenarbeit mit Eltern

  • Schülerin oder Schüler werden an der Gestaltung des eigenen Lernweges beteiligt und können sich selbstwirksam erleben

Mögliche Nachteile dieser Vorgehensweise: 

  • Es braucht eine gute Planung des zeitlichen Rahmens, der allen die Teilnahme ermöglicht.

  • Es braucht eine kompetente Moderation und Gesprächsführung, um die zeitliche Struktur einzuhalten.